Entwicklungsherausforderungen von frühgeborenen Kindern im Volksschulalter. Einführung und Erklärungen


Bachelor Thesis, 2018

35 Pages, Grade: 2


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Kurzfassung

Abstract

Einleitung

1. Allgemeine Begrifflichkeiten und Abgrenzungen
1.1. Schwangerschaftsentwicklung allgemein
1.2. Die Schwangerschaft
1.3. Fehlgeburt, Stille Geburt
1.4. Frühgeburt
1.4.1. Ursachen einer zu frühen Geburt
1.4.2. Seelische Ursachen:
1.4.3. Körperliche und medizinische Ursachen:

2. Das Fr ühgeborene

3. H äufigkeit von Frühgeburten

4. M ögliche Auswirkungen einer Frühgeburt
4.1. Medizinische und neurologische Folgen
4.2. Kognitive Defizite
4.3. Eltern-Kind-Interaktion

5. Übergang zur Elternschaft durch eine Frühgeburt

6. Die Gehirnentwicklung

7. M ögliche Problembereiche in der Primarstufe
7.1. Aufmerksamkeit und Konzentration
7.2. Motorische Schwierigkeiten
7.3. Die „Basalen Kompetenzen“
7.3.1. Figur-Grund-Wahrnehmung
7.3.2. Optische Gliederung
7.3.3. Raum-Lage-Wahrnehmung
7.3.4. Visuelle und akustische Serialität
7.4. Teilleistungsschwächen
7.5. Lernschwierigkeiten, Lernprobleme und Lernschwächen

8. Schulisches Lernen
8.1. Lernen allgemein
8.2. Grundvoraussetzung für schulisches Lernen
8.3. Die Einschulung

9. Schulstart für Frühgeborene
9.1. Der Zeitpunkt der Einschulung
9.2. Die Schuleingangsphase
9.2.1. Spezielle Fördermaßnahmen

10. Ausblick

Literaturverzeichnis

Online-Quellen-Verzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Kurzfassung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem, in der Gesellschaft noch immer tabuisierten, Thema der Frühgeburt, deren Abgrenzungen und den daraus möglichen Entwicklungsheraus-forderungen der betroffenen Kinder. Seit den letzten zwanzig Jahren ist die Überlebensrate der zu früh geborenen Kinder deutlich gestiegen. Folgeerkrankungen wie Entwicklungsverzö-gerungen, Beeinträchtigungen verschiedener Art, Lernschwächen, Lernstörungen und Verhal-tensauffälligkeiten können in vielen Fällen nicht verhindert werden. Mithilfe der verwendeten Literatur versuche ich die Forschungsfrage: „Wie entwickeln sich frühgeborene Kinder spezi-ell im Laufe der Volksschulzeit?“ zu explorieren. Die Beantwortung dieser Frage verlangt ein Basiswissen, dass ich mit dieser hier vorgestellten Arbeit zu vermitteln versuche.

Abstract

The present work deals with the subject of premature birth, which is still taboo in society, its delimitations and the resulting development challenges of the affected children. For the past twenty years, the survival rate of prematurely born children has increased significantly. Con­sequential diseases such as developmental delays, impairments of various types, learning dis­abilities, learning disabilities and behavioral abnormalities cannot be prevented in many cas­es. By using the literature I am trying to explore the research question: "How do preterm chil­dren develop especially during elementary school?".The answer to this question requires a basic knowledge which I am trying to convey with this work presented here.

Einleitung

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte, die sich mit folgenden Inhalten beschäftigen:

Zu Beginn wird auf die allgemeinen Begrifflichkeiten zum Thema Frühgeburt und deren Ab-grenzungen eingegangen. Mögliche Ursachen und Symptome für eine zu frühe Geburt werden beleuchtet, als auch die Statistik der Frühgeburten in Österreich, sowie die Häufigkeit in an-deren Ländern.

Der Hauptteil befasst sich mit den möglichen Schwierigkeiten, die bei frühgeborenen Kin-dern auftreten können, den unterschiedlichen Entwicklungsschritten sowie mit dem Übergang in die Schule und der damit verbundenen Einschulung.

Der letzte Abschnitt bezieht sich auf die Weiterführung dieses Themas und den Ausblick hin zu einer möglichen empirischen Bearbeitung des Themas in Rahmen einer Masterarbeit.

1. Allgemeine Begrifflichkeiten und Abgrenzungen

1.1. Schwangerschaftsentwicklung allgemein

Die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach werden als Eins gesehen. In der heuti-gen, modernen Geburtsmedizin ist diese Grundeinstellung fast weitgehend verloren gegangen. Die Geburten könnten Großteils ohne jeden Eingriff verlaufen, wenn es keine unzulängliche Schwangerenbetreuung gäbe, wenn die seelische Situation der Schwangeren berücksichtig werden würden und der medizinische Aufwand den Frauen nicht die Möglichkeit nehmen würde, ihre Geburt weitestgehend selbst zu gestalten. Die Schwangerschaft, die Geburt selbst, der Mutter-Kind-Kontakt sowie das Stillen werden in der Schwangerschaftsentwicklung als eine Einheit gesehen. Die Steuerungsmechanismen jedes einzelnen Körpers sind so gut und sensibel, dass sie durch nichts ersetzt werden können. Daher sollte in den Organismus nur eingegriffen werden, wenn eine eindeutige Störung / Krankheit vorliegt oder plötzlich auftritt. Die Geburtsvorbereitung nimmt einen großen Stellenwert ein und sollte nicht unbeachtet werden. Das Ziel ist eine möglichst geringe körperliche und seelische Beeinträchtigung für die werdende Mutter und das Kind während der Geburt. Eingriffe die sich nicht vermeiden lassen (aufgrund von Störungen und Risiken), sollten im Interesse der Mutter und der Sicher-heit des Kindes durchgeführt werden (Kainer & Nolden, 2009).

1.2. Die Schwangerschaft

Eine übliche Schwangerschaft - gerechnet vom ersten Tag der letzten Periode – dauert durch-schnittlich 40 Wochen.

Ab der dritten Schwangerschaftswoche beginnen sich die einzelnen Organe des Kindes zu entwickeln. In der vierten Schwangerschaftswoche beginnt die Lungenentwicklung, mit der Lungenknospe. Im 2. Schwangerschaftsmonat kommt es zu einem großen Entwicklungs-schub. Die ersten Organanlagen werden gebildet und in diesem Zeitabschnitt macht auch das Herz seinen ersten Schlag. Der Embryo wächst pro Tag ca. 1 Millimeter (Höfer & Scholz, 2014, S. 36).

Bis zur 16. Schwangerschaftswoche ist das Baby grundsätzlich „fertig“, die wichtigsten Re-flexe sind ausgebildet und in den nächsten Wochen geht es darum, dass es wächst und sich positiv entwickelt. Das Sehvermögen ist zu dieser Zeit so weit entwickelt das hell und dunkel unterschieden werden kann. Zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche kommt es auch zu den ersten Kindsbewegungen, welche die werdende Mutter direkt spürt. Zu Beginn der 27. Schwangerschaftswoche wiegt das Baby im Durchschnitt 960 Gramm und nimmt bis zur Geburt im Normalfall noch mehr als einen Kilo zu. Ab der 28. Schwangerschaftswoche ist die Lunge so weit entwickelt, dass ein Überleben eines Frühgeborenes gesichert wäre. Das Bewusstsein des Ungeborenen entwickelt sich im letzten Abschnitt, zwischen der 28. und 32. Woche. In diesem Abschnitt entwickelt sich auch das Gehirn vollständig (Kainer & Nolden, 2009).

1.3. Fehlgeburt, Stille Geburt

Die drohende Fehlgeburt in den ersten Monaten kündigt sich meist mit einem Ziehen im Un-terleib und Schmierblutungen an. Eine Fehlgeburt (Frühabortus) bis zur 12. Schwanger-schaftswoche bedeutet sehr oft, dass mit dem Kind etwas nicht in Ordnung war.

Wenn eine Fehlgeburt nicht verhindert werden kann, kommt es zu starken Blutungen und in vielen Fällen folgt eine Gebärmutterausschabung (Curettage) unter Vollnarkose. (Funk, 2017) Von einem Spätabortus spricht man, wenn das Baby mit bis zu 500 Gramm tot zur Welt kommt. Die Schwangerschaftswoche ist hierbei egal. Der Begriff Totgeburt wird dann ver-wendet wenn das Neugeborene mindestens 500 Gramm wiegt. Das wichtigste Kriterium, um diese Begriffe zu unterscheiden, ist also das Geburtsgewicht des Kindes. Der allgemeine Überbegriff, jedoch kein medizinischer Begriff, ist die „Stille Geburt“ (Funk, 2017).

