Bedingt durch die Digitalisierung und die damit verbundene Konvergenz der einzelnen Medien hat der individuelle Konsum medialer Inhalte in den letzten zehn Jahren stark zugenommen.
Gerade im Bereich Fernsehen hat die Digitalisierung der Übertragungskanäle und die damit verbundene Multiplikation der angebotenen Programme es den Konsumenten ermöglicht, aus einem breiteren Angebotsspektrum auszuwählen. Zusätzlich bietet die Entwicklung neuer Produkte wie z.B. des Personal Video Recorders (PVR) den Konsumenten den Nutzen, sich die Inhalte persönlich nach eigenem Belieben zusammenzustellen sowie den Zeitpunkt des Konsums teils selbst zu bestimmen.
Durch Video-on-Demand- oder Pay-per-View-Angebote, die in anderen Ländern bereits weit verbreitet sind, wird diese Personalisierung des Fernsehkonsums in Deutschland zukünftig sogar noch weiter zunehmen.
Parallel dazu steigt die Mobilität der Menschen seit einigen Jahren immer weiter an. Besonders zeigt sich dies am großen Erfolg der mobilen Kommunikation. Weltweit nutzen bereits über 2 Mrd. Menschen Mobilfunk und alleine in Deutschland besteht mit rund 75 Mio. Nutzern bei ca. 83 Mio. Einwohnern eine Marktdurchdringung von knapp 90 %. Laut Prognosen werden in wenigen Jahren sogar mehr Telefonate über das Mobiltelefon geführt werden als über das Festnetz und mittelfristig sollen diese beiden Bereiche komplett zusammenwachsen.
Während des großen Hypes um die Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Jahr 2000 wurden die Erwartungen geschürt, dass es zusätzlich zur reinen Kommunikation möglich sein werde, Musik über das UMTS-Netz auf das Mobiltelefon herunterzuladen, Radio zu hören, kurze Videos anzuschauen und sogar fernzusehen.
Kurz gesagt, neben der Kommunikation sollte nun auch der Medienkonsum mobil werden. In diesem Zusammenhang wurde das Mobiltelefon auch gerne als der vierte Bildschirm der Geschichte nach der Kinoleinwand, dem Fernseher und dem Computer bezeichnet und der Begriff des Mobile Entertainment geprägt.
Jedoch erst seit Ende 2004/Anfang 2005 ist auch in den Markt für Bewegtbild endlich Bewegung gekommen, doch die Unsicherheit bezüglich der attraktivsten Inhalte und erfolgreichsten Geschäftsmodelle ist nach wie vor groß.
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieses Buches, einen Überblick über die zentralen Einflussfaktoren dieser Entwicklung zu schaffen, der es ermöglicht, die Besonderheiten dieses „neuen Mediums“ zu verstehen und die Entwicklungspotentiale einzuschätzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand der Arbeit
- Zentrale Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Zur Quellenlage
- Stand der technologischen Voraussetzungen für die Einführung von Mobile TV
- Übertragungstechnologien
- DVB-H
- DMB
- ISD B-T
- Media-FLO
- DXB
- GPRS
- UMTS
- Wireless LAN/WiMAX
- Vergleich der Technologien
- Endgerätesituation
- Endgeräteaustauschzyklus
- Anforderungen an die Endgeräte
- Displaytechnologie
- Akkukapazität
- Speichermöglichkeiten
- Audio
- Formate und Dienste für Mobile TV
- Merkmale der mobilen TV-Nutzung
- Änderung der Sehgewohnheiten durch Ortsunabhängigkeit
- Sonstige Merkmale der mobilen TV-Nutzung
- Erwartungen der Konsumenten an mobilen Content
- Anforderungen an Mobile Content
- Potentielle Angebotsformen
- Formate für Mobile TV
- Nachrichten
- Sport
- Erotik
- Comedy
- Fiktionale Formate
- Musikprogramme
- Teleshopping
- Quizshows
- Dienste für Mobile TV
- Mehrwertdienste
- Location Based Services
- Glücksspiele/Wetten
- Electronic Service/Program Guide
- Geschäftsmodelle
- Marktpotential
- Wertschöpfungskette Mobile TV
- Potentielle Geschäftsmodelle
- Grundlagen des Geschäftsmodells
- Verschiedene Erlösmodelle
- Indirekte Erlöse
- Direkte Erlöse
- Abrechnungsproblematik
- Potentielle Führungsmodelle
- TV-geführtes Modell
- Mobilfunk-geführtes Modell
- Geschäftsmodelle zwischen den Marktbeteiligten
- Erlösteilung
- Content-Lizenzierung
- Content-Auftragsproduktion
- Unabhängiger Plattformbetreiber
- Erfolgsfaktoren
- Grundlegende Erfolgsfaktoren für die Markteinführung
- Erfolgsfaktor Frequenzverfügbarkeit
- Erfolgsfaktor Endgerätesubvention
- Grundlegende Erfolgsfaktoren für die Marktentwicklung
- Erfolgsfaktor exklusiver Content
- Erfolgsfaktor transparente Tarife
- Übergreifender Erfolgsfaktor – Partnerschaftliche
- Marktentwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Einführung von Mobile TV in den deutschen Markt und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. Der Fokus liegt auf der Analyse der technologischen Voraussetzungen, der Entwicklung geeigneter Formate und Dienste, sowie der Identifizierung von erfolgversprechenden Geschäftsmodellen.
