Die vorliegende Master-Thesis befasst sich mit der Forschungsfrage, inwieweit ein Ernährungsrat (ER) als Medium dienen kann, um Kommunen und insbesondere deren Gemeinschaftsverpflegung nachhaltiger auszurichten. Analysiert werden dazu Lebensmittel sowie der Einfluss auf das Klima inklusive deren Kohlendioxid-(CO2-)Emissionen. Anhand der Ergebnisse kann das derzeitige Angebot der Gemeinschaftsverpflegung angepasst werden. Dass der Klimawandel und damit einhergehend die Klimakrise allgegenwärtig ist, wird mehr denn je in den Vordergrund gerückt. Unter anderem durch diverse Debatten rund um die Klimaschutzaktivistin und Begründerin der Fridays For Future (FFF)-Bewegung Greta Thunberg.
Die Klimakrise stellt die Weltbevölkerung aktuell vor große Herausforderungen. Dabei spielt unsere Ernährung eine fundamentale Rolle. Um den Herausforderungen des Klimawandels begegnen zu können, muss zunächst sichergestellt werden, dass die erforderliche Menge an Nahrungsmitteln - unter Berücksichtigung der Endlichkeit der Ressourcen und im Hinblick auf den Schutz der Biodiversität - produziert werden kann. Was wiederum einen gesellschaftlichen Wandel der Konsumgewohnheiten bedingt, um letztendlich allen Kreaturen unseres Planeten ein gesundes Dasein ermöglichen zu können. Diese zentralen Fakten sind Teile der im Jahre 2015 auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen (VN) verabschiedeten 17 Sustainable Development Goals (SDGs). Die SDGs sollen eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen. In diesem Kontext wird synonym von der Agenda 2030 gesprochen.
Insbesondere der Klimaschutz bzw. die Klimagerechtigkeit, deutlich im Pariser Klimaschutzabkommen (2015) und im Kyoto-Protokoll (1997) festgehalten, sind hierbei von besonderer Bedeutung. Allen voran das Thema Ernährung, welches sich in allen 17 SDGs wiederfindet. Herausfordernd wirken dabei die Anforderungen an städtische Kommunen in ihrer Funktion als Träger von Einrichtungen mit Verpflegung, wie z. B. Hochschulen, Hospitale, Schulen und Kitas, um eine ausreichende und nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln gewährleisten zu können. All jene Institutionen - betrachtet im Mikrokosmos Stadt - sollen ihren Teil zu einer weitestgehend klimaneutralen und gesunden Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung und Gliederung der Arbeit
- 2. Grundlagen
- 2.1. Status quo des globalisierten Ernährungssystems
- 2.1.1. Lebensmittel-Markt
- 2.1.2. Übergewicht und Hunger
- 2.1.3. Umweltfolgen
- 2.1.4. Globale Ungerechtigkeit
- 2.1.5. Agrarkonzerne
- 2.2. Nachhaltige Entwicklung
- 2.3. Stofflich-naturwissenschaftliche Bilanz verschiedener Nahrungsmittel
- 2.4. Rückkehr der kommunalen Ernährungspolitik
- 2.4.1. Ernährungsräte im internationalen Kontext
- 2.4.2. Ernährungsräte im nationalen Kontext
- 3. Ernährungswende im Ruhrgebiet
- 3.1. Handlungsfelder des Ernährungsrates in Bochum
- 3.2. Kantinen und Gemeinschaftsverpflegung in Bochum
- 3.3. Ernährungsstrategien mit minimalen ökologischen Impacts
- 3.4. Experteninterviews und Auswertung
- 4. Orte der Veränderung – Potenziale der Ernährung für die Stadt
- 4.1. Maßnahmen in der Gemeinschaftsverpflegung
- 4.2. Bewertung und Ranking der Maßnahmen
- 4.3. SWOT-Analyse des Bochumer Ernährungsrates
- 4.4. Handlungsempfehlungen für die Stadt Bochum
- 5. Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis und Quellenangaben
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Master-Thesis befasst sich mit der Frage, inwieweit ein Ernährungsrat als Instrument dienen kann, um Kommunen und insbesondere deren Gemeinschaftsverpflegung, nachhaltiger auszurichten. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Lebensmitteln auf das Klima, insbesondere die Kohlendioxid-Emissionen. Ziel ist es, durch die gewonnenen Erkenntnisse das Angebot der Gemeinschaftsverpflegung zu optimieren.
- Nachhaltige Entwicklung im Kontext von Ernährung
- Einfluss von Lebensmitteln auf das Klima
- Die Rolle von Ernährungsräten in der kommunalen Ernährungspolitik
- Optimierung der Gemeinschaftsverpflegung im Hinblick auf Nachhaltigkeit
- Handlungsempfehlungen für die Stadt Bochum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen für die Untersuchung gelegt, indem das globalisierte Ernährungssystem, nachhaltige Entwicklung, die Stofflich-naturwissenschaftliche Bilanz von Nahrungsmitteln und die Rolle von Ernährungsräten im nationalen und internationalen Kontext beleuchtet werden. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Ernährungswende im Ruhrgebiet, insbesondere die Handlungsfelder des Ernährungsrates in Bochum, die Analyse von Kantinen und Gemeinschaftsverpflegung sowie die Entwicklung von nachhaltigen Ernährungsstrategien. Im vierten Kapitel werden die Potenziale der Ernährung für die Stadt beleuchtet, indem Maßnahmen in der Gemeinschaftsverpflegung vorgestellt, bewertet und gerankt werden. Darüber hinaus werden die Stärken und Schwächen des Bochumer Ernährungsrates im Rahmen einer SWOT-Analyse betrachtet und Handlungsempfehlungen für die Stadt Bochum abgeleitet.
Schlüsselwörter
Die Master-Thesis beschäftigt sich mit zentralen Themen wie nachhaltige Entwicklung, Ernährung, Klimawandel, Gemeinschaftsverpflegung, Ernährungsrat, Kohlendioxid-Emissionen, Lebensmittel, Handlungsempfehlungen und Stadtentwicklung.
- Quote paper
- Iris Kücükince (Author), 2020, Handlungsempfehlungen für mehr Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung von Kommunen. Kann ein Ernährungsrat helfen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/583464