Weil der zu erwartende Schrei des Kindes ausbleibt wird diese Geburt „Stille Geburt“ ge-nannt. Im Englischen lautet die Bezeichnung „still born babys“. Wie merkt die betroffene Mutter, dass mit ihrem Kind etwas nicht stimmt und wann sollte ein Arzt aufgesucht werden? In sehr vielen Fällen ist der eingetretene Tod des Kindes ein plötzlicher Befund, oft im Rah-men einer Routinekontrolle. Eine genaue und sichere Ursache bleibt in den meisten Fällen ungeklärt. Die Ursachen können die Mutter (als auch den Vater), das Kind sowie äußere Ein-flüsse betreffen und sind folglich ganz unterschiedlicher Natur. Eingrenzend kann man aber folgende Punkte zu den häufigsten Ursachen einer Fehlgeburt zählen:

- Genetische Störungen im kindlichen Erbgut (50 - 60 %)
- Hormonstörungen
- Gebärmutterhalsschwäche
- Infektionen der Scheide
- Fehlbildungen der Gebärmutter / Tumore oder Missbildungen der Gebärmutter
- Genussgifte
- Höheres Alter der Schwangeren (Bei 40-Jährigen Frauen ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt etwa dreimal höher als bei einer 25-Jährigen)

Manche dieser auftretenden Gefahren lassen sich im Rahmen der regelmäßigen Vorsorgeun-tersuchung im Vorfeld vermeiden bzw. aufdecken (Toth, 2016).

1.4. Frühgeburt

Der Begriff „Frühgeburt“ ist ein sehr breiter und der Begriff alleine sagt nichts über den ge-nauen Geburtszeitpunkt oder das Geburtsgewicht aus. Es bedeutet nur, dass ein Kind früher als der eigentlich berechnete Geburtstermin zur Welt gekommen ist. Daher gibt es bei diesem Thema eine genaue Abgrenzung nach dem Geburtsgewicht sowie der Schwangerschaftswo-che. Zum einen wird in Österreich zwischen den „sehr kleinen Frühgeboren“ und den „mäßig Frühgeborenen“ unterschieden. Abgegrenzt wird zwischen den beiden Begriffen folgend: „Sehr kleine Frühgeborene“, im Englischen „extremely preterm“ genannt, sind Babys, die mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm zur Welt kommen und in der Regel un-reifer als 30. - 32. Schwangerschaftswoche sind. Alle Neugeboren die unter 1.000 Gramm zur Welt kommen werden als extrem kleine Frühgeborene, im Englischen „very preterm“, be-zeichnet und die Überlebenswahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch (Kraschl, 2011).

„Von mäßig Frühgeborenen“ Babys, im Englischen „late preterm“ bezeichnet, spricht man wenn sie zwischen der 32. aber noch vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen.

Das Geburtsgewicht liegt hier im Normalfall bei ca. 2500 Gramm. Dabei unterscheidet man wiederum zwischen den kleinen und unüblich leichten Säuglingen für die Schwangerschafts-dauer und den unüblich größeren und schwereren für die Schwangerschaftsdauer (Kraschl, 2011).

Nach Joch (2013) muss man den Zeitpunkt der Geburt und die Schwangerschaftswoche des-halb genau betrachten und heranziehen, da termingeborene Kinder, mit einem niedrigeren Geburtsgewicht als „normal“ üblich, das gleiche oder sehr ähnliche Risiko für Entwicklungs-abweichungen oder Spätfolgen haben wie Frühgeborene. Der Begriff „Frühchen“ wird ver-wendet wenn ein Kind innerhalb der 36. Schwangerschaftswoche oder früher zur Welt kommt. Der Reifegrad des Kindes hat in manchen Fällen mit der Dauer der Schwangerschaft und dem Gewicht nichts zu tun. Diese Einteilungen zeigen also deutlich auf, dass „frühgebo-ren nicht gleich frühgeboren“ ist, sondern dass man sich bei Frühgeborenen an den individuel-len Ausgangssituationen orientieren muss (Joch, 2013) .

