Die Thematik des Offenen Unterrichts ist in erstaunlich großen Teilen der Pädagogik noch immer ein Reizthema. Die definitorische Unklarheit führt dazu, dass man versucht, sich ein subjektives, eigen erstelltes, aber meist auch ein fehlerhaftes Bild von diesem Begriff zu machen um überhaupt einen Zugang zum Thema zu bekommen. Manche Menschen bilden gleich den Gegensatz <<offen- geschlossen>>, andere kommen auf sprachliche Bilder, die ihnen zum Wort <<offen>> einfallen, beispielsweise ein offenes Gesicht, ein offenes Ohr, eine offene Tür, eine offene Situation. Mit dem Wort <<offen>> verbundene Vorstellungen sind hingegen auch, dass Platz ist für das Denken und die Einstellung von anderen Menschen, außerdem die Möglichkeit Raum zu geben für Veränderungen, für Spannungen, für Widersprüchliches, für Neues oder für Zukünftiges und vieles mehr. Mit dem gegenteiligen Begriff <<geschlossen>> verbindet man dagegen Enge, Abgeschlossenheit, Fertiges oder Festgelegtes. In Bezug auf Schule und Unterricht spiegeln sich im Gegensatz zu <<offen>> die vorgefertigte Systematik und festgeschriebene Methoden wider. Offener Unterricht wird demnach auch meist dem Frontalunterricht gegenübergestellt.
Diese Ungewissheit, die man mit dem Begriff <<offen>> verbindet, ist auch oft die Ursache für die abwehrenden Meinungen der Lehrerschaft. Sie können sozusagen „mit dieser Thematik nichts anfangen“, sehen es als einen Teil der Reformpädagogik und nutzen diese Offenheit als eine spielerische Ergänzung zu ihrem „gewöhnlichen“ Unterricht. Diese Unklarheiten und Fehlschlüsse sollen im Folgenden durch ausführliche Definition des Themengebiets geklärt werden. Die vorgestellten Meinungen der Kritiker wie auch Befürworter des Offenen Unterrichts sollen ein Bild über die Vor-und Nachteile der Öffnung des Unterrichts abgeben. Sie sollen dem Leser letztendlich eine Hilfe dabei bieten, sich seiner eigenen Position in diesem Themenbereich bewusst zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wie ist Offener Unterricht zu verstehen?
- Wulf Rabenstein: Offene Schule- Offener Unterricht
- Jörg Ramseger: Offener Unterricht in der Erprobung
- Weitere Definitionen
- Zusammenfassung
- Ist Offener Unterricht sinnvoll?
- Henning Günther: ein Kritiker des Offenen Unterrichts
- H. Brügelmann: ein Befürworter des Offenen Unterrichts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Konzept des Offenen Unterrichts aus verschiedenen Perspektiven und zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis des Themas zu vermitteln. Die Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Definitionen, Vorteilen und Nachteilen des Offenen Unterrichts.
- Definition und Merkmale des Offenen Unterrichts
- Kritik am Offenen Unterricht
- Vorteile des Offenen Unterrichts
- Bedeutung von Pädagogischer Haltung und Lernverständnis
- Vergleich von Offenem Unterricht und Frontalunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Offener Unterricht dar und beleuchtet die vielschichtigen Interpretationen und Debatten, die sich um den Begriff drehen.
Wie ist Offener Unterricht zu verstehen?
Dieses Kapitel untersucht verschiedene Definitionen und Ansätze des Offenen Unterrichts, wobei der Fokus auf den Werken von Wulf Rabenstein und Jörg Ramseger liegt.
Ist Offener Unterricht sinnvoll?
Dieser Abschnitt präsentiert verschiedene Perspektiven auf die Sinnhaftigkeit des Offenen Unterrichts durch die Analyse von Argumenten von Kritikern und Befürwortern.
Schlüsselwörter
Offener Unterricht, Reformpädagogik, Pädagogische Haltung, Lernverständnis, Frontalunterricht, Kritik, Vorteile, Definition, Didaktik, Methodik, Individualisierung.
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- Alexandra Kiesel (Autor), 2006, Das Für und Wider des Offenen Unterrichts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57982