Diese Arbeit versucht ein aktuelles Forschungsthema zu bearbeiten und gleichzeitig praktische Implikationen für den Leistungssport zