Die letzte Phase des 20. Jahrhunderts war gekennzeichnet von folgenschweren Finanzkrisen in verschiedenen Staaten bzw. Regionen der Welt, wie bspw. in Lateinamerika (1994/95), Asien (1997) und Russland (1998). Diese Krisen hatten weit reichende negative Auswirkungen auf zahlreiche Teile der Weltwirtschaft und beeinflussten insbesondere den globalen Finanzsektor nachhaltig. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass das internationale Finanzsystem mit seinen überstaatlichen Einrichtungen (International Financial Institutions, kurz IFI’s) erhebliche Schwachstellen aufweist. Speziell die Arbeit des International Monetary Fund (IMF) ist zunehmend in die Kritik geraten. Aspekte wie Defizite hinsichtlich der rechtzeitigen Erkennung von Krisen und deren Bewältigung, die zweifelhafte Vergabepolitik von Krediten an Mitgliedsländer des IMF und die unzureichende Kommunikation mit anderen IFI’s über die jeweiligen Zuständigkeiten wurden vordergründig in Frage gestellt.
Die nachfolgende Arbeit wird zunächst die Institution des IMF und dessen ursprüngliche Zielsetzung darstellen. Im Anschluss daran werden die zusätzlichen Aufgabenbereiche, die im Zeitablauf von dem Internationalen Währungsfonds übernommen wurden, vorgestellt. Der abschließende Teil befasst sich mit der aktuellen Kritik an der Arbeit des IMF, Zuständigkeitsüberschneidungen mit anderen Organisationen und überprüft die praktische Relevanz der angesprochenen Kritikpunkte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historischer Hintergrund und ursprüngliche Zielsetzung.
- 2.1 Die Gründung des IMF
- 2.2 Struktur und Organe des IMF.
- 2.3 Wesentliche Aufgaben des IMF.
- 3. Der IMF in einem sich wandelnden Umfeld.
- 3.1 Die wesentlichen Entwicklungen seit 1970.
- 3.2 Zuständigkeitserweiterung als Reaktion auf die globalen Entwicklungen
- 4. Kritik an der IMF-Politik und Reformvorschläge...........
- 4.1.1 Das Problem des „Moral Hazard“.
- 4.1.2 Überschneidung von Zuständigkeiten mit anderen IFI's
- 4.1.3 Standardisierte Vorgehensweise und fehlende Unabhängigkeit .
- 4.1.4 Ungleiche Stimmrechtsverteilung innerhalb des IMF und die Dominanz der USA...
- 4.2 Empirische Analyse
- 5. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Internationalen Währungsfonds (IMF), einer zentralen Institution der internationalen Finanzarchitektur. Ziel ist es, die historische Entwicklung des IMF, seine ursprünglichen Zielsetzungen und seine Rolle im Wandel der internationalen Wirtschaftsordnung darzustellen. Darüber hinaus werden kritische Aspekte der IMF-Politik und Reformvorschläge diskutiert.
- Die Gründung des IMF und seine ursprünglichen Zielsetzungen
- Die Entwicklung des IMF in einem sich verändernden globalen Umfeld
- Die Kritik an der IMF-Politik und die damit verbundenen Reformvorschläge
- Die Rolle des IMF im Kontext der internationalen Finanzkrise
- Die Zukunft des IMF und seine Bedeutung für die internationale Wirtschaftsordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Gründung des IMF im Kontext des Bretton-Woods-Systems und erläutert die ursprünglichen Zielsetzungen der Institution. Kapitel zwei beleuchtet die Struktur und die Organe des IMF sowie die wichtigsten Aufgaben und Funktionen. Kapitel drei widmet sich den Herausforderungen und Veränderungen, denen sich der IMF seit den 1970er Jahren gegenübersieht, und analysiert die Anpassung seiner Aufgaben und Kompetenzen an die neuen Gegebenheiten. Kapitel vier beschäftigt sich mit der Kritik an der IMF-Politik und den daraus resultierenden Reformvorschlägen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Internationaler Währungsfonds, Bretton-Woods-System, Finanzkrise, Globalisierung, Moral Hazard, Stimmrechtsverteilung, Reformvorschläge, Entwicklungsländer, Armutsbekämpfung.
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- Tobias Kasperczyk (Autor), 2006, Institution, Ziele und Strategien des IMF, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58711