Lehrer und Lehrerarten an beruflichen Schulen


Hausarbeit, 2003

23 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Titel der Arbeit

1. Einführung in das Themengebiet

2. Historischer Kontext: Die Entwicklung des Lehrerberufs

3. Lehrergruppen/Lehrerarten
3.1 Lehreraufgaben
3.2 Beschreibung des Aufgabenfeldes der Berufsschullehrer

4. Lehrerausbildung/ -weiterbildung
4.1 Geschichte und Entwicklung der Lehrerausbildung
4.2 Die Lehrerausbildung
4.3 Die Lehrerweiterbildung

5. Ausübung des Lehrerberufs
5.1 Einstellungsbedingungen
5.2 Einkommensverhältnisse
5.3 Aufstiegschancen im Lehrerberuf

6. Berufsaussichten

Literaturverzeichnis

1. Einführung in das Themengebiet

Diese Hausarbeit beschäftigt sich, wie das Titelblatt bereits deutlich macht, mit dem Thema "Lehrer und Lehrerarten an berufsbildenden Schulen". Rein oberflächlich betrachtet könnte man zunächst auf die Idee kommen eine Aufzählung der unterschiedlichen Lehrerarten und deren spezielle Aufgaben vorzunehmen. Bei näherer Betrachtung lässt sich allerdings die Notwendigkeit der Ausführlichkeit erkennen. um dieser Ausführlichkeit Willen ist eine geschichtliche Abhandlung der Entwicklung der Lehrerausbildung und des Lehrerberufs, als auch eine genauere Beschreibung des Aufbaus der Lehrerausbildung und der späteren Lehreraufgaben unumgänglich. Ebenso wie ein Blick auf gegenwärtige Diskussionen und Probleme im Bereich des Lehrerberufs.

2. Historischer Kontext: Die Entwicklung des Lehrerberufs

Zunächst wurden im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts an Technischen Hochschulen Gewerbefachlehrer ausgebildet. In Deutschland war diese Art der Lehrerausbildung 1834 zunächst nur in Baden an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe möglich. "Von 1857 an gab es einen Studiengang, der zur Gewerbelehrerdienstprüfung führte...1882 übernahm..die...Großherzogliche Baugewerbsschule Karlsruhe die badische Gewerbelehrerausbildung."(vgl,ebd.S.173) Erst nach der Jahrhundertwende wurden mehr Lehrer ausgebildet. "Die Entwicklung dieses Berufs ist eng mit der der Berufsschule verbunden, die aus der Fortbildungsschule hervorgegangen ist."(vgl. ebd.)!1910 wurden einjährige Ausbildungslehrgänge hauptamtlicher Fortbildungsschullehrer (Gewerbelehrer-Seminare) eingeführt. In diese wurden "Volksschullehrer und Praktiker...aufgenommen."(vgl. ebd.) Erst nach dem ersten Weltkrieg kam die Bezeichnung "Berufsschule" reell zum tragen. Der Unterricht wurde "qualitativ und quantitativ gegenüber dem der Fortbildungsschule erweitert."(vgl. ebd.) Die Berufsschullehrerausbildung wurde somit ebenfalls erweitert, sie betrug nun beispielsweise vier bis sechs Semester, also zwei bis drei Jahre (in der Weimarer Republik sogar acht Semester, also vier Jahre) statt nur eines Ausbildungsjahres. Zudem wurde die Berufsschullehrerausbildung mehr und mehr an

wissenschaftliche Hochschulen verlegt. Man versprach sich durch diese Form der Verwissenschaftlichung eine gewisse Steigerung der Attraktivität des Lehramtstudiums. In der Zeit der Weimarer Republik fand sich noch eine Differenz zwischen der Ausbildung an Berufspädagogischen Instituten und der Ausbildung an Universitäten. Die Lehrer die an Berufspädagogischen Einrichtungen ausgebildet wurden erhielten Einstellung in den gehobenen Dienst, diejenigen die Hochschulabsolventen waren wurden in den höheren Dienst eingestellt. Erst nach 1960 kam es dazu, dass alle Lehrer nach ihrer Absolvenz "...in den höheren Dienst..."aufgenommen wurden "...und somit die völlige Gleichstellung mit den Gymnasiallehrern" erreicht wurde. Zwischenzeitlich gab es immer mal wieder größere Lehrermangel, die zu Kurzausbildungen und Einstellungen von Diplomern führten. Dies führte zu Problem, wie sie bereits im Kapitel "Geschichte und Entwicklung der Lehrerausbildung" präziser dargestellt wurden.(s.a. Kapitel "Geschichte und Entwicklung der Lehrerausbildung.)

3. Lehrergruppen/Lehrerarten

Die Lehrer an beruflichen Schulen teilen sich in zwei Gruppen, die für den berufstheoretischen und die für den berufspraktischen Unterricht. Für den beruflichen Unterricht wird ein vereinheitlichter Lehrertyp gefordert, was bereits in der KMK- Rahmenvereinbarung vom 5. Oktober 1973 zum Ausdruck kam, jedoch bis heute nicht realisiert werden konnte. Unterschiede sollen sich dann nur noch in der Fachrichtung finden. So besitzen beide Lehrergruppen , sowohl die theoretischen als auch die praktischen, die Wahl zwischen mehreren Fachrichtungen , die da wären : "1. Metalltechnik, 2. Elektrotechnik, 3. Bautechnik, 4. Gestaltungstechnik, 5. Graphische Technik, 6. Textil- und Bekleidungstechnik, 7. Biotechnik, 8. Chemietechnik, 9. Wirtschaftswissenschaft, 10. Verwaltungswissenschaft, 11. Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft, 12. Land- und Gartenbauwissenschaft, 13. Sozialwissenschaft" (Bundesanstalt für Arbeit, Blätter zur Berufskunde "Lehrer/Lehrerin an beruflichen Schulen", 1993, S.20)Nach diesen unterschiedlichen Fachrichtungen werden dann die Lehrerarten unterschieden (z. B. Gewerbelehrer; Diplomhandelslehrer...).

