„[…] Der Prototyp MANN ist 1,76 m groß, er wiegt knapp über 75 kg, hat einen Brustumfang von 98,4 cm, einen Bauchumfang von 96 cm, eine Taille von 80,6 cm und einen Hüftumfang von 95,88 cm. Er trägt 25000 Bartstoppeln im Gesicht oder er rasiert sie sich fort. Mit 15 Jahren beginnt sein Stimmbruch, mit 18 Jahren hat er sein erstes sexuelles Erlebnis mit einer Frau, mit 24 Jahren heiratet er. Nicht eine Stunde vergeht ohne dass er an Sex denkt, aber betreiben tut er ihn nur 2x die Woche, ab seinem 50. Lebensjahr 1x. […]“Doch ist dies wirklich der einzige und verallgemeinerbare Prototyp eines Mannes? Was ist überhaupt ein Prototyp und wie entsteht er? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Das Ziel ist es herauszufinden, ob und welche weiblichen und männlichen Prototypen in den Medien entworfen und durch sie an die Rezipienten weitervermittelt werden. Denn gerade die Medien spielen bei der Übermittlung von Informationen, Meinungen, Einstellungs- und Verhaltensmustern eine immer größere Rolle. Sie vermitteln Werte und Normen und nehmen auf diese Weise Einfluss auf politische und soziale Strukturen. Sie können„… durch ihre Berichterstattung bestimmte Sachverhalte als gesellschaftliche Probleme darstellen und deren relevante Dimensionen definieren; sie können die Meinungsbildung in der Bevölkerung strukturieren und die Handlungsmöglichkeiten politischer Akteure, über die berichtet wird, einschränken; sie können Images von Personen und sozialen Rollen kreieren.“ Die Arbeit besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im theoretischen Teil werden die Grundlagen der Prototypensemantik erläutert. Im praktischen Teil werden je zwei Fernsehsendungen und Zeitschriften auf ihren Entwurf geschlechtsspezifischer Prototypen hin untersucht. Dazu habe ich fünf Hypothesen aufgestellt, die aufgrund der Analyse im Fazit verifiziert oder falsifiziert werden sollen. Die Hypothesen lauten: 1. In den Medien werden prototypische Geschlechterbilder entworfen. 2. In den verschiedenen Zeitschriften und Fernsehsendungen werden unterschiedliche Prototypen der Geschlechter entworfen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHER TEIL
- 1. KATEGORIEN UND KATEGORISIERUNGEN.
- 1.1. Präprototypische Kategorisierungskonzepte.
- 1.2. Prototypische Kategorien.
- 1.3. Das Basisebenenkonzept.
- 1.3.1. Kennzeichen der Basiskategorien..
- 2. WAS IST EIN PROTOTYP?.....
- 2.1. Entstehung von Prototypen ..
- 2.2. Leistungsfähigkeit der Prototypensemantik und Funktionen von Prototypen..
- 2.3. Prototyp vs. Stereotyp...
- 2.3.1. Exkurs: Was ist ein Stereotyp?.
- 2.3.2. Unterschiede zwischen dem Prototypen- und dem Stereotypenkonzept.
- 2.4. Grenzen in der Anwendung der Prototypentheorie ......
- 1. KATEGORIEN UND KATEGORISIERUNGEN.
- PRAKTISCHER TEIL
- 3. ANALYSE JE EINER FRAUEN- UND MÄNNERZEITSCHRIFT AUF GESCHLECHTSSPEZIFISCHE PROTOTYPIKALITÄT ...........
- 4. ANALYSE JE EINER FRAUEN- UND MÄNNERSENDUNG AUF GESCHLECHTSSPEZIFISCHE PROTOTYPIKALITÄT
- 5. UNTERSUCHUNGEN ZU WIRKUNGSFRAGEN...
- FAZIT.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und welche weiblichen und männlichen Prototypen in den Medien entworfen und an die Rezipienten weitervermittelt werden. Die Arbeit untersucht dabei die Rolle der Medien bei der Vermittlung von Informationen, Meinungen und Verhaltensmustern und deren Einfluss auf gesellschaftliche Strukturen.
- Die Bedeutung von Prototypen und Stereotypen in der Medienkommunikation
- Die Konstruktion geschlechtsspezifischer Prototypen in verschiedenen Medienformaten
- Die Analyse von weiblichen und männlichen Prototypen in ausgewählten Frauen- und Männerzeitschriften sowie Fernsehsendungen
- Die Wirkung von Prototypen und Stereotypen auf die Rezeption und das Geschlechterbild der Medienkonsumenten
- Die Grenzen der Anwendung der Prototypentheorie in der Medienanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Zusammenhang zwischen Medien und der Konstruktion von Geschlechterbildern.
- Theoretischer Teil: Der theoretische Teil beleuchtet die Grundlagen der Prototypensemantik und erklärt die Entstehung und Funktionsweise von Prototypen.
- Kapitel 1: Kategorien und Kategorisierungen: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Konzepte der Kategorisierung und stellt das Basisebenenkonzept sowie die Kennzeichen der Basiskategorien vor.
- Kapitel 2: Was ist ein Prototyp?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung von Prototypen und ihren Funktionen in der Semantik. Es werden die Unterschiede zwischen Prototypen und Stereotypen beleuchtet.
- Kapitel 3: Analyse einer Frauen- und Männerzeitschrift: Dieses Kapitel analysiert eine Frauenzeitschrift („Petra“) und eine Männerzeitschrift („MenActive“) auf geschlechtsspezifische Prototypen.
- Kapitel 4: Analyse einer Frauen- und Männersendung: Dieses Kapitel analysiert zwei Fernsehsendungen („ML Mona Lisa“ und „auto motor und sport tv“) auf geschlechtsspezifische Prototypen.
- Kapitel 5: Untersuchungen zu Wirkungsfragen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Wirkung von Prototypen und Stereotypen in den Medien.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen Prototypensemantik, Geschlechterrollen, Geschlechterbilder, Medienanalyse, Frauen- und Männerzeitschriften, Fernsehsendungen, Stereotypen, Medienwirkung und Rezeption.
- Citation du texte
- Claudia Behm (Auteur), 2003, Prototypikalität im Bild der Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57649