Das Primärziel im Fernsehgeschäft stellt das Erreichen möglichst hoher Quoten dar. Im Konkurrenzkampf um die Gunst des Publikums erweist es sich für die einzelnen Sender als notwendig, möglichst viele Zuschauer an ihr Programm binden zu können. Doch wie setzen sie sich gegen die hartnäckige Konkurrenz durch? Wie reißen sie die Zuschauerblicke auf ihr neues TV-Format?
Einerseits werden bei der Entwicklung neuer TV-Formate die ethischen und moralischen Grenzen immer weiter überschritten und es gibt seitens der Öffentlichkeit immer mehr Klagen. Andererseits rufen die Bürger förmlich nach innovativen und spannenden TVFormaten, seien die alt eingefleischten Formate doch bereits fade und langweilig. Dabei werden die ethischen und moralischen Grenzen immer offener, die Gesellschaft toleriert immer mehr - aber eben doch nicht alles! Eine moderne Gesellschaft ist modern durch ständige Bewegung. Deshalb liegt die Antwort, ob die Sender zu weit gegangen sind, im
Aktuellen. Vor allem wenn sich Einzelpersonen oder Personengruppen durch ausgestrahlte TV-Formate angegriffen oder diskriminiert fühlen, kann die Innovation schnell zum Verhängnis werden. Und das führt nicht selten zu einem Aufruhr von Politikern, Gläubigen, Philosophen und Bürgern, die die neuen Sendungen mittlerweile als „Schmuddel-TV“, „Ekel-TV“, „Dumm-TV“, „Extrem-Formate“ oder „Auftakt zu einer neuen Schmuddelwelle“ zitieren.
Interessant ist, dass 76 Prozent der TV-Neustarts fl oppen. Nach einer Studie von Zenith-Moremedia wird nur jedes vierte Format erfolgreich eingeführt. Begründet wird es damit, dass die Sender mit mehr Innovationskraft und Risikofreude versuchen, ihre Zielgruppen zu binden und neue Zuschauer zu gewinnen. Dass bei dieser dynamischen und innovativen Programmstrategie auch Flops produziert werden, liegt in der Natur der Sache. Im vorliegenden Referat wird unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten das TVFormat
„Popetown” untersucht, was derzeit auf dem Musiksender MTV ausgestrahlt wird
und bei einem Teil der Gesellschaft auf Kritik und Ablehnung stößt, während andere Teile sich für Akzeptanz und Medienfreiheit aussprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Format Popetown
- Der Inhalt
- Die einzelnen Episoden
- Das Genre
- Ausstrahlung
- Einschaltquoten
- Der Sender MTV
- Kritik der Öffentlichkeit gegen Popetown
- Meinung Christlicher Organisationen
- Meinungen aus der Politik
- Popetown vor Gericht
- Weitere Meinungen
- Die Werbung für Popetown
- Was ist Ethik? - Theoretische Grundsätze
- Begriffe Moral und Ethik
- Was ist Medienethik?
- Medienethik als Frage nach der Verantwortung
- Herausforderung an die Medienethik in der heutigen Zeit
- Analyse des TV-Formats Popetown
- Popetown im Zusammenhang mit den Mohammed-Karikaturen
- Medienethische Analyse von Popetown und der dafür geschalteten Werbung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat untersucht das TV-Format „Popetown“ unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten. Es analysiert die Kritik und Ablehnung, die das Format in Teilen der Gesellschaft hervorgerufen hat, und setzt diese in Bezug zu den Debatten um Medienfreiheit und die Grenzen satirischer Darstellung.
- Die ethischen und moralischen Grenzen im Fernsehgeschäft
- Die Rolle von Satire und Humor in der Medienlandschaft
- Die Rezeption und Kritik von TV-Formaten durch die Öffentlichkeit
- Die Bedeutung von Medienethik in der heutigen Zeit
- Die Analyse von „Popetown“ im Kontext der Mohammed-Karikaturen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die Herausforderungen, denen Sender im Fernsehgeschäft gegenüberstehen, um hohe Quoten zu erzielen. Dabei werden die ethischen und moralischen Grenzen angesprochen, die durch die Entwicklung neuer, innovativer TV-Formate verschoben werden. Das zweite Kapitel stellt das Format „Popetown“ vor, beschreibt seinen Inhalt, die einzelnen Episoden, das Genre, die Ausstrahlung, die Einschaltquoten und den Sender MTV. Kapitel drei befasst sich mit der Kritik der Öffentlichkeit gegen „Popetown“, wobei verschiedene Meinungen aus christlichen Organisationen, der Politik und der Gesellschaft dargestellt werden. Zudem wird die Rolle der Werbung für „Popetown“ beleuchtet. Kapitel vier widmet sich dem theoretischen Rahmen der Ethik, insbesondere der Begriffe Moral und Ethik sowie der Medienethik. Hier werden die zentralen Fragen nach der Verantwortung in der Medienlandschaft und den Herausforderungen der Medienethik in der heutigen Zeit behandelt. In Kapitel fünf wird „Popetown“ im Kontext der Mohammed-Karikaturen betrachtet und eine medienethische Analyse des Formats und der dazugehörigen Werbung vorgenommen.
Schlüsselwörter
Medienethik, Satire, TV-Format, Popetown, Kritik, Öffentlichkeit, Mohammed-Karikaturen, Moral, Verantwortung, Medienfreiheit, Werbung.
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- Steffi Schlüter (Author), 2006, Popetown - Eine medienethische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58656