Das humanistische Menschenbild am Beispiel Carl Rogers


Hausarbeit, 2006

18 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1.. Definition Menschenbild

2. Humanistisches Menschenbild
2.1.. Carl Rogers
2.2.. Hauptthesen des humanistischen Menschenbildes
2.2.1. Der Mensch ist von Natur aus gut und konstruktiv
2.2.2. Der Mensch hat die Fähigkeit sich zu entwickeln, denn jedem Mensch ist ein Wachstumspotenzial zu Eigen.
2.2.3. Der Mensch strebt nach Autonomie und Selbstverwirklichung
2.2.4. Entwicklung erfolgt aufgrund des Selbstkonzeptes und der gemachten Erfahrung
2.2.5. Konflikte entstehen durch eine Inkongruenz zwischen Selbstkonzept und den gemachten Erfahrungen
2.2.6. Akzeptanz, Empathie und Kongruenz unterstützen die Selbstaktualisierungstendenz

3. Das humanistische Menschenbild an einem Beispiel
3.1.. Beispiel
3.2.. Auswertung
3.2.1. Der Mensch ist von Natur aus gut und konstruktiv
3.2.2. Der Mensch hat die Fähigkeit sich zu entwickeln, denn jedem Mensch ist ein Wachstumspotenzial zu eigen
3.2.3. Der Mensch strebt nach Autonomie und Selbstverwirklichung
3.2.4. Entwicklung erfolgt aufgrund des Selbstkonzeptes und der gemachten Erfahrung
3.2.5. Konflikte entstehen durch eine Inkongruenz zwischen Selbstkonzept und den gemachten Erfahrungen
3.2.6. Akzeptanz, Empathie und Kongruenz unterstützen die Selbstaktualisierungstendenz

4. Stellungnahme

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Ziel dieser Seminararbeit ist die Darstellung des Menschenbildes des Humanismus anhand Rogers als Vertreter des Humanismus und die Veranschaulichung dessen anhand eines Beispiels. Im ersten Kapitel erfolgt die Definition von „Menschenbild“. Im zweiten Kapitel werden die Hauptthesen des Humanismus erläutert und mit der Theorie der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie von Carl Rogers untermauert. Im dritten Kapitel werden das humanistische Menschenbild und Rogers Theorie an einem Beispiel angewandt. Zum Abschluss folgt eine Stellungnahme zur humanistischen Theorie.

1.1. Definition Menschenbild

„Das Menschenbild ist der begriffliche Rahmen, auf dessen Basis menschliches Tun beschrieben wird und der fundamentale Wert definiert. Damit liefert das Menschenbild zugleich ein grundlegendes Erklärungsmodell und einen Rahmen für die Entwicklung konkreter Handlungsstrategien.“ (König 2005, S. 34)

Konkret heißt das, dass man das menschliche Verhalten erklären kann, wenn man weiß welches Menschenbild eine Person hat. D.h. zum einen ist das Menschenbild ein Erklärungsmodell für das Verhalten einer Person und zum anderen kann man darauf aufbauend konkrete Handlungsstrategien entwickeln, wenn man weiß welches Menschenbild eine Person hat. Man kann Probleme oder Situationen auf der Basis eines Menschenbildes deuten. (vgl. König 2005, S.34)

Jedes Menschenbild ist immer an eine Überzeugung oder eine Lehre gebunden und jeder Mensch besitzt ein ganz bestimmtes Menschenbild oder eine Mischung aus verschiedenen Menschenbildern, auch wenn diese Tatsache dem Menschen nicht immer bewusst ist. Ich würde z.B. von mir selbst nicht behaupten, dass ich immer ein humanistisches Menschenbild vertrete. In der Pädagogik gibt es viele Menschenbilder, wie z.B. das rationalistische, behavioristische oder das humanistische Menschenbild. Auf das letztere soll im Folgenden genauer eingegangen werden.

2. Humanistisches Menschenbild

„Humanismus ist eine Philosophie und eine Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten und der Würde insbesondere des einzelnen Menschen orientiert. Toleranz, Gewaltfreiheit und Gewissensfreiheit gelten als wichtige Prinzipien menschlichen Zusammenlebens.“

(vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Humanistisch,2005)

Einer der wichtigsten und bekanntesten Repräsentanten der humanistischen Theorie ist Carl Rogers.

2.1. Carl Rogers

Carl Ransom Rogers, geboren im Jahre 1902, war ein amerikanischer Psychologe und Jugendpsychotherapeut. Er ist der Begründer der Klientenzentrierten Gesprächs-psychotherapie. Rogers war der Meinung, dass der Erfolg einer Therapie nicht abhängig vom Wissen und Können des Therapeuten, sondern von dessen Einstellung ist. Er betrachtete den Psychotherapieprozess als persönliche Entwicklung. Er entwickelte daher die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie.

(vgl. Rogers 1991, S.18 f)

„Die klientenzentrierte Orientierung ist eine sich ständig weiterentwickelnde Form der zwischenmenschlichen Beziehung, die Wachstum und Veränderung fördert.“

(Rogers 1991, S. 17)

Im Folgenden soll genauer auf die Hauptthesen der humanistischen Theorie eingegangen und anhand Rogers verdeutlicht werden.

