Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaften: Rückführung aller physikalischen Größen auf die reine Vernunft
Mit den MAN will Kant nichts geringeres versuchen als der Physik den Status einer apodiktischen Wissenschaft zu verleihen. Ziel ist es, den physikalischen Begriffen eine vor-theoretische Gewissheit zu verleihen, indem diese auf nicht physikalische Begriffe zurückgeführt werden. Anders ausgedrückt sollen die physikalischen Begriffe durch eine Metaphysik, die vor der Beobachtung der Bewegung, also vor jeder Physik und Empirie steht, auf eine Grundlage gestellt werden, welche aus der reinen Vernunft abgeleitet werden kann. Diese Grundlage soll der Physik Newtons schließlich apodiktische Gewissheit verleihen, da sie sich, nach Kant, auf Begriffe a priori berufen kann, also eine externe und nicht nur eine interne Semantik beinhaltet.
Hierbei sollen die Axiome der newtonschen Mechanik, namentlich die physikalischen Größen Masse und Kraft, als Modell dienen. Zum gleichen Zweck führt Kant in den „Metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaften“ einen Substanzbegriff ein, der mit Newtons Konzept der Masse korreliert. Dieser Substanzbegriff als einer Substanz in der Erfahrung, verbindet ontologische und epistemische Aspekte.
Inhaltsverzeichnis
- Programm der MAN
- Verwendung des Substanzbegriffs in Kants Theorie der Natur
- Das logische Substanzkonzept
- Das epistemische Substanzkonzept
- Das ontologische Substanzkonzept
- Das doppelte Begründungsanliegen der MAN
- Zur Semantik des Massenbegriffs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Substanzbegriff in Kants Metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaften (MAN) und dessen Verbindung zum newtonschen Massenbegriff. Die Analyse beleuchtet Kants Ziel, der Physik den Status einer apodiktischen Wissenschaft zu verleihen, indem er physikalische Begriffe auf eine metaphysische Grundlage zurückführt.
- Der Substanzbegriff in Kants MAN
- Die Verbindung zwischen dem Substanzbegriff und dem newtonschen Massenbegriff
- Kants Anspruch, der Physik apodiktische Gewissheit zu verleihen
- Die Rolle der Metaphysik in Kants Theorie
- Die Bedeutung der Axiome der newtonschen Mechanik
Zusammenfassung der Kapitel
- Programm der MAN: Dieses Kapitel beleuchtet Kants ambitioniertes Ziel, der Physik einen apodiktischen Status zu verleihen. Kant strebt danach, physikalische Begriffe auf eine metaphysische Grundlage zurückzuführen, die aus der reinen Vernunft abgeleitet wird. Die Axiome der newtonschen Mechanik, insbesondere Masse und Kraft, dienen als Modell für diese metaphysische Grundlage.
- Verwendung des Substanzbegriffs in Kants Theorie der Natur: Dieses Kapitel untersucht die drei verschiedenen Konzepte des Substanzbegriffs in Kants Kritik der reinen Vernunft (KrV): das logische, das epistemische und das ontologische Konzept. Die Arbeit analysiert, wie diese Konzepte miteinander zusammenhängen und letztendlich in Kants MAN integriert werden.
Schlüsselwörter
Substanzbegriff, Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaften (MAN), newtonsche Mechanik, Masse, Kraft, Apodiktische Gewissheit, Metaphysik, Reine Vernunft, Kritik der reinen Vernunft (KrV), Logisches Substanzkonzept, Epistemisches Substanzkonzept, Ontologisches Substanzkonzept.
- Citar trabajo
- Christian Aichner (Autor), 2006, Brigitte Falkenburg: Der Substanzbegriff in Kants MAN und die Semantik des newtonschen Massenbegriffs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58472