Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Lohnkürzungen. Im Mittelpunkt steht Ermittlung nach der Akzeptanz von Lohnkürzungen: Unter welchen Umständen werden Lohnkürzungen in Deutschland als gerecht bzw. ungerecht empfunden? Neben dieser zentralen Fragestellung werde ich versuchen folgende Fragestellungen im Rahmen dieser Arbeit über die „Akzeptanz von Lohnkürzungen“ zu beantworten: Wie wird auf die verschiedenen Formen von Lohnkürzungen reagiert? Wie ist die Akzeptanz bei Arbeitnehmern bei Lohnkürzungen? In wieweit beeinflusst die Kürzung von Löhnen die Motivation und welche Folgen können Lohnkürzungen auf das Unternehmen und die Arbeitnehmer noch haben? Lohnkürzungen kommen in einer Volkswirtschaft, wie in der Bundesrepublik Deutschland, in verschieden Formen vor. Neben der direkten Herabsetzung des Lohns sind auch andere indirekte Formen der Lohnkürzung, wie Kürzung von Löhnen und Spesen, Streichung des Weihnachtsgeldes, Streichung von Urlaubstagen, Kürzung von Sozialleistungen, Kürzung bzw. Streichung von Betriebsrenten, Streichung freien Mittagessens, Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich, Mehrarbeit, Streichung der Nachtarbeits- und Feiertagszuschläge, Aussetzung von Lohnerhöhungen, unbezahlter Urlaub oder Verlängerung der Wochenarbeitszeit möglich. Profiteure von Lohnkürzungen können Arbeitgeber und Arbeitnehmer sein. Beide Parteien profitieren simultan, wenn das Unternehmen in eine Notlage geraten ist und durch Lohnkürzungen die Ausgaben gesenkt werden können, um die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu verbessern. Falls durch Lohnkürzungen neue Arbeitnehmer eingestellt werden können, profitiert der Staat, denn er spart dadurch Transferleistungen wie Arbeitslosengeld. Durch Lohnkürzungen kann der Staat jedoch auch Einnahmeeinbußen hinnehmen, denn mit Lohnkürzungen sinken auch die Abgaben, wie zum Beispiel Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Nach einer kurzen Beschreibung der Revision des Homo Oeconomicus zum Homo Oeconomicus Instutionalis finden sich im ersten Teilabschnitt einige für diese Arbeit relevante Verhaltensannahmen des Homo Oeconomicus Institutionalis. Nach einer Vorstellung der beiden konträren Theorien der Beschäftigungspolitik, die beide klare Stellungnahmen zu Lohnkürzungen implizieren, schildere ich im Hauptteil meiner Arbeit die Reaktion auf Lohnkürzungen. Nach einem Unterpunkt der Bedingungen und der Akzeptanz von Lohnkürzungen habe ich einen Vergleich zu Entlassungsszenarien dargestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Homo Oeconomicus zum Homo Oeconomicus Institutionalis
- Beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Konzepte
- Neoklassisch fundierte Konzepte
- Keynesianismus
- Reaktion auf Lohnkürzungen
- Bedingungen und Szenarien für die Akzeptanz von Lohnkürzungen
- Akzeptanz von Lohnkürzungsszenarien in Analogie zu Entlassungsszenarien
- Konsequenzen und Effekte auf Lohnkürzungen
- Der Verdrängungseffekt und die Störung der Reziprozität am Beispiel von Lohnkürzungen
- Folgen der Verletzung impliziter Vereinbarungen
- Der Arbeitsvertrag
- Folgen von Verletzungen impliziter Vereinbarungen
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Akzeptanz von Lohnkürzungen in Deutschland. Es wird analysiert, unter welchen Umständen Lohnkürzungen als gerecht oder ungerecht empfunden werden und wie Arbeitnehmer darauf reagieren. Zusätzlich werden die Auswirkungen von Lohnkürzungen auf Motivation, Unternehmen und Arbeitnehmer beleuchtet.
- Akzeptanz von Lohnkürzungen in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren
- Reaktionen von Arbeitnehmern auf unterschiedliche Formen von Lohnkürzungen
- Auswirkungen von Lohnkürzungen auf die Motivation der Arbeitnehmer
- Konsequenzen von Lohnkürzungen für Unternehmen und Arbeitnehmer
- Vergleich von Lohnkürzungen mit Entlassungsszenarien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit befasst sich mit der Akzeptanz von Lohnkürzungen in Deutschland und untersucht deren Auswirkungen auf Arbeitnehmer und Unternehmen. Es werden verschiedene Formen von Lohnkürzungen betrachtet und die zentralen Forschungsfragen definiert, die im weiteren Verlauf der Arbeit beantwortet werden sollen. Die Einleitung legt den Fokus auf die vielschichtigen Aspekte von Lohnkürzungen und deren wirtschaftliche und soziale Implikationen.
