Audio Branding ist die Erstellung einer akustischen Markenidentität. Werden Klang und speziell Musik dabei so eingesetzt, dass sie das gesamte Unternehmen nach innen und nach außen repräsentieren und dem Unternehmen so eine einzigartige Identität verleihen, spricht man vom Corporate Sound. Man kann hier vom auditiven Pendant zum Corporate Design sprechen.
Es scheint, als würde der Einsatz bzw. die Notwendigkeit von auditiven Kommunikationsmitteln in Werbung und Marketing nach wie vor stark unterschätzt. Verbale und visuelle Elemente stehen hier im Vordergrund. Dabei gewinnen neue Kommunikationsinstrumente, welche auch die anderen Sinne des Menschen ansprechen, immer mehr an Bedeutung. Das Stichwort oder Schlagwort lautet hier „Sensuales Marketing“.
Gesättigte Märkte und homogene Produkte verlangen nach neuen Wegen, um den Konsumenten erfolgreich anzusprechen. Speziell der akustische Kanal kann hier ausschlaggebend für einen wirksamen Markenaufbau sein.
Auditive Reize können den Konsumenten speziell in emotionaler Art und Weise ansprechen. Die einzigartige, fast magische Wirkung von Musik ist unumstritten. Angesichts dieses Potenzials von Musik liegt ihre Verwendung im kommerziellen Sinne nahe. Ähnlich dem Eismann, der mit seiner Glocke die Kinder zu seinem Eiswagen „lockt“, bedienen sich schon seit jeher Händler jeglicher Kulturen der Musik, um die Verkaufsbereitschaft ihrer Waren anzukündigen. Musik wird hier sozusagen Teil der Warenästhetik.
Musik ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Dies fängt bei der Plattensammlung an und geht bis hin zur Erstellung des individuellen Handyklingeltons. Analog dazu können auch Produkte durch Musik und Klang ihrer Identität Ausdruck verleihen. Der Begriff Audio Branding steht für diese Identität und umfasst in gewisser Weise jeden Klang, mit dem der Rezipient eindeutig ein Objekt assoziiert. Klang und Musik werden sozusagen zum akustischen Markenzeichen des Produktes und einer konsequenten Umsetzung folgend, zum akustischen Markenzeichen des gesamten Unternehmens.
Das primäre Ziel des Buches ist es, die Bedeutung des Audio Brandings für die Werbe- und Marketingpraxis deutlich zu machen.
Wirkungsweisen, Aufgaben und Vorteile von auditiven Reizen in der Werbung werden anschaulich dargestellt. Der konsequente Prozess des Audio Brandings wird abschließend am Beispiel einer fiktiven Marke anschaulich aufgezeigt und führt über den Rand einer rein theoretischen Betrachtung hinaus.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Hinführung zum Thema
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit
- 1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- 2. Auditive Markenführung und Musikpsychologie
- 2.1 Branding von Marken und Markenkommunikation
- 2.1.1 Begriff der Marke
- 2.1.2 Markenidentität und Markenimage
- 2.1.3 Markenmarkierung und Markenkommunikation
- 2.1.4 Die Idee der auditiven Markenführung
- 2.2 Grundlagen der Musikpsychologie
- 2.2.1 Verständnis der Musik
- 2.2.2 Prozesse der auditiven Wahrnehmung
- 2.2.3 Bedeutung einzelner musikalischer Gestaltungsparameter
- 2.2.4 Musik als Kommunikation
- 2.2.5 Musik und Emotionen
- 2.3 Aufgaben von auditiven Reizen in den Massenmedien
- 2.3.1 Funktionelle Musik
- 2.3.1.1 Aktivierung und Aufmerksamkeit
- 2.3.1.2 Musik und Erinnerung
- 2.3.2 Verhältnis der Musik zu sonstigen akustischen und optischen Elementen
- 2.3.3 Bedeutung erlebnisorientierter und emotionaler Werbung
- 2.3.4 Involvement und Einstellung in der Fernseh- und Radiowerbung
- 2.4 Formen des Audio Brandings
- 2.4.1 Integration von auditiven Inhalten in das gesamte Unternehmen
- 2.4.2 Audiologo
- 2.4.3 Jingle
- 2.4.4 Werbelied
- 2.4.5 Hintergrundmusik und Soundscapes
- 2.4.6 Voice Branding
- 2.4.7 Sound Engineering
