Leschinsky und Cortina beginnen ihr erstes Kapitel des 2003 vorgelegten Berichtes, welcher einen systematischen Überblick über das Bildungswesen in der Republik Deutschland geben soll: „Das Bildungswesen in der Bundesrepublik Deutschland steht seit dem Ende der 1990erJahre deutlich im Zeichen eines tief greifenden Wandels, dessen Zielpunkt sich erst in Umrissen andeutet.“ Auch wurde durch insgesamt eher unerfreuliche Befunde internationaler Vergleichsstudien, wie etwa „TIMSS“ (Third International Mathematics and Science Study) und „PISA“ (Programme for International Student Assessment), über den Leistungsstand der deutschen Schüler, sowie über den gestiegenen Mangel an Chancengleichheit an deutschen Schulen eine massive öffentliche Beunruhigung ausgelöst. Dadurch wurde aber der Weg geebnet einen Vergleich zwischen den etablierten Schulformen und der Schulpolitik der einzelnen Bundesländer anzuregen. Somit dürfte der Handlungsdruck der zuständigen Organe enorm gewachsen sein. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul schrieb dazu treffender weise: „Gerechtigkeit heißt vor allem, die Chancengleichheit zu mehren: zum Beispiel zwischen Mann und Frau, zwischen abhängig Beschäftigten und Unternehmern, zwischen Bildungssuchenden mit unterschiedlicher familiärer Herkunft, zwischen Deutschen und ausländischen Mitbürgern in unserem Lande.“
Im Folgenden wird auf Grund der umfassenden Materie zum Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der „Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung“ liegen.
Im ersten Teil werden Definitionen, von für in der restlichen Arbeit wiederkehrenden wichtigen Begriffen, gegeben. Daneben wird ein geeigneter Einstieg in das Thema durch die Darlegung der „Sozialisation und Identität in der Lebensphase Jugend“ vorgenommen.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Versuch, die Netzwerkarbeit des Deutschen Jugendinstituts (DJI) „Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung“ am Beispiel des Programms „Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung näher darzustellen und zu diskutieren.
Abschließend wird ein Ausblick für das Gelingen von Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung gewagt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Sozialisation und Identität in der Lebensphase Jugend
- Benachteiligtenförderung
- Schulmüdigkeit und Schulverweigerung
- Interventions- und Präventionsansätze bei Schulmüdigkeit und Schulverweigerung
- Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung am Beispiel des Programms „Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
- Ausgangsproblematik
- Zielsetzung und Konzept
- Umsetzung
- Formen der Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung
- Erste Phase der Prävention – Frühe Prävention an der Schule
- Zweite Phase der Prävention – Kooperation von Schule und Jugendhilfe an der Schwelle Schule-Beruf
- Dritte Phase der Prävention - Außerschulische Beschulung
- Fazit der Netzwerkarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung bei benachteiligten Jugendlichen, insbesondere im Kontext des Programms „Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
- Sozialisation und Identität in der Jugendphase
- Benachteiligtenförderung und ihre Bedeutung für die Bildungsgerechtigkeit
- Ursachen und Folgen von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung
- Präventionsstrategien zur Förderung von schulischem Engagement und beruflicher Integration
- Analyse der Netzwerkarbeit des Deutschen Jugendinstituts (DJI) im Bereich der Schulmüdigkeits- und Schulverweigerungsprävention
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation des deutschen Bildungssystems und die Bedeutung der Chancengleichheit im Kontext der Debatte um Schulmüdigkeit und Schulverweigerung. Die Arbeit fokussiert auf die Prävention dieser Phänomene, insbesondere im Kontext von benachteiligten Jugendlichen.
- Im zweiten Kapitel werden wichtige Definitionen im Zusammenhang mit Sozialisation, Identität, Benachteiligtenförderung, Schulmüdigkeit und Schulverweigerung sowie Interventions- und Präventionsansätzen behandelt.
- Das dritte Kapitel analysiert das Programm „Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dessen Rolle in der Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung. Es untersucht die Ausgangsproblematik, die Zielsetzung und das Konzept des Programms sowie die konkrete Umsetzung und die verschiedenen Phasen der Präventionsarbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Sozialisation, Identität, Benachteiligtenförderung, Schulmüdigkeit, Schulverweigerung, Prävention, Netzwerkarbeit und der Förderung beruflicher Qualifizierung im Kontext von benachteiligten Jugendlichen. Sie analysiert das Programm „Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dessen Einfluss auf die Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung.
- Citar trabajo
- Florian Link (Autor), 2006, 'Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf'. Prävention von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58316