Vom Homo Oeconomicus zum Homo Oeconomicus Institutionalis: Dieses Kapitel beschreibt die Weiterentwicklung des ökonomischen Modells vom Homo Oeconomicus zum Homo Oeconomicus Institutionalis. Im Gegensatz zum rein rationalen und eigennutzorientierten Homo Oeconomicus berücksichtigt der Homo Oeconomicus Institutionalis soziale Normen, Fairness und Gerechtigkeit. Die Einbeziehung von Institutionen und deren Einfluss auf das Verhalten von Individuen wird hier detailliert erläutert.
Beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Konzepte: Dieses Kapitel präsentiert gegensätzliche Konzepte der Beschäftigungspolitik: die neoklassische und die keynesianische Sichtweise. Der neoklassische Ansatz betont die Rolle von Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt und plädiert für eine Minimierung staatlicher Interventionen, inklusive der Möglichkeit von Lohnsenkungen. Im Gegensatz dazu sieht der Keynesianismus staatliche Eingriffe als notwendig für wirtschaftliche Stabilität und eine verteilungsneutrale Lohnpolitik.
Reaktion auf Lohnkürzungen: Dieses Kapitel analysiert die Reaktionen auf Lohnkürzungen. Es werden Bedingungen und Szenarien untersucht, unter denen Lohnkürzungen akzeptiert werden, und ein Vergleich mit Entlassungsszenarien gezogen. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Lohnkürzungen auf das Verhalten der Mitarbeiter und die Verletzung impliziter Vereinbarungen in Arbeitsverträgen beleuchtet. Der Fokus liegt auf den motivationalen und verhaltensökonomischen Aspekten der Lohnkürzungen.
Schlüsselwörter
Lohnkürzungen, Akzeptanz, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Beschäftigungspolitik, Neoklassik, Keynesianismus, Homo Oeconomicus Institutionalis, Reziprozität, Arbeitsvertrag, Motivation, Verhalten, Fairness, Gerechtigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Akzeptanz von Lohnkürzungen in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Akzeptanz von Lohnkürzungen in Deutschland. Sie analysiert die Bedingungen, unter denen Lohnkürzungen als gerecht oder ungerecht empfunden werden, die Reaktionen der Arbeitnehmer darauf und die Auswirkungen auf Motivation, Unternehmen und Arbeitnehmer.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Akzeptanz von Lohnkürzungen in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, den Reaktionen der Arbeitnehmer auf unterschiedliche Formen von Lohnkürzungen, den Auswirkungen auf die Motivation der Arbeitnehmer, den Konsequenzen für Unternehmen und Arbeitnehmer und einem Vergleich von Lohnkürzungen mit Entlassungsszenarien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Entwicklung vom Homo Oeconomicus zum Homo Oeconomicus Institutionalis, ein Kapitel über beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Konzepte (neoklassisch und keynesianisch), ein Kapitel über die Reaktion auf Lohnkürzungen (inkl. Vergleich mit Entlassungsszenarien und Auswirkungen auf implizite Vereinbarungen) und eine Zusammenfassung mit Fazit.
Welche ökonomischen Modelle werden betrachtet?
Die Arbeit vergleicht den neoklassischen Ansatz mit dem keynesianischen Ansatz in der Beschäftigungspolitik. Der neoklassische Ansatz betont Angebot und Nachfrage und minimale staatliche Eingriffe, während der Keynesianismus staatliche Eingriffe für wirtschaftliche Stabilität befürwortet. Darüber hinaus wird der Übergang vom rein rationalen Homo Oeconomicus zum Homo Oeconomicus Institutionalis, der soziale Normen berücksichtigt, diskutiert.
Wie werden Reaktionen auf Lohnkürzungen analysiert?
Das Kapitel "Reaktion auf Lohnkürzungen" untersucht die Bedingungen und Szenarien für die Akzeptanz von Lohnkürzungen, vergleicht diese mit Entlassungsszenarien und beleuchtet die Folgen von Lohnkürzungen, insbesondere den Verdrängungseffekt und die Störung der Reziprozität. Die Verletzung impliziter Vereinbarungen im Arbeitsvertrag wird ebenfalls thematisiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Lohnkürzungen, Akzeptanz, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Beschäftigungspolitik, Neoklassik, Keynesianismus, Homo Oeconomicus Institutionalis, Reziprozität, Arbeitsvertrag, Motivation, Verhalten, Fairness und Gerechtigkeit.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen (ohne Detaillierung des Inhalts)?
Die Zusammenfassung und das Fazit fassen die Ergebnisse der Untersuchung der Akzeptanz von Lohnkürzungen in Deutschland zusammen und bieten eine abschließende Bewertung.
- Citar trabajo
- Christoph Schneider (Autor), 2006, Akzeptanz von Lohnkürzungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58981