Für Abstimmungsverfahren werden auch synonym die Begriffe Abstimmungsregel, Entscheidungsverfahren (-regel) und Aggregationsverfahren (-regel) verwendet. Abstimmungsregeln werden nicht nur bei Wahlen eingesetzt, um einen Sieger zu ermitteln, sondern sie werden von jedem bewusst oder unbewusst fast täglich verwendet. Wenn sich zwischen Alternativen entschieden werden muss, bedarf es der Hilfe solcher Regeln. Für ein einzelnes Individuum mag es noch relativ leicht sein, sich zwischen zwei Alternativen zu entscheiden. Soll aber z.B. darüber abgestimmt werden, wie ein öffentliches Gut zu finanzieren ist, ist das Problem schon schwieriger, da jetzt mehr als eine Person an dem Prozess beteiligt ist.
In der vorliegenden Arbeit werden kollektive Entscheidungen untersucht, die einstimmig entschieden werden. Es wird außerdem auf Entscheidungen eingegangen, die keine Einstimmigkeit erfordern, auf so genannte Mehrheitsregeln. Bei den Mehrheitsregeln werden insbesondere die optimale Mehrheit und die einfache Mehrheit als optimale Mehrheit näher betrachtet. Des Weiteren wird durch die vorliegende Arbeit ein kurzer Überblick über noch andere existierende Abstimmungsverfahren vermittelt.
Ziel der Betrachtungen ist es, dem Leser das Prinzip der Einstimmigkeitsregel näher zu bringen und die Grenzen bzw. die Nachteile dieser Regel aufzuzeigen. Weiterhin soll verstanden werden, welche Kosten für die Mehrheitsregeln relevant sind und wann bzw. in welchen Situationen Mehrheitsregeln zu bevorzugen sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einstimmigkeitsregel
- 2.1. Prozess der Einstimmigkeit
- 2.2. Kritik an der Einstimmigkeitsregel
- 3. Mehrheitsentscheidungen
- 3.1. Optimale Mehrheit
- 3.2. Einfache Mehrheit als optimale Mehrheit
- 4. Weitere Abstimmungsverfahren
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Auswahl von Abstimmungsverfahren, wobei das Buch „Public Choice“ von Dennis C. Müller als Grundlage dient. Die Arbeit analysiert verschiedene Entscheidungsverfahren, die sowohl für Wahlen als auch für alltägliche Entscheidungen relevant sind. Insbesondere werden kollektive Entscheidungen unter Einstimmigkeitsregel und Mehrheitsregeln untersucht, wobei die optimale Mehrheit und die einfache Mehrheit als optimale Mehrheit im Fokus stehen.
- Analyse der Einstimmigkeitsregel und ihrer Vor- und Nachteile
- Untersuchung der Kosten relevanter für Mehrheitsregeln
- Bestimmung von Situationen, in denen Mehrheitsregeln vorteilhaft sind
- Einordnung weiterer existierender Abstimmungsverfahren
- Vermittlung des Prinzips der Einstimmigkeitsregel
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 erläutert das Konzept der Einstimmigkeitsregel und die damit verbundene Trittbrettfahrer-Problematik. Es werden die Vorteile und Nachteile der Einstimmigkeitsregel in Bezug auf die individuelle Freiheit und die Verteilung der Steuerlast diskutiert. Kapitel 3 befasst sich mit der optimalen Mehrheit und untersucht die Frage, welche Mehrheit in bestimmten Situationen zu einem optimalen Ergebnis führt. Insbesondere wird die einfache Mehrheit als optimale Mehrheit analysiert. Kapitel 4 gibt einen kurzen Überblick über weitere existierende Abstimmungsverfahren.
Schlüsselwörter
Abstimmungsverfahren, Abstimmungsregel, Entscheidungsverfahren, Aggregationsverfahren, Einstimmigkeitsregel, Pareto Regel, Mehrheitsregel, optimale Mehrheit, einfache Mehrheit, Trittbrettfahrer Problematik, Public Choice, Steuerlast, individuelle Freiheit, kollektive Entscheidungen.
- Citation du texte
- Barbara Meye (Auteur), 2003, Auswahl von Abstimmungsverfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58295