Im Jahr 1971 versuchte die britische Regierung unter Premierminister Edward Heath durch die Implementierung des Industrial Relations Act die Arbeitsbeziehungen des Landes grundlegend neu zu regeln, um die hinter den anderen europäischen Staaten zurückgebliebene wirtschaftliche Entwicklung zu verbessern. Ein Jahr nach dem überraschenden Wahlsieg im Juli 1970 für Heath und seine Conservative Party trat somit das erste Gesetz der britischen Geschichte in Kraft, welches die Industrial Relations in einem umfassenden Maße regeln und dabei die Rechte der Gewerkschaften drastisch einschränken sollte.
Noch kurz nach dem Wahlsieg erfreute sich der Industrial Relations Act samt seiner Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung einer überwältigenden Popularität innerhalb der britischen Gesellschaft. Doch noch im selben Jahr, indem der Industrial Relations Act in Kraft trat, wurde klar, dass das Gesetz ein Misserfolg für die Regierung Heath werden sollte. 1972 ließen sich die gesetzlichen Neuregelungen in der ursprünglichen Form nicht mehr aufrecht erhalten. Vielmehr wurde das Gesetz zu einer Dauerbelastung für die Regierung, so dass sie im Februar 1974 Neuwahlen ausschrieben ließ und hier der Labour Party unterlag. Im folgenden soll nun untersucht werden, wie es dazu kommen konnte, dass der Industrial Relations Act zu einem Misserfolg für die Regierung Heath wurde und letztlich ihr Scheitern verursachte. Dies soll anhand mehrerer Teilbereiche verdeutlicht werden, in denen die politische Tätigkeit der Regierung Heath in Verbindung mit dem Gesetz zu dieser Entwicklung beigetragen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in Programmatik und Problematik des Industrial Relations Act
- Der Industrial Relations Act. Ein Misserfolg für die Regierung Heath
- Unbelehrbarkeit
- Kompromisslosigkeit
- Ungründlichkeit
- Fehleinschätzungen
- Fehlende Standhaftigkeit
- Dauerbelastung und Scheitern
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Scheitern des Industrial Relations Act von 1971, der von der britischen Regierung unter Edward Heath zur Reformierung der Arbeitsbeziehungen eingeführt wurde. Ziel ist es zu untersuchen, welche Faktoren zur Misserfolgssituation geführt haben, die letztendlich zum Fall der Regierung Heath führte.
- Die Unbelehrbarkeit der Regierung Heath angesichts der Erfahrungen ihrer Vorgängerregierung
- Die Kompromisslosigkeit der Regierung bei der Durchsetzung des Gesetzes
- Die mangelnde Gründlichkeit der Gesetzesvorbereitung
- Die Fehleinschätzungen der Regierung bezüglich der Reaktionen der Gewerkschaften
- Die fehlende Standhaftigkeit der Regierung in der Umsetzung des Gesetzes
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung in Programmatik und Problematik des Industrial Relations Act
Die Einführung stellt den historischen Kontext des Industrial Relations Act dar. Der Act sollte die Arbeitsbeziehungen in Großbritannien grundlegend reformieren, um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern.
Der Industrial Relations Act. Ein Misserfolg für die Regierung Heath
Unbelehrbarkeit
Dieses Kapitel argumentiert, dass die Regierung Heath aus den Fehlern ihrer Vorgängerregierung lernen hätte müssen und nicht zu viele Reformschritte gleichzeitig hätte umsetzen dürfen. Die Warnsignale aus der Zeit der Labour-Regierung wurden ignoriert, was zu einem massiven Protest der Gewerkschaften führte.
Kompromisslosigkeit
Der Abschnitt beleuchtet die Kompromisslosigkeit der Regierung bei der Durchsetzung des Gesetzes. Die Weigerung, Kompromisse mit der Opposition im House of Commons einzugehen, verstärkte den Widerstand der Gewerkschaften.
Ungründlichkeit
Dieses Kapitel behandelt die mangelnde Gründlichkeit der Gesetzesvorbereitung. Wichtige Punkte des Gesetzes wurden während der Debatte nicht ausreichend diskutiert, was zu einer starken Ablehnung durch die Opposition führte.
Fehleinschätzungen
Dieser Teil analysiert die Fehleinschätzungen der Regierung bezüglich der Reaktionen der Gewerkschaften. Die Regierung unterschätzte den Widerstand der Gewerkschaften und die Auswirkungen des Gesetzes auf deren Machtposition.
Fehlende Standhaftigkeit
Dieses Kapitel beleuchtet die fehlende Standhaftigkeit der Regierung bei der Umsetzung des Gesetzes. Die Regierung musste im Laufe der Zeit mehrere Änderungen am Gesetz vornehmen, die seine Effektivität schwächten.
Dauerbelastung und Scheitern
Dieser Abschnitt behandelt die Auswirkungen des Gesetzes auf die Regierung Heath. Das Gesetz wurde zu einer dauernden Belastung für die Regierung und trug maßgeblich zu ihrem Scheitern bei den Neuwahlen 1974 bei.
Schlüsselwörter
Industrial Relations Act, Arbeitsbeziehungen, Gewerkschaften, Regierung Heath, Kompromisslosigkeit, Fehleinschätzung, Misserfolg, Labour Party, Trade Union Congress, National Industrial Relations Court.
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- Dirk Wippert (Autor), 2000, Der Industrial Relations Act - Ein Misserfolg für die Regierung Heath, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59314