Der Biermarkt in Westeuropa ist den letzten Jahren vor allem durch einen stagnierenden oder immer häufiger auch rückläufigen Pro-Kopf Verbrauch charakterisiert, welcher zum einen auf veränderte Konsumgewohnheiten als auch auf demographische Faktoren zurückzuführen ist. Außerdem ist die Branche durch eine zunehmende Konzentration betroffen, die insbesondere den traditionsreichen und durch eine hohe Standortvielfalt gekennzeichneten deutschen Markt verändert. Zunehmend spielen aber auch neue gesetzliche Rahmenbedingungen eine Rolle, wie in Deutschland an der Einführung des Zwangspfandes für Einweggetränke ersichtlich wurde. Diese sich ändernden Rahmenbedingungen zwingen die Brauereien neue Strategien in Form neuer Produkte oder Dienstleistungen zur Sicherung ihres Überlebens zu entwickeln. Eine solche Möglichkeit bietet eine Kooperation in Form einer Auftragsproduktion, worunter die Lohnabfüllung und/oder Lohnproduktion verstanden wird.
Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Arbeit das Beispiel der Frankfurter Brauhaus GmbH aus Frankfurt/Oder näher beleuchtet. Die Brauerei welche bis zum Jahr 2003 zum Dortmunder Getränkekonzern Brauund Brunnen gehörte, setzt seit ihrer wiedererlangten Eigenständigkeit auf das Konzept der Auftragsproduktion zur Auslastung ihrer Kapazitäten. Dabei setzte der neue Eigentümer, die TCB-Beteiligungsgesellschaft aus Berlin, auf eine Innovationsstrategie, die durch die Einrichtung einer hochmodernen Abfüllanlage für PET-Flasche begünstigt wurde. Musste die Brauerei nach Einführung des Dosenpfands zunächst Umsatzrückgänge von über 80 Prozent hinnehmen, bietet die Neuausrichtung nun neue Wachstumspotenziale. Dies macht ein effektives Geschäftsbeziehungsmanagement erforderlich und liefert gleichzeitig die Rechtfertigung der nachfolgenden theoretischen und praktischen Betrachtungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Einblick in die aktuellen Probleme der Brauereibranche
- Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
- Begriffliche Grundlagen
- Begriff der Geschäftsbeziehung und des Geschäftsbeziehungsmanagement
- Definition von Auftragsproduktion und Kundenintegration
- Theoretische Erklärungsansätze für Geschäftsbeziehungen auf Basis institutionenökonomischer Theorien
- Geschäftsbeziehung aus der Sicht des Transaktionskostenansatzes
- Der spezifische Investitionsansatz von Williamson
- Das Commitment-Modell von Söllner
- Geschäftsbeziehung aus der Sicht der Principal-Agent Theorie
- Geschäftsbeziehung aus der Sicht des Property-Right-Ansatzes
- Management von Geschäftsbeziehungen
- Ziel des Geschäftsbeziehungsmanagement
- Gründe für die Entstehung von Kooperationen in der Brauwirtschaft in Form von Auftragsproduktion
- Instrumente zur Sicherung von Geschäftsbeziehungen
- Typologisierung von Bindungsursachen in Geschäftsbeziehungen
- Kundenbindungsinstrumente
- Implikation für die Frankfurter Brauhaus GmbH
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Bedeutung und Gestaltung von Geschäftsbeziehungen in der Brauereibranche, insbesondere im Kontext der Auftragsproduktion. Die Arbeit zielt darauf ab, die Faktoren zu untersuchen, die zur Sicherung und Aufrechterhaltung von Geschäftsbeziehungen beitragen, und die Rolle der institutionenökonomischen Theorien dabei zu beleuchten. Sie untersucht insbesondere die Bedeutung von Kundenbindungsstrategien und deren Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit von Brauereien.
- Die Bedeutung von Geschäftsbeziehungen in der Brauereibranche, insbesondere im Kontext von Auftragsproduktionen
- Die Anwendung institutionenökonomischer Theorien zur Analyse von Geschäftsbeziehungen
- Die Rolle von Kundenbindungsstrategien und Wechselbarrieren zur Sicherung von Geschäftsbeziehungen
- Die Bedeutung von Strategien zur Auslastung von Kapazitäten und die Rolle der Auftragsproduktion in diesem Kontext
- Die Herausforderungen und Chancen für die Frankfurter Brauhaus GmbH in der aktuellen Marktsituation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die aktuellen Probleme der Brauereibranche, die sich durch einen stagnierenden Pro-Kopf Verbrauch und zunehmende Konzentration auszeichnen. Die Einführung führt den Leser auch in das Beispiel der Frankfurter Brauhaus GmbH ein, die als Fallstudie im Kontext der Arbeit dient. Das zweite Kapitel behandelt die begrifflichen Grundlagen von Geschäftsbeziehungen und Auftragsproduktion und definiert zentrale Begriffe wie Geschäftsbeziehungsmanagement und Kundenintegration. In Kapitel drei werden die theoretischen Erklärungsansätze für Geschäftsbeziehungen aus der Sicht der institutionenökonomischen Theorien, wie dem Transaktionskostenansatz, der Principal-Agent Theorie und dem Property-Right-Ansatz, betrachtet. In Kapitel vier werden die Dimensionen von Geschäftsbeziehungen und deren vertragliche Ausgestaltung im Kontext der Brauereibranche dargestellt und mit dem Beispiel des Frankfurter Brauhauses verknüpft. Das fünfte Kapitel betrachtet konkrete Instrumente zur Sicherung von Geschäftsbeziehungen und analysiert verschiedene Ansätze zur Kundenbindung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Geschäftsbeziehungen, Auftragsproduktion, Brauereibranche, Kundenbindung, institutionenökonomische Theorien, Transaktionskostenansatz, Principal-Agent Theorie, Property-Right-Ansatz, Wechselbarrieren, Kundenbindungsinstrumente, Frankfurter Brauhaus GmbH. Die Arbeit betrachtet die Bedeutung der Sicherung von Geschäftsbeziehungen für die Wettbewerbsfähigkeit von Brauereien und untersucht die Bedeutung von strategischen Instrumenten zur Kundenbindung.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Danny Pajak (Author), 2005, Instrumente zur Sicherung der Geschäftsbeziehung des FRANKFURTER BRAUHAUS zu anderen Brauereien im Rahmen von Auftragsproduktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59070