Als am 2. August 1990 irakische Truppen auf Befehl von Saddam Hussein die Grenze zu Kuwait überquerten, verletzten sie aufgrund dieser Gewalthandlung nicht nur das kuwaitische Autonomiegebiet, sondern entzündeten einen Konflikt, in dessen Verlauf die USA und europäische Staaten ihre Interessen gefährdet sahen. Die Beharrlichkeit und das Festhalten aller Beteiligten an ihren Standpunkten führte zu einem vom UN-Sicherheitsrat legitimierten Krieg der Allianz - vornehmlich bestehend aus amerikanischen und britischen Truppen - gegen die irakische Armee, auch kurz: dem Golfkrieg.
Der UN-Sicherheitsrat gehörte zu der Instanz, die letztendlich den Krieg legitimiert hat, und das, obwohl allgemein bekannt ist, „dass Kriege in heutiger Zeit politisch in Sackgassen führen, sie Ausdruck eines überholten Politikmodells sind, sie noch dazu weder moralisch denn ökologisch vertretbar seien.“ Daher klingt es zunächst paradox, daß eine Institution, deren Aufgabe es ist den Frieden zu sichern, einen Krieg legitimiert. Ziel dieser Arbeit wird es daher sein, zu untersuchen, welche Rolle der UN-Sicherheitsrat in diesem Konflikt gespielt hat.
Um die Resolutionen verstehen zu können, die der Sicherheitsrat in der Zeit zwischen dem 02.08.1990 (Invasion Iraks) und dem 03.04.1991 (Waffenstillstand) verabschiedet hat, ist es zunächst unumgänglich einen Blick auf die Akteure zu werfen, die den Golfkrieg provoziert und geprägt haben. Denn erst nach Betrachtung der politischen und wirtschaftlichen Interessen jedes direkt und indirekt sich am Krieg beteiligenden Landes werden die Motive ersichtlich, die sich hinter den Beschlüssen und Handlungen verstecken. Des Weiteren gibt bereits die Zusammensetzung des Sicherheitsrates Anfang der 90er Jahre Aufschluss über den Entscheidungsprozess und damit über dessen Rolle im Golfkrieg.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die wirtschaftlichen und politischen Interessen der Akteure
- Irak
- USA
- Kuwait
- Russland
- Westeuropa
- Staaten der Golfregion
- Der UN-Sicherheitsrat
- Die Funktion des Sicherheitsrates im Golfkrieg
- Die zwiespältige Rolle des Sicherheitsrates im Golfkrieg
- Die wirtschaftlichen und politischen Interessen der Akteure
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle des UN-Sicherheitsrats im Zweiten Golfkrieg. Dabei wird untersucht, inwiefern die Entscheidungen und Resolutionen des Sicherheitsrats durch die politischen und wirtschaftlichen Interessen der beteiligten Akteure beeinflusst wurden.
- Die politischen und wirtschaftlichen Interessen der am Golfkrieg beteiligten Akteure (Irak, USA, Kuwait, Russland, Westeuropa, Staaten der Golfregion)
- Die Rolle des UN-Sicherheitsrats als Legitimationsinstanz für den Krieg
- Die Auswirkungen des Krieges auf die internationale Ordnung
- Die Funktionsweise des UN-Sicherheitsrats im Entscheidungsprozess
- Die Folgen des Krieges für die beteiligten Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik des Zweiten Golfkriegs ein und erläutert die Bedeutung des UN-Sicherheitsrats in diesem Konflikt.
- Der erste Teil des Hauptteils beleuchtet die wirtschaftlichen und politischen Interessen der am Krieg beteiligten Akteure, wie Irak, USA, Kuwait, Russland, Westeuropa und die Staaten der Golfregion.
- Der zweite Teil des Hauptteils analysiert die Rolle des UN-Sicherheitsrats im Golfkrieg. Hierbei wird die Funktion des Sicherheitsrats und seine zwiespältige Rolle im Entscheidungsprozess beleuchtet.
Schlüsselwörter
UN-Sicherheitsrat, Zweiter Golfkrieg, Irak, Kuwait, USA, Wirtschaftliche Interessen, Politische Interessen, Internationale Ordnung, Entscheidungsprozess, Legitimation.
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- Stefan Denk (Author), 2002, Die Rolle des Weltsicherheitsrats im 2. Golfkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57647