Die vorliegende Arbeit ist der These zugeeignet, die Entstehung der Oper a u s den Intermedien heraus darzustellen. Bei einem so umfassenden und facettenreichen Thema, wie dem ebengenannten, wird es im Rahmen dieser Arbeit mir jedoch nicht möglich sein, auf alle Aspekte, Faktoren und Umstände, denen jedes für sich genommen eine historische Signifikanz innewohnt und somit eine würdigende Erwähnung beansprucht, einzugehen. Ersichtlich wird der Umfang der Problematik allein bei der Aufzählung der beteiligten Träger der Kunstgattung „Oper“: nämlich der Komponist, der Librettist und der Bühnenbildner. Das Resultat der Synergie, die sich aus diesen drei künstlerischen Bereichen ergibt, ist weiterhin ein so stofffüllendes Thema, dessen Absteckung in einem engeren Maße einer radikalen Amputation gleichzukommen scheint. Trotzdem werde ich eine Einschränkung der Behandlung des Themas zugunsten einer profunden Darstellung der Frühgeschichte der Oper vornehmen. Der Fokus soll auf die sogenannten Intermedi und deren evolutionärer Vollzug zu den Opera gerichtet sein. Aufschluss über diese Entwicklung sollen die Untersuchungen zu Aufführungsanlässen, Aufführungspraxen und die Beschreibung der Merkmale zu den unterschiedlichen Klassifizierungen geben. Bei den Klassifizierungen der jeweiligen Intermedien ist jedoch zu berücksichtigen, dass der gegenwärtige Wissensstand noch immer keine unumstrittene Terminologie zulässt, und einige Forscher, die mit Untersuchungen auf diesem Gebiet tätig sind, unterschiedliche Konzepte verfolgen. […] Eine weitere Einschränkung dieser Arbeit ist die isolierende Betrachtungsweise Italiens heraus aus dem abendländischen Kunst- und Schaffenskreis. Abgesehen von dem Umstand, dass das Italien der Renaissance sozusagen als die Wiege der Oper anzusehen ist, sind darüber hinaus auch die Betrachtungen der Fortentwicklung der Oper in den anderen europäischen Staaten (später auch USA) jedoch in Frankreich im besonderen Maße sehr fruchtbare Themen, ist doch zu Ehren des französischen Königs Heinrich IV. zur Vermählung mit Maria de’ Medici die „erste vollgültige Oper Euridice 1600 […] in Florenz uraufgeführt worden“ und stehen die französischen- und italienischen Höfe doch im kulturellen Austausch gesteigerten Maßes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Intermedium
- Terminologie und Klassifizierung
- Von der Neben- zur Hauptsache
- Geburtswehen
- Die Geburt der Oper
- Camerata Fiorentina
- Claudio Monteverdi
- Von der Haupt- zur Nebensache
- Fazit
- Anhang: Notenbeispiel
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung der Oper aus den Intermedien und untersucht die Entwicklung dieser Zwischenspiele zur eigenständigen Kunstgattung. Dabei stehen Aufführungsanlässe, -praxen und die Merkmale der verschiedenen Intermedien-Klassifizierungen im Fokus.
- Die Funktion und Entwicklung von Intermedien im italienischen Renaissancetheater
- Die unterschiedlichen Klassifizierungen von Intermedien und die Schwierigkeiten, sie nach streng inhaltlichen Gesichtspunkten zu kategorisieren
- Die Entstehung der Oper aus der Entwicklung der Intermedien, insbesondere der intermedi aulici
- Der Einfluss der Intermedien auf die Oper und deren Rolle in der Frühgeschichte dieser Kunstgattung
- Die Bedeutung der Camerata Fiorentina und Claudio Monteverdis für die Entstehung der Oper
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Entstehung der Oper aus den Intermedien ein und skizziert den Umfang der Arbeit. Sie stellt die beteiligten Künstler (Komponist, Librettist, Bühnenbildner) und die Herausforderungen der Themeneingrenzung vor.
Das Intermedium
Terminologie und Klassifizierung
Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Bezeichnungen für Intermedien und ihre Einordnung in die dramatischen Gattungen des italienischen Renaissancetheaters. Es beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Klassifizierung von Intermedien aufgrund der unterschiedlichen Formen und Inhalte.
Von der Neben- zur Hauptsache
Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der Intermedien von rein unterhaltsamen Einschüben zu eigenständigen, komplexen Aufführungen. Es betrachtet die Veränderungen in der Funktion, dem Inhalt und der Gestaltung der Intermedien.
Die Geburt der Oper
Camerata Fiorentina
Dieses Kapitel befasst sich mit der Camerata Fiorentina, einer Gruppe von Künstlern und Gelehrten, die maßgeblich an der Entstehung der Oper beteiligt war. Es beschreibt die theoretischen und praktischen Grundlagen ihrer Arbeit und die Bedeutung für die Entwicklung der neuen Kunstgattung.
Claudio Monteverdi
Dieses Kapitel widmet sich Claudio Monteverdi, einem der wichtigsten Komponisten der frühen Opernzeit. Es beleuchtet seine innovativen Werke und seinen Einfluss auf die Entwicklung der Oper.
Schlüsselwörter
Intermedien, Intermezzo, Opera, Camerata Fiorentina, Claudio Monteverdi, Renaissancetheater, Italien, Musiktheater, Kunstgattung, Aufführungsanlässe, -praxen, Klassifizierung, Dramaturgie, Gesang, Tanz, Bühnenbild, Kostüm
- Arbeit zitieren
- Oliver Schupke (Autor:in), 2006, Die Frühgeschichte der Oper, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57646