Das Thema dieser Arbeit ist die Rezeption der ZDF-Produktion „Unsere Mütter, unsere Väter“, die im März 2013 ihre Premiere in dem Zweiten Deutschen Fernsehen hatte. Ein paar Monate später – im Juni 2013, wurde dieser Dreiteiler ebenfalls im polnischen Fernsehen ausgestrahlt. Dies löste auf der polnischen Seite eine deutsch-polnische Debatte zum Thema der Schuld der Deutschen und Vorwürfe aus, der Film sei nicht geschichtsgetreu. Der Hauptgrund für die polnische Empörung war die Darstellung der polnischen Heimatsarmee als wilder Partisanen, dessen Haupteigenschaft der Antisemitismus gewesen ist.
Die Arbeit besteht aus fünf Hauptkapiteln. Im ersten Kapitel wird der Begriff „Erinnerungskultur“ erläutert, der sich insbesondere auf die Erinnerungskultur in Polen und Deutschland bezieht. Behandelt wird da auch die unterschiedliche Perspektive im Hinblick auf den Zweiten Weltkrieg. Den Kernpunkt bildet dabei der Versuch dies zu schildern und zu verstehen, wieso die gleichen Ereignisse unterschiedlich betrachtet werden und sich mit einem anderen Prioritätsgrat auszeichnen.
Die Arbeit beruht auf Arbeiten, die sich mit der deutsch-polnischen Geschichte befassen, mit besonderem Schwerpunkt auf Geschichtsereignisse, die nicht im gleichen Maß in beiden Ländern bekannt sind. Bei der Erläuterung des Begriffes der Erinnerungskultur in Hinsicht auf Deutschland und Polen wurde die Arbeit zum Thema der Erinnerungsorte in Ostmitteleuropa, gebraucht. Angeknüpft an die Erinnerungsorte wurde auch der Einfluss der Medien bei Gestaltung des historischen Gedächtnisses aufgrund von Lech Kolago und seiner Arbeit zum Thema Studien zur Deutschkunde und Film- und Fernsehanalyse von Knut Hickethier, besprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Forschungsstand
- Erinnerungskultur - Begriffsbestimmung
- Historischer Hintergrund
- Der Film „Unsere Mütter, unsere Väter“
- Entstehungsgeschichte
- Inhalt
- Teil 1 - Eine andere Zeit
- Teil 2 - Ein anderer Krieg
- Teil 3 - Ein anderes Land
- Rezeption in Deutschland
- Motiv der Mission des Filmes
- Motiv der Schuld
- Rezeption in Polen
- Motiv der Heimatarmee
- Motiv der Schuld
- Motiv des Erzählbedürfnisses der Deutschen
- Motiv der internationalen Diskussion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rezeption der ZDF-Produktion „Unsere Mütter, unsere Väter“ in Deutschland und Polen und untersucht die unterschiedlichen Wahrnehmungsperspektiven auf die Geschichte des Zweiten Weltkriegs in beiden Ländern.
- Untersuchung der deutsch-polnischen Erinnerungskultur und ihrer unterschiedlichen Perspektiven auf den Zweiten Weltkrieg
- Analyse der Rezeption des Films in Deutschland und Polen, unter Berücksichtigung der verschiedenen Motive und Interpretationen
- Identifizierung der zentralen Themen und Kontroversen, die durch die Rezeption des Films in beiden Ländern entstanden sind
- Bewertung der Rolle des Films als Medium der Geschichtsvermittlung und seiner Bedeutung für die deutsch-polnische Beziehung
- Einordnung der Rezeption des Films in den größeren Kontext der deutsch-polnischen Debatte über die Vergangenheit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert den Begriff „Erinnerungskultur“ und zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf den Zweiten Weltkrieg in Polen und Deutschland auf. Das zweite Kapitel behandelt den historischen Hintergrund der Kriegszeit und stellt die Problematik der Menschenverluste in Polen sowie den Warschauer Aufstand in den Vordergrund. Das dritte Kapitel fasst den Inhalt des Films „Unsere Mütter, unsere Väter“ zusammen und beschreibt die Ziele der Produzenten sowie die Entstehungsgeschichte des Films. Das vierte Kapitel analysiert die Rezeption des Films in der deutschen Presse, wobei die Motive der Mission des Films und der Schuld im Vordergrund stehen. Das fünfte Kapitel behandelt die Rezeption des Films in der polnischen Presse und setzt sich mit den gleichen Motiven wie in der deutschen Presse auseinander, wobei der Fokus auf dem Motiv der Heimatarmee liegt.
Schlüsselwörter
Erinnerungskultur, Zweiter Weltkrieg, deutsch-polnische Beziehungen, Rezeption, „Unsere Mütter, unsere Väter“, Heimatarmee, Schuld, Geschichtsvermittlung, Kontroversen, Debatte, Medien.
- Quote paper
- Monika Krotoszynska (Author), 2019, Erinnerungskultur in Polen und Deutschland. Rezeption von „Unsere Mütter, unsere Väter“ (ZDF, 2013), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/589403