Wechselndes Wahlverhalten junger Menschen nach dem soziologischen Ansatz - unter besonderer Berücksichtigung sozialstruktureller Umstände


Dossier / Travail, 2005

17 Pages, Note: 2,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis der Tabellen

1. Einleitung

2. Theoretischen Vorklärungen
2.1 Definition des Wechselwählers
2.2 Der soziologische Erklärungsansatz des Wahlverhaltens – Die mikrosoziologische Perspektive (Columbia School)

3. Forschungsdesign
3.1 Theoretische Vorüberlegungen – Die Forschungsfrage
3.2 Hypothesen zum Wahlverhalten
3.2.1 Familie
3.2.2 Schulbildung und Berufswahl
3.2.3 Sozialer Umkreis

4. Ergebnisse der Untersuchungen

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Verzeichnis der Tabellen

Tabelle 1: Bindung von Stamm- und Wechselwählern an Parteien, Gewerkschaften und Kirchen

Tabelle 2: Geschlecht, Alter und Schulbildung der Stamm- und Wechselwähler

Tabelle 3: Bildungsgrad der sozialen Schichten

1. Einleitung

„Sind die Wechselwähler das Zünglein an der Waage?“

Am 21. Juli diesen Jahres hat sich der Bundespräsident Horst Köhler entschlossen, den 15. Deutschen Bundestag aufzulösen und Neuwahlen für den 18. September anzusetzen. Damit begann für die Parteien der Wahlkampf und das Ringen um die Mehrheit der Wählerstimmen. In der nun verbleibenden Zeit ist es wichtig, möglichst viele verschiedene Wählergruppen anzusprechen und für die jeweilige Politik zu begeistern. Zwar hat jede der Parteien durch ihre Stammwählerschaft eine gewisse Anzahl gesicherter Stimmen, doch viel interessanter und wichtiger ist das Verhalten der Wechselwähler. Ihre Stimmen könnten die Entscheidung bringen. Wenn ein genügend großer Teil durch seine Wahlentscheidung die Machtverhältnisse im Parlament ändert, könnte ein Regierungswechsel die Folge sein. Genauere Informationen über Wechselwähler sind daher für die Parteien wichtig: Vor allem, wie viele es gibt, wer wechselnd wählt und warum er dies tut? Auch stellt sich die Frage nach deren politischer, ökonomischer und sozialer Einordnung in der Gesellschaft, wenn dies so pauschal überhaupt machbar ist.

Diese Arbeit konzentriert sich auf die Frage ob, auch junge Menschen zu wechselndem Wahlverhalten neigen, und möchte die möglichen Gründe dafür darlegen. Ließe sich dies bestätigen, dann kann es eventuell gelingen, herauszufinden, ob dieses Verhalten bei jungen Menschen häufiger der Fall ist. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Altersstruktur und die möglicherweise damit verbundene soziale Schicht gerichtet werden.

2. Theoretische Vorklärungen

2.1 Definition des Wechselwählers

Den Wechselwähler kann niemand genau bestimmen. Allerdings hat man sich durch sein Verhalten auf eine allgemeine Definition verständigt. Ich benutze in meiner Arbeit die anerkannte Definition von Max Kaase:

Unter Wechselwähler versteht man die Personen, die bei zwei aufeinander folgenden Wahlen ihre Stimme gleicher Art an zwei unterschiedliche Parteien vergeben.

(Kaase, 1967In: Kort-Krieger, Ute. Wechselwähler 1994, S. 17)

Diese Definition gibt zwar direkt an, wie Wechselwähler ihre Stimme abgeben, nicht aber warum sie dies auf diese Art tun. Wer gehört nun zu dieser Wählergruppe und kann man dies so direkt zuordnen? Oder gibt es nur eine bestimmte Gruppe innerhalb der Bevölkerung die dieses Verhalten zeigt?

