Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Angststörungen. Sie tut dies aus der pädagogischen Perspektive. Das meint in erster Linie, dass Angststörungen von Kindern und Jugendlichen im Fokus der Betrachtung stehen und dass der soziale Interaktionsraum, auf den die hier angestellten Überlegungen angewandt werden sollen, die Schule ist. Es ist ein oft beklagter Umstand, dass die Prävention oder die Früherkennung, die gerade bei psychischen Erkrankungen oft von großer Bedeutung für die Therapieprognose sein kann, stark vernachlässigt wird. Die Schule ist ein Ort an dem dieses Defizit verringert werden könnte, unter der Voraussetzung, dass das Lehrpersonal sich ein fundamentales Wissen aneignet und mit einer neuen Sensibilität auf die psychische Konstitution der Schüler achtet. Diese Arbeit sieht ihre Aufgabe nun darin, dazu beizutragen, dass diese Wissensbasis geschaffen wird, indem Erkenntnisse aus der Psychologie für den Pädagogen aufbereitet werden. Zu diesem Zweck scheint es angebracht vor allem diagnostische Kompetenzen zu schulen. Neben der Kenntnis der Symptome, erscheint aber auch eine grobe Vorstellung über die Wirkmechanismen von Angst unverzichtbar, um in positiver Weise auf etwaige Phänomene im Schulalltag reagieren zu können. So wird ein erster Teil der Arbeit Grundkenntnisse über die gängigen Modelle von Angst und ihre Funktionsweise vermitteln, ein zweiter Teil ausführlicher die verschiedenen Störungen beschreibend abzugrenzen und symptomatisch fassbar zu machen versuchen. Ein dritter Teil wird einen knappen Exkurs zur sogenannten Schul- bzw. Prüfungsangst unternehmen, die ganz eindeutig in der Schule verortet ist und einige Überlegungen dazu auf Grund des bis dahin vorgetragenen anstellen. Es soll darauf geachtet werden, immer wieder einen schulischen Bezug herzustellen, die Anwendung bzw. den Übertrag vom Abstrakten zum Konkreten mitzudenken. Allgemein ist ein pragmatischer Umgang mit den Informationen angestrebt, so dass bewusst auf problematische oder fachspezifische Termini verzichtet wurde, diese im mindesten weitgehend reduziert oder erklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Psychologische Konzepte von Angst
- Behaviorale Modelle
- Klassische Konditionierung
- Operante Konditionierung
- Anwendung behavioristischer Modelle auf Angsterkrankungen
- Kognitive Modelle
- Psychoanalyse
- Behaviorale Modelle
- Diagnostische Klassifikationssysteme
- Trennungsangst
- Phobische Störungen des Kindesalters
- Soziale Ängstlichkeit
- Soziale Phobie
- Generalisierte Angststörung
- Panikattacke und Agoraphobie
- Akute Belastungsstörung
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Epidemiologie, Verlauf und Nosologie
- Epidemiologie
- Verlauf
- Nosologie
- Schulangst
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich aus pädagogischer Perspektive mit Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere im schulischen Kontext. Sie widmet sich der Bedeutung von Prävention und Früherkennung von psychischen Erkrankungen und dem Bedarf an fundiertem Wissen für Lehrkräfte. Das Ziel ist es, diagnostische Kompetenzen zu fördern und Erkenntnisse aus der Psychologie für die pädagogische Praxis aufzubereiten.
- Psychologische Modelle von Angst
- Diagnostische Klassifikationssysteme für Angststörungen
- Epidemiologische Aspekte von Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen
- Die Rolle der Schule bei der Entstehung und Bewältigung von Angst
- Praktische Ansätze zur Früherkennung und Intervention bei Angststörungen im schulischen Umfeld
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz des Themas Angststörungen in der Schule heraus und betont den Bedarf an fundiertem Wissen für Lehrkräfte.
- Psychologische Konzepte von Angst: Dieses Kapitel erläutert verschiedene Modelle von Angst, insbesondere behaviorale Ansätze wie klassische und operante Konditionierung.
- Diagnostische Klassifikationssysteme: Hier werden verschiedene Formen von Angststörungen anhand der gängigen Klassifikationssysteme vorgestellt.
- Epidemiologie, Verlauf und Nosologie: Dieses Kapitel gibt einen Einblick in die Verbreitung, den Verlauf und die Klassifikation von Angststörungen.
- Schulangst: Der Schwerpunkt liegt hier auf der Entstehung und Bewältigung von Prüfungsangst und Schulangst im schulischen Kontext.
Schlüsselwörter
Angststörungen, Kinder, Jugendliche, Schule, Pädagogik, Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Behaviorale Modelle, Klassische Konditionierung, Operante Konditionierung, Kognitive Modelle, Psychoanalyse, Schulangst, Prüfungsangst, Intervention, Lehrkräfte, psychische Gesundheit.
- Citar trabajo
- André Weikard (Autor), 2006, Angststörungen in der Schule. Diagnose und Umgang damit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58820