- 2.4.8 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 2.5 Das Internet als neue Plattform für Musikkommunikation
- 2.6 Corporate Sound als Element der Corporate Identity
- 2.6.1 Corporate Identity
- 2.6.2 Corporate Sound
- 2.6.3 Vorteile eines Corporate Sounds
- 2.7 Der Prozess des Audio Brandings
- 2.8 Checkliste für ein erfolgreiches Audio Branding
- 3. Darstellung eines Audio Brandings anhand der fiktiven Marke „Cherriette“
- 3.1 Die Marke Cherriette
- 3.1.1 Markenidentität und Markenpersönlichkeit
- 3.1.2 Kommunikationsziele und Positionierung
- 3.2 Analyse des strategischen Settings
- 3.2.1 Wettbewerbsumfeld
- 3.2.2 Zielgruppen
- 3.2.3 Analyse der vorhandenen auditiven Elemente
- 3.2.4 Analyse der bereits genutzten Kommunikationsinstrumente
- 3.2.5 Analyse der touchpoints der Marke
- 3.3 Entwicklung des Audio Brandings auf dem Weg zum Corporate Sound
- 3.3.1 Erstellung von moodboards und Definition der Sound-Identity-Driver
- 3.3.2 Auswahl geeigneter Musik und Sounds
- 3.3.3 Komposition eines Basismusikstücks
- 3.3.4 Adaption des Musikstücks an die verwendeten Kommunikationskanäle und touchpoints
- 3.4 Formen des Audio Brandings
- 3.4.1 Audiologo
- 3.4.2 Radiowerbespot
- 3.4.3 Musik für die Telefon-Warteschleife und den Internetauftritt
- 3.4.4 Frequenz des Einsatzes bestimmen
- 3.5 Zusammenfassung und Bewertung des Audio Brandings
- 4. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema des Audio Brandings, also der gezielten Verwendung von Musik und Klang zur Gestaltung einer Markenidentität und -kommunikation. Die Arbeit untersucht die Grundlagen der Musikpsychologie und deren Relevanz für die Markenführung. Sie analysiert verschiedene Formen des Audio Brandings und zeigt auf, wie Musik und Klang strategisch eingesetzt werden können, um Markenwerte zu transportieren, Emotionen zu evozieren und die Markenbekanntheit zu steigern.
- Die Bedeutung von Musik und Klang in der Markenkommunikation
- Die psychologischen Effekte von Musik auf die Wahrnehmung und das Verhalten von Konsumenten
- Die verschiedenen Formen des Audio Brandings, wie Audiologo, Jingle, Werbelied, Hintergrundmusik und Voice Branding
- Der Prozess der Entwicklung und Implementierung eines Audio Brandings
- Die Rolle des Internets als neue Plattform für Musikkommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in das Thema Audio Branding ein und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Auditive Markenführung und Musikpsychologie Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Audio Brandings. Es beleuchtet die Bedeutung von Branding und Markenkommunikation, die Grundlagen der Musikpsychologie und deren Bedeutung für die Markenführung. Es untersucht die verschiedenen Funktionen von Musik in der Markenkommunikation und beleuchtet die Rolle von Musik in der Werbung. Darüber hinaus werden verschiedene Formen des Audio Brandings vorgestellt und deren Einsatzmöglichkeiten erläutert.
- Kapitel 3: Darstellung eines Audio Brandings anhand der fiktiven Marke „Cherriette“ Dieses Kapitel zeigt anhand eines fiktiven Beispiels die praktische Anwendung des Audio Brandings auf. Es beschreibt den Prozess der Entwicklung eines Audio Brandings für die Marke „Cherriette“ und analysiert die relevanten Faktoren, wie Zielgruppe, Wettbewerbsumfeld und Kommunikationsziele. Schließlich werden verschiedene Anwendungsbeispiele für das Audio Branding der Marke „Cherriette“ präsentiert.
Schlüsselwörter
Audio Branding, Musikpsychologie, Markenführung, Markenkommunikation, Musik, Klang, Audiologo, Jingle, Werbelied, Hintergrundmusik, Voice Branding, Corporate Sound, Corporate Identity, Emotionen, Wahrnehmung, Verhalten, Konsumenten, Strategie, Marketing, Werbung.
- Citation du texte
- Dipl. Oec. Markus Winterhagen (Auteur), 2005, Audio Branding. Markenführung mit Musik und Klang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58625