In dieser Arbeit soll der Hypothese nachgegangen werden, dass wechselndes Wahlverhalten in allen Schichten der Bevölkerung und in allen Berufsgruppen zu finden ist und das möglicherweise die sozialen Strukturen dafür mit verantwortlich sein können. Auch soll versucht werden zu klären, in wie weit auch junge Menschen zu dieser Gruppe gehören und was sie beeinflusst so von ihrem ihr Wahlverhalten gebrauch zu machen. Handelt es sich bei der Wechselwahl um mangelndes politisches Interesse, oder ist dieser Schritt möglicherweise wohl durchdacht (Vgl.: Korte, Karl-Rudolf: Wahlen in der BRD, 2003 S. 36)?

2.2 Der soziologische Erklärungsansatz des Wahlverhaltens - Die mikrosoziologische Perspektive (Columbia School)

Dieser Ansatz ist eine mögliche Grundlage der Forschung über Wechselwähler. Er soll hier verwendet werden, da in ihm das Individuum, also der einzelne Wähler, im Mittelpunkt steht.

Die Wahlstudien der Columbia School, 1954 entwickelt von Paul F. Lazarsfeld, versuchen das Verhalten von Wechselwählern durch soziologische Modelle zu erklären. (Vgl.: Lazarsfeld et al. 1944. in: Schoen, Harald/Falter, Jürgen W.: It's time for a change! 1998, S. 53) Dabei wird das individuelle Wahlverhalten einer Person auf ihre Position in der Sozialstruktur und ihre soziale Umwelt zurückgeführt. Das heißt, dass bestimmte Umstände dieser Personen, wie beispielsweise die soziale Schichte der Betroffenen, aber auch Menschen in deren Umkreis, wie Familie, soziale Kontakte, etc. das Wahlverhalten beeinflussen können (Vgl.: Schoen, Harald: Wechselwahl, S. 376f).

Das soziologische Modell unterteilt sich in Mikro- und Makroebene. Da hier das Wahlverhalten einzelner Individuen im Mittelpunkt steht, liegt dieser Untersuchung die Mikroebene zu Grunde. Deren Bestimmungsgröße ist die Einbindung des Einzelnen in soziale Kommunikationsnetzwerke. Das mikrosoziologische Argumentationsmuster betrachtet das direkte Umfeld einer Person, wobei die Vielfältigkeit und die Veränderungen der parteipolitischen Zustände in der sozialen Umwelt zur Wechselwahl beitragen können (Vgl.: Lazarsfeld et al. 1944 in: Schoen, Harald/Falter, Jürgen W.: It's time for a change! 1998, S. 53ff). Stabiles Wahlverhalten findet man eher bei Personen, die mit ihrer politischen Präferenz in konstante soziale Netzwerke eingebunden sind. Gerade bei jungen Menschen formen sich diese Netze erst, da sie sich in einer entscheidenden Phase der Neuorientierung ihres Lebens befinden (Vgl.: Zelle, Carsten. Der Wechselwähler 1995, S. 59ff). Der Ansatz beschäftigt sich mit der Untersuchung nicht weiter reduzierbarer Elemente wie Bräuchen, Einstellungen oder persönliche Verhaltensmuster (Vgl.: Schoen, Harald: Wechselwahl, S. 377f und Lipset, Seymour M./ Rokkan, Stein 1967, S. 92f ).

[...]

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Wechselndes Wahlverhalten junger Menschen nach dem soziologischen Ansatz - unter besonderer Berücksichtigung sozialstruktureller Umstände
Université
University of Stuttgart  (Institut für Sozialwissenschaften - Abt. für Politische Systeme und Politische Soziologie)
Cours
Proseminar: Erklärungsmodelle des Wählerverhaltens
Note
2,3
Auteur
Année
2005
Pages
17
N° de catalogue
V58966
ISBN (ebook)
9783638530194
ISBN (Livre)
9783640203833
Taille d'un fichier
443 KB
Langue
allemand
Mots clés
Wechselndes, Wahlverhalten, Menschen, Ansatz, Berücksichtigung, Umstände, Proseminar, Erklärungsmodelle, Wählerverhaltens
Citation du texte
Florian Huber (Auteur), 2005, Wechselndes Wahlverhalten junger Menschen nach dem soziologischen Ansatz - unter besonderer Berücksichtigung sozialstruktureller Umstände, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58966

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