Die beiden eigentlichen Gruppen, um auf sie zurückzukommen, unterscheiden sich in ihren Tätigkeitsfeldern, ihren Lehrorten, ihrer Bildungsaufgabe und teilweise auch in der Art wie sie selbst ausgebildet werden. Lehrer für die Theorie besitzen ihr Tätigkeitsfeld in

den unterschiedlichen Schulformen und -arten des beruflichen Schulwesens; "es kann Schwerpunkte in einer Schulform haben, sich aber auch auf alle Formen erstrecken." (vgl. Reinhard Bader in Wörterbuch der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 1999, S.256), während sich das Tätigkeitsfeld eines Lehrers für den berufspraktischen Unterricht "überwiegend in den Bereichen Berufsvorbereitung und Berufsgrundbildung" (vgl.ebd.S.257) liegt. Die Lehrer unterrichten mit unterschiedlichen Bildungsaufgaben an unterschiedlichen Lehrorten. Theorielehrer unterrichten zur Berufsvorbereitung an Berufsfachschulen oder Berufsschulen; zur Studienqualifizierung an Fachoberschulen, Fachgymnasien und beruflichen Gymnasien und zur beruflichen Weiterbildung an Fachschulen, während Fachpraxislehrer den berufspraktischen Teil entweder in der vollschulischen Ausbildung im Sinne des Berufsvorbereitungsjahres und des Berufsgrundbildungsjahres an Berufsschulen; den generellen, experimentellen Unterricht in der Berufsschule oder auch an einer Berufsfachschule unterrichten. Theorielehrer werden so ausgebildet, wie es in dieser Hausarbeit im Kapitel über die Lehrerausbildung zu lesen ist.(s. Kapitel "Die Lehrerausbildung") Die Ausbildung der Lehrer für die Fachpraxis hingegen "baut beruflichen Eingangsvoraussetzungen auf, die nach Berufsfeldern verschieden sein können. Die pädagogische Ausbildung erfolgt in einem eigenen Vorbereitungsdienst an staatlichen Einrichtungen und umfasst die Bereiche Berufspädagogik/Pädagogische Psychologie/Pädagogische Soziologie, Didaktik und Methodik für die Fachpaxis des Berufsfeldes sowie Planung fachpraktischen Unterrichts. Sie dauert in der Regel 18 Monate und wird mit einer Laufbahnprüfung für den gehobenen Beamtendienst abgeschlossen."(vgl.ebd.)

3.1 Lehreraufgaben

Die Lehrer an berufsbildenden Schulen, egal welchen Fachgebiets sie angehören, haben alle die Aufgabe jugendliche Schüler zu unterrichten und zu erziehen die sich in der Ausbildung befinden, also folglich am Anfang ihres eigentlichen Berufslebens stehen und junge Erwachsene zu unterrichten, die zum Beispiel in einer Umschulung befindlich sind. Im Unterricht sollen den Schülern für ihren späteren Beruf notwendige "...Kenntnisse und Fertigkeiten..."vermittelt werden, "...die sie instand setzen, in ihrem Beruf sachverständig und durchdacht zu handeln sowie sich weiterzubilden"; es soll in ihnen ein gewisses "...Verständnis der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse und Probleme..." als auch ein gewisses "...Verantwortungsbewußtsein.." erreicht werden, zudem

sollen die Lehrer sie "...für kulturelle Werte aufgeschlossen und empfänglich (…) machen" und "ihnen mannigfache Hilfen beim Übergang ins Erwachsenenleben zuteil werden lassen."(Bundesanstalt für Arbeit, Blätter zur Berufskunde "Lehrer/Lehrerin an beruflichen Schulen", Dortmund 1993, S.21) Die Lehrer sollten immer auf dem neuesten wirtschaftlichen, politischen, sozialen und wissenschaftlichen Stand sein, sich also ständig fortbilden und müssen es verstehen auch zunächst kompliziert wirkende, ihr Fachgebiet betreffende, wissenschaftliche Erkenntnisse so umzuformen, dass sie dem Schüler verständlich werden. Die Lehrer sollten über eine sehr gute Allgemeinbildung, gute Kenntnisse ihres Fachgebietes, gute Vermittlungstechniken, Kommunikationsfähigkeit und über einen guten Umgang mit den Schülern verfügen. Sie sollten in der Lage sein sich spontan auf unterschiedliche Situationen im Unterricht einzustellen. Beispielsweise sollten sie bei Klassenunruhe selber die Ruhe bewahren und in der Lage sein die Aufmerksamkeit der Schüler wieder auf sich und den Unterricht zu ziehen und sich durchzusetzen. Die Lehrer haben also streng genommen alle die Aufgabe "Fachmann", "Pädagoge" und "Vorbild" für die Schüler zu sein.

[...]

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Details

Titel
Lehrer und Lehrerarten an beruflichen Schulen
Hochschule
Universität Osnabrück
Veranstaltung
Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Autor
Jahr
2003
Seiten
23
Katalognummer
V58990
ISBN (eBook)
9783638530378
ISBN (Buch)
9783656608196
Dateigröße
497 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lehrer, Lehrerarten, Schulen, Berufs-, Wirtschaftspädagogik
Arbeit zitieren
Meike Bösel (Autor:in), 2003, Lehrer und Lehrerarten an beruflichen Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58990

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