2.2. Hauptthesen des humanistischen Menschenbildes

(1) Der Mensch ist von Natur aus gut und konstruktiv
(2) Der Mensch hat die Fähigkeit sich zu entwickeln, denn jedem Mensch ist ein Wachstumspotenzial zu eigen
(3) Der Mensch strebt nach Autonomie und Selbstverwirklichung
(4) Entwicklung erfolgt aufgrund des Selbstkonzeptes und der gemachten Erfahrung
(5) Konflikte entstehen durch eine Inkongruenz zwischen Selbstkonzept und den gemachten Erfahrungen
(6) Akzeptanz, Empathie und Kongruenz unterstützen die Selbstaktualisierungstendenz

(vgl. Vorlesung „Menschenbilder in der Pädagogik 2005/2006, Kap. 5.2, S. 5)

2.2.1. Der Mensch ist von Natur aus gut und konstruktiv

Der Humanismus sieht den Menschen als gut und konstruktiv, als Wesen, welches stets ein positives Potential hat. Wenn der Mensch geboren wird ist er gut und konstruktiv, es ist allerdings möglich, dass der Mensch durch die Entstehung oder Entwicklung innerer Ängste asozial und destruktiv wird, obwohl der Mensch an sich stets gut ist und bleibt. Wenn z.B. ein Kind wütend ist und seine Sachen kaputt macht, bleibt er in seinem Kern trotzdem gut. Er hat vielleicht Ängste entwickelt oder irgendetwas hat dazu geführt, dass er wütend wurde (z.B. er darf seine Lieblingsserie nicht schauen). Diese äußeren Umstände führen dazu, dass er sich destruktiv verhält. Das ist ein Situationsabhängiger Zustand und heißt nicht, dass das Kind immer so war oder bleiben wird.

2.2.2. Der Mensch hat die Fähigkeit sich zu entwickeln, denn jedem Mensch ist ein Wachstumspotenzial zu Eigen.

Jeder Mensch besitzt eine Tendenz zur Entfaltung aller Kräfte, die der Erhaltung seines Daseins dient. Wenn diese Tendenz nicht behindert wird, kann sich der Mensch frei entfalten und wachsen. Das beinhaltet, dass der Mensch nach Autonomie und Selbstverwirklichung strebt. Es liegt also in der Natur des Menschen sich immer weiter zu entwickeln. Er bleibt in seiner Entwicklung nicht stehen und ist offen für neue Erfahrungen. (vgl. Grunwald 1979, S. 255 f) Zum Beispiel ein Kleinkind, welches durch viele Bemühungen Laufen lernt. Es strebt nach Selbstverwirklichung und Autonomie, denn es hat ein Wachstumspotenzial zu Eigen. Wenn allerdings die Tendenz zur freien Entfaltung blockiert wird, dann ist der Mensch in seinem Wachstum und seiner Reife gehemmt. Meistens entsteht diese Blockade in der Kindheit und oft sind es verschiedene Umweltfaktoren, die diese Blockade herbeiführen. (vgl. Rogers 1991, S.40 f) Z.B. Eltern, die ihr Kind andauernd bevormunden und somit nicht zulassen, dass es sich zu einem autonomen Menschen entfaltet. Es entsteht eine Blockade was sich auf das gesamte Leben auswirken kann und das Kind in diesem Fall ein Selbstbild, wie z.B. „Ich kriege alleine nichts auf die Reihe“ bekommt.

2.2.3. Der Mensch strebt nach Autonomie und Selbstverwirklichung

Der Mensch strebt nach Autonomie, was heißt, dass der Mensch nach Unabhängigkeit und Freiheit strebt. Er möchte seine eigenen Entscheidungen treffen und nach seinen Vorstellungen leben. Er integriert sich in bestehende gesellschaftliche Formen, hat allerdings seine eigene Meinung und einen eigenen Willen. Das ist verbunden mit der Selbstverwirklichung jedes Menschen.

Nach Rogers hat jeder „Organismus eine grundlegende Tendenz, den Erfahrung machenden Organismus zu aktualisieren, zu erhalten und zu erhöhen.“

(Rogers 1951, S.487) Nehmen wir das Beispiel mit dem Kleinkind, das gerade das Laufen erlernt hat. Es hat ein kleines Stück Autonomie bekommen und strebt danach das Gelernte zu erhalten und vor allem zu erhöhen.

Wenn die Aspekte der Erfahrungen und Erlebnisse ins Bewusstsein gelangen, entsteht ein Prozess der Reorganisation des Selbst. (vgl. Bommert 1977, S. 24 f)

Rogers bezeichnet diesen Prozess als Selbstaktualisierungstendenz.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Das humanistische Menschenbild am Beispiel Carl Rogers
Hochschule
Universität Paderborn
Autor
Jahr
2006
Seiten
18
Katalognummer
V58014
ISBN (eBook)
9783638523172
ISBN (Buch)
9783656797135
Dateigröße
503 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Nach der Aussage der Dozentin eine gute Hausarbeit.
Schlagworte
Humanistische, Menschenbild, Beispiel, Carl, Rogers
Arbeit zitieren
Anna-Maria Skora (Autor:in), 2006, Das humanistische Menschenbild am Beispiel Carl Rogers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58014

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