1.4.1. Ursachen einer zu fr ühen Geburt

Die immer besser werdende medizinische Versorgung von Mutter und Kind in einer moder-nen Schwangerschaft verhindert nicht dass, in ca. 50 % aller Fällen, in denen es zu einer Frühgeburt kommt keine eindeutige Ursache dafür festzustellen ist. Aufgrund jahrelanger Beobachtungen können zwei Bereiche unterschieden werden, die eine Fehlgeburt begünstigen (Joch, 2013).

1.4.2. Seelische Ursachen:

Angst, Unsicherheit und Unwissen können körperliche und seelische Spannungen bei der werdenden Mutter verursachen. Wenn diese Spannungen auf Dauer nicht beachtet werden, können sie sich in weiteren Beschwerden äußern z.B. Magen-, Atem-, Schlaf- und Muskelbe-schwerden. Die Gebärmutter zählt zu den Muskeln und dieser kann aufgrund der Spannungen zu Verspannungen führen. Wenn diese Verspannung über einen längeren Zeitraum vorhanden ist kann es zu einer Art Geburtswehe kommen. Der Muttermund öffnet sich und es kommt zu einer Frühgeburt (Joch, 2013).

Die häufigsten seelischen Ursachen sind eine dauerhafte Überforderung durch die allgemeine Familiensituation, Ängste vor einer Krankheit des Kindes, vor dem Leben mit dem Neugebo-renen und berufliche Belastungen durch körperliche anstrengende Arbeit (Joch, 2013).

In einer der wenigen Studien, nach Adam, Daimler und Korbei, (1986) welche über mehrere Jahre in Deutschland durchgeführt wurde, konnte der Einfluss der Psyche nachgewiesen wer-den. Frauen, die betreut und bei denen auf das seelische Befinden während der Schwanger-schaft eingegangen wurde, nur 1,6 % Frühgeburten aufwiesen. In der nicht betreuten Ver-gleichsgruppe waren es knapp 4 %. Diese Zahlen könnten aufzeigen, dass Schwangere den Verlauf ihrer Schwangerschaft, sofern sie Unterstützungsmöglichkeiten für ihre psychische Befindlichkeit erhalten, beeinflussen können. Das heißt, Frühgeburtlichkeit ist noch immer ein gesellschaftliches Problem und, nach wie vor trotz moderner Medizin, oft ungelöst (Adam, Daimler, & Korbei, 1986).

Diese doch veraltete Studie wurde herangezogen, in Ermangelung einer aktuellen Studie ähn-lichen Inhalts.

1.4.3.K örperliche und medizinische Ursachen:

Eine Mehrlingsschwangerschaft gilt immer als eine Risikogeburt und erhöht daher auch das Risiko einer Frühgeburt. Auch durch vorangegangene Schwangerschaftsabbrüche steigt das Risiko eine Frühgeburt zu erleiden sowie aufgrund von erblichen Belastungen, welchen man kaum entgegenwirken kann. Aber auch körperliche Ursachen können zu einer Frühgeburt führen. Nikotin- oder Alkoholkonsum sollte in der Schwangerschaft vollkommen gemieden werden um die Gesundheit des Kindes nicht zu gefährden und auch um das Frühgeburtenrisi-ko zu vermindern. Eine dauerhafte schlechte und nährwertlose Ernährung kann zu einer grö-ßeren Krankheitsanfälligkeit der Mutter führen, wodurch auch das ungeborene Kind leidet. Infektionen verschiedenster Art, aber auch Bluthochdruck und starkes Über- oder Unterge-wicht, berechnet mittels Body-Maß-Index, der Schwangeren begünstigen oft eine zu frühe Geburt (Achatz, 2011).

2. Das Fr ühgeborene

“Große Frühgeborene” also Kinder mit über 1.500 Gramm Geburtsgewicht oder über der 30 Schwangerschaftswoche haben, wenn keine weiteren Komplikationen nach der Geburt eintre-ten, sehr gute Chancen, sich körperlich und geistig normal zu entwickeln. Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von 1.000 -- 1.500 Gramm zeigen in 10 - 25 % der Fälle Behand-lungsbedürftige Entwicklungsstörungen. Kommt ein Baby noch vor Vollendung der 24. Schwangerschaftswoche zur Welt, ist die Überlebenschance nur sehr gering. Je länger das Neugeborene im Mutterleib ist, desto besser. Frühgeborene Kinder gelten immer als Sorgen-kinder. Ihre Sterblichkeit liegt um ein weiteres höher als die reifer Neugeborener. Wird die Sterberate bei Neugeborenen betrachtet, kann man mehr als die Hälfte Frühgeburten und den dazugehörigen Komplikationen zuschreiben. Das größte Problemfeld hierbei stellt meist das Atemsystem dar. Die Organe sind noch unreif, der Saugreflex funktioniert noch nicht, die körpereigene Fettschicht ist noch zu dünn und die Temperatur kann nicht selbst-ständig gehalten werden. Auch die Infektionsgefahr ist sehr hoch bei frühgeborenen Kindern, da das Abwehrsystem sehr schwach ist (Joch, 2013).

