Um die Problematiken bei der Implementierung einer neuen Technologie zu analysieren und herauszufinden, welche Rolle Innovationen beim Wandel in und von Organisationen haben, kann die Adaptive Structuration Theorie (AST) verwendet werden. In dieser Arbeit soll detailliert betrachtet werden, wie die Adaptive Structuration Theorie dazu beiträgt, den Wandel in und von Organisationen durch den Einsatz von Technologien zu erklären. Zunächst wird ein kurzer Überblick über die Entstehungsgeschichte, die Theorie AST, ihre Kritikpunkte und die daraus resultierende Weiterentwicklung gegeben. Ausschließlich werden in dieser Ausarbeitung Informations- und Kommunikationstechnologien betrachtet.
Zur Veranschaulichung der Anwendung von AST, wird ein Praxisbeispiel aus dem Gesundheitssektor herangezogen, welches die AST-Illustration ergänzen soll. Dieses Beispiel beinhaltet eine weiterentwickelte Komponente, die in AST nicht vorgesehen ist. AST berücksichtigt nicht die Anpassung der Technologie an eine Organisation. Dieser Aspekt wird ergänzend separat betrachtet, um auch neuere Entwicklungen in der Forschung darzustellen.
Eine Reihe von Technologien haben die Menschheit entscheidend geprägt, wie zum Beispiel die Erfindung der Dampfmaschine im 19. Jahrhundert. Diese hat nicht nur ein entscheidenden Grundstein für den Industrialisierungsprozess gelegt, sondern auch die Strukturen der Wirtschaft sowie die der Gesellschaft beeinflusst und nachhaltig verändert. Albert Einstein hat bereits erkannt, dass sich Fortschritt nicht aufhalten lässt. Das folgende Zitat wird ihm zugeschrieben: „Der Fortschritt geschieht heute so schnell, dass, während jemand eine Sache für gänzlich undurchführbar erklärt, er von einem anderen unterbrochen wird, der sie schon realisiert hat.“ Im Zeitalter der Digitalisierung ist das häufig der Fall, Unternehmen unterliegen ständigen technologischen Veränderungen. Diese können zu Wettbewerbsvorteil führen, zugleich ist es auch möglich, dass dem Unternehmen ihre erworbene Stabilitätsvorteile durch die Einführung einer Technologie genommen werden. Alle Veränderungsprozesse tragen zum Wandel von Organisationsstrukturen und Prozessen bei. Sowohl internen Faktoren (Mitarbeitern, Management, Strategien), als auch externen Faktoren (gesetzliche Anforderungen, Kundenbedürfnisse, Veränderungen auf dem Markt) sind an dem Wandel von Unternehmen aktiv beteiligt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Adaptive Structuration Theory
- 2.1 Entstehungsgeschichte
- 2.2 Strukturarten, ein Hauptbestandteil von AST
- 2.3 Aneignung, ein Hauptbestandteil von AST
- 3 Anwendung der Theorie
- 4 Kritik an der AST und die Weiterentwicklung ATSI
- 5 Die Implementierung von ERP-Systemen zur Erfassung elektronischen Gesundheitsakten in den USA
- 5.1 Strukturen von Gesundheitsorganisationen und das Ziel von elektronischen Patientenakten
- 5.2 Teil 1: Adoptionsbarrieren in der Implementierungsphase
- 5.2.1 Ignoranz von System-Funktionen
- 5.2.2 Die untreue Aneignung
- 5.2.3 Die treue Aneignung
- 5.2.4 Erkenntnisse der Aneignung
- 6 Teil 2: Die Anpassung der Technologie an die Bedürfnisse der Organisation
- 7 Fazit: Der Beitrag von AST zum Wandel von und in Organisationen
- Die Entstehungsgeschichte und Kernelemente der Adaptive Structuration Theory
- Die Bedeutung von Strukturen und Aneignungsprozessen in Bezug auf Technologieeinführung
- Die Kritik an der AST und die Weiterentwicklung des Konzepts
- Die Anwendung von AST im Gesundheitswesen, insbesondere bei der Implementierung von elektronischen Gesundheitsakten
- Die Rolle von Technologieanpassung und deren Einfluss auf den Wandel in Organisationen
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des organisatorischen Wandels im Kontext von technologischen Veränderungen ein und stellt die Relevanz der Adaptive Structuration Theory (AST) für die Analyse dieser Prozesse heraus.
- Kapitel 2: Die Adaptive Structuration Theory: In diesem Kapitel wird die AST detailliert vorgestellt, inklusive ihrer Entstehungsgeschichte, der Unterscheidung zwischen Strukturarten und dem Konzept der Aneignung.
- Kapitel 3: Anwendung der Theorie: Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Anwendung der AST in der Praxis und erläutert, wie die Theorie zu einem besseren Verständnis von technologischem Wandel in Organisationen beitragen kann.
- Kapitel 4: Kritik an der AST und die Weiterentwicklung ATSI: Dieses Kapitel analysiert die Kritikpunkte an der AST und stellt die Weiterentwicklung des Konzepts, die Adaptive Structuration Theory in Action (ATSI), vor.
- Kapitel 5: Die Implementierung von ERP-Systemen zur Erfassung elektronischen Gesundheitsakten in den USA: Kapitel 5 verwendet ein Praxisbeispiel aus dem Gesundheitssektor, um die Anwendung von AST zu veranschaulichen. Es werden insbesondere die Herausforderungen der Implementierung von elektronischen Gesundheitsakten in den USA beleuchtet.
- Kapitel 6: Teil 2: Die Anpassung der Technologie an die Bedürfnisse der Organisation: Dieses Kapitel untersucht die Anpassung von Technologie an die Bedürfnisse der Organisation, ein Aspekt, der in der AST bisher nicht berücksichtigt wurde.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Adaptive Structuration Theory (AST) und deren Anwendung im Kontext des organisatorischen Wandels, der durch den Einsatz von Technologien, insbesondere Informations- und Kommunikationstechnologien, beeinflusst wird. Der Fokus liegt auf der Analyse der Rolle von AST bei der Erklärung von Veränderungen in und durch Organisationen, die durch technologische Implementierung initiiert werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Adaptive Structuration Theory, Technologieanwendung, organisatorischer Wandel, Informations- und Kommunikationstechnologien, Aneignungsprozesse, Strukturen, Kritik, Weiterentwicklung, Implementierung, elektronische Gesundheitsakten, ERP-Systeme, Gesundheitswesen, Technologieanpassung.
- Arbeit zitieren
- Lena Vogel (Autor:in), 2018, Die Adaptive Structuration Theory. Ein technologiebasierter Erklärungsansatz zum organisatorischen Wandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/583704