Der bilaterale Außenhandel zwischen China und Japan beginnt mit der Ausweitung des japanischen Machteinflusses in China nach 1895 zu wachsen. Zuvor waren die chinesischen Außenhandelsbeziehungen hauptsächlich durch die Westmächte wie Großbritannien bestimmt. Die Zunahme des Handels mit Japan in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war dabei die Folge der chinesischen Niederlage gegen Japan und die aggressive Expansionspolitik Japans, in der die reichhaltigen Gebiete in Nordchina auch von Bedeutung waren.
Bei der näheren Betrachtung der bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Japan und China wird, besonders ab der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, die Komplementarität beider Wirtschaftssysteme deutlich – Technologie gegen Rohstoffe. Im Rahmen dieser sich ergänzenden Interessen nahmen die Außenhandelsbeziehungen trotz negativer historischer Hintergründe einen wichtigen Punkt auf beiden politischen Agenden ein. Somit waren nicht nur die geographische Nähe, sondern auch die komplementären Wirtschaftsinteressen entscheidend, dass trotz der wechselhaften Verhältnisse und der teilweise enormen politischen Spannungen der bilaterale Handel nie ganz zum Erliegen kam und sich dagegen kontinuierlich steigerte.
In den nachfolgenden Kapiteln sollen diese Entwicklungen der Handelsbeziehungen mit den jeweiligen politischen Hintergründen nachvollzogen werden, wobei das Ziel ist, auf die besondere Komplementarität zwischen Chinas und Japans Wirtschaft hinzuweisen, die politische wie wirtschaftliche Entscheidungen beeinflusste.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des bilateralen Handels ab 1895
- Die Handelsbeziehungen nach Gründung der Volksrepublik China 1949
- Wechsel zwischen Spannung und Entspannung
- Japanische Entwicklungshilfe
- Japanische Direktinvestitionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der chinesisch-japanischen Handelsbeziehungen von 1895 bis in die 1990er Jahre zu analysieren und die Bedeutung der wirtschaftlichen Komplementarität beider Länder hervorzuheben. Die Arbeit untersucht, wie politische Spannungen und wirtschaftliche Interessen die Handelsbeziehungen beeinflusst haben.
- Die Auswirkung der japanischen Expansionspolitik auf den bilateralen Handel.
- Der wechselseitige Einfluss von Politik und Wirtschaft auf die Handelsbeziehungen.
- Die Rolle der Komplementarität der Wirtschaftssysteme beider Länder.
- Die Bedeutung japanischer Entwicklungshilfe und Direktinvestitionen.
- Die Auswirkungen politischer Ereignisse auf den Handelsverlauf.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung legt den Fokus auf die Entwicklung des chinesisch-japanischen Handels, beginnend mit dem wachsenden japanischen Einfluss nach 1895. Sie hebt die komplementäre Natur der Wirtschaftsbeziehungen – Technologie gegen Rohstoffe – hervor und betont, dass der Handel trotz politischer Spannungen kontinuierlich zunahm. Die Arbeit kündigt die Analyse der Handelsbeziehungen im Kontext ihrer politischen Hintergründe an, mit dem Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Komplementarität beider Länder.
Entwicklung des bilateralen Handels ab 1895: Dieses Kapitel beschreibt den Beginn und die Entwicklung des Handels zwischen China und Japan nach 1895. Die japanische Expansionspolitik, die chinesischen Niederlagen und der Vertrag von Shimonoseki werden als treibende Kräfte für die Zunahme des Handels identifiziert. Das Kapitel beleuchtet die japanischen Investitionen in den Kohle-, Eisen- und Baumwollsektor, Japans Rolle als größter ausländischer Investor in chinesische Eisenbahnen und die zunehmende Bedeutung des Handels mit der Mandschurei. Schließlich werden die politischen Spannungen und Boykotte beschrieben, die Japans führende Handelsposition untergruben.
Die Handelsbeziehungen nach Gründung der Volksrepublik China 1949: Dieses Kapitel analysiert die Handelsbeziehungen nach 1949, beginnend mit dem fast vollständigen Zusammenbruch nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt den schrittweisen Wiederaufbau des Handels, beeinflusst von politischen Spannungen (Korea-Krieg, Kulturrevolution) und wechselnden Regierungspolitik auf beiden Seiten. Das Kapitel hebt die Bedeutung von Abkommen wie dem L-T-Abkommen und die Rolle der japanischen Entwicklungshilfe und Direktinvestitionen hervor. Es zeigt die zunehmende Bedeutung Japans als Chinas Handelspartner und die Veränderungen in der Warenstruktur des Handels im Laufe der Zeit, sowie die Auswirkungen der Asienkrise.
Schlüsselwörter
Chinesisch-japanische Handelsbeziehungen, Außenhandel, Wirtschaftskomplementarität, japanische Expansionspolitik, politische Spannungen, Entwicklungshilfe, Direktinvestitionen, Rohstoffe, Technologie, Wirtschaftsreformen, China, Japan.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema: Chinesisch-Japanische Handelsbeziehungen 1895-1990er Jahre
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung der chinesisch-japanischen Handelsbeziehungen von 1895 bis in die 1990er Jahre. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der wirtschaftlichen Komplementarität beider Länder und dem Einfluss von politischen Spannungen und wirtschaftlichen Interessen auf den bilateralen Handel.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der japanischen Expansionspolitik, den wechselseitigen Einfluss von Politik und Wirtschaft, die Rolle der wirtschaftlichen Komplementarität (Technologie vs. Rohstoffe), die Bedeutung japanischer Entwicklungshilfe und Direktinvestitionen sowie die Auswirkungen politischer Ereignisse auf den Handelsverlauf.
Welche Zeiträume werden untersucht?
Die Analyse umfasst den Zeitraum von 1895 bis in die 1990er Jahre, wobei die Entwicklung des Handels vor und nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 getrennt betrachtet wird.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Entwicklung des bilateralen Handels ab 1895, ein Kapitel zu den Handelsbeziehungen nach 1949 (einschließlich Unterkapiteln zu Spannungsphasen, Entwicklungshilfe und Direktinvestitionen) und ein Fazit.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Einleitung?
Die Einleitung betont die komplementäre Natur der Wirtschaftsbeziehungen (Technologie gegen Rohstoffe) und den kontinuierlichen Anstieg des Handels trotz politischer Spannungen. Sie kündigt die Analyse der Handelsbeziehungen im Kontext ihrer politischen Hintergründe an.
Welche Rolle spielte die japanische Expansionspolitik?
Die japanische Expansionspolitik nach 1895, chinesische Niederlagen und der Vertrag von Shimonoseki werden als treibende Kräfte für die Zunahme des Handels identifiziert. Die japanischen Investitionen in den Kohle-, Eisen- und Baumwollsektor und in chinesische Eisenbahnen werden hervorgehoben.
Wie entwickelten sich die Handelsbeziehungen nach 1949?
Nach 1949 kam es zunächst zu einem fast vollständigen Zusammenbruch des Handels. Der schrittweise Wiederaufbau wurde durch politische Spannungen (Korea-Krieg, Kulturrevolution) und wechselnde Regierungspolitik beeinflusst. Die Bedeutung von Abkommen, japanischer Entwicklungshilfe und Direktinvestitionen wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Chinesisch-japanische Handelsbeziehungen, Außenhandel, Wirtschaftskomplementarität, japanische Expansionspolitik, politische Spannungen, Entwicklungshilfe, Direktinvestitionen, Rohstoffe, Technologie, Wirtschaftsreformen, China, Japan.
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- Susanne Topp (Author), 2005, Chinesisch-japanische Handelsbeziehungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58567