Je schonender ein unreifes Kind zur Welt kommt, desto höher sind seine Überlebenschancen. Wenn es im Verlauf zu weiteren Komplikationen kommt, sind die Frühgeborenen besonders gefährdet. Der Lebensstart eines zu früh geborenen Kindes ist von vielen Schwierigkeiten gekennzeichnet. Diverse gesundheitliche Probleme können sich weitgehend zu Folgeerkran-kungen entwickeln und können es bis ins Erwachsenenalter begleiten. Folgende treten am häufigsten bei zu früh geborenen Kindern auf

- Atemnotsyndrom: Hier spricht man von einem Zusammenfall der Lungenbläschen was zu einem Mangel an Sauerstoff und Atemnot führt. Die Häufigkeit, dass ein Frühgeborenes darunter lei-det liegt bei 60 % bei einer Geburt vor der 30. Schwangerschaftswoche.
- Bronchopulmonale Dysplasie: Wird als eine chronische Lungenkrankheit, aufgrund zu langem künstlichen Beatmen des Kindes, beschrieben. Ziel ist es, das Neugeborene durch Verminderung des Ba­rotraumas der Beatmungsmaschine präventiv zu behandeln.

Aufgrund von immer besser werdenden Beatmungsgeräten konnte ein Rückgang die- ser Krankheit festgestellt werden.

Unterschieden wird zwischen folgenden drei Stadien:

Glanduläres Stadium (bis zur 16. Schwangerschaftswoche) Kanalikuläres Stadium (16. - 24. Schwangerschaftswoche) Sacculäres Stadium (nach der 24. Schwangerschaftswoche) (Kraschl, 2011)

- Herzanomalien: Dieser Begriff ist im Alltag auch bekannt als Herzfehler und/oder eine Einschränkung des Herz-Kreislauf-Systems.
- Hirnblutungen: Diese kommen vor allem bei Kindern die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden vor. Schwere Blutungen können zu schwerwiegenden Behinderungen führen.
- Seh- und Hörschäden: Frühgeborene haben eine höhere Anfälligkeit an Hör- und Sehbeeinträchtigungen zu erleiden als termingeborene Kinder. Meist sind sie von Schalleistungs- bzw. Schall-empfindungsschwerhörigkeit oder von einer kombinierten Hörbeeinträchtigung betrof-fen (Kraschl, 2011). Diese Beeinträchtigung wird in den meisten Fällen mithilfe eines Cochleaimplantat verbessert.
- Zerebalparese: Unterschieden wird zwischen drei Formen der Zerebralparese. Es gibt die ataktische Parese. Hier ist das Koordination und Fallneigung gestört. Spricht man von der dyski-netischen Parese kommt es bei dem Kind zu unkontrollierten Grimassen und untypi-schen Bewegungen. Die spastische Parese führt im Extremfall bis zur Bewegungsar-mut und es kommt Fehlhaltungen der Muskulatur. Die Diagnose erfolgt meist ab dem sechsten Lebensmonat und mögliche Therapieformen sind Ergo- und Physiotherapie (Rosenbaum, et al., 2007)1.

[...]


1 Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17370477/, abgerufen am 05.02.2018

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Details

Title
Entwicklungsherausforderungen von frühgeborenen Kindern im Volksschulalter. Einführung und Erklärungen
College
University of Education Weingarten Kärnten Viktor Frankl
Grade
2
Author
Year
2018
Pages
35
Catalog Number
V594227
ISBN (eBook)
9783346201041
ISBN (Book)
9783346201058
Language
German
Keywords
Frühgeburt, Entwicklungsherausforderung, Schuleingangsphase, Definition
Quote paper
Alina Hohenberger (Author), 2018, Entwicklungsherausforderungen von frühgeborenen Kindern im Volksschulalter. Einführung und Erklärungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594227

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