- Analyse der technologischen Voraussetzungen für Mobile TV
- Entwicklung geeigneter Formate und Dienste für Mobile TV
- Identifizierung von erfolgversprechenden Geschäftsmodellen für Mobile TV
- Bedeutung von Erfolgsfaktoren für die Markteinführung und -entwicklung von Mobile TV
- Bewertung des Marktpotentials und der Wettbewerbslandschaft im Bereich Mobile TV
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik Mobile TV ein, definiert den Gegenstand der Arbeit und stellt die zentrale Fragestellung sowie den Aufbau der Arbeit vor. Außerdem wird die Quellenlage der Arbeit erläutert.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den technologischen Voraussetzungen für die Einführung von Mobile TV. Es werden verschiedene Übertragungstechnologien wie DVB-H, DMB, ISD B-T, Media-FLO, DXB, GPRS, UMTS und Wireless LAN/WiMAX vorgestellt und miteinander verglichen. Außerdem wird die Endgerätesituation betrachtet, einschließlich des Endgeräteaustauschzyklus und der Anforderungen an die Endgeräte.
Kapitel 3 analysiert die Formate und Dienste für Mobile TV. Zuerst werden die Merkmale der mobilen TV-Nutzung, die Anforderungen an Mobile Content und potentielle Angebotsformen beleuchtet. Anschließend werden verschiedene Formate für Mobile TV, wie Nachrichten, Sport, Erotik, Comedy, fiktionale Formate, Musikprogramme, Teleshopping und Quizshows, vorgestellt. Abschließend werden Dienste für Mobile TV wie Mehrwertdienste, Location Based Services, Glücksspiele/Wetten und Electronic Service/Program Guide diskutiert.
Kapitel 4 widmet sich den Geschäftsmodellen für Mobile TV. Das Marktpotential wird analysiert, die Wertschöpfungskette Mobile TV wird vorgestellt und verschiedene potentielle Geschäftsmodelle werden diskutiert. Dabei werden die Grundlagen des Geschäftsmodells, verschiedene Erlösmodelle, potentielle Führungsmodelle und die Geschäftsmodelle zwischen den Marktbeteiligten beleuchtet.
Kapitel 5 untersucht die Erfolgsfaktoren für die Markteinführung und -entwicklung von Mobile TV. Es werden grundlegende Erfolgsfaktoren für die Markteinführung, wie Frequenzverfügbarkeit und Endgerätesubvention, sowie grundlegende Erfolgsfaktoren für die Marktentwicklung, wie exklusiver Content und transparente Tarife, betrachtet. Abschließend wird der übergreifende Erfolgsfaktor der partnerschaftlichen Zusammenarbeit betont.
Schlüsselwörter
Mobile TV, Übertragungstechnologien, DVB-H, DMB, Endgeräte, Formate, Dienste, Geschäftsmodelle, Markteinführung, Marktentwicklung, Erfolgsfaktoren, Marktpotential, Wertschöpfungskette, Content, mobile Nutzung, digitale Medien, Medienwirtschaft, Telekommunikation
- Citation du texte
- Diplom-Medienwirt (FH) Frank Molter (Auteur), 2006, Mobile TV - Formate. Geschäftsmodelle und Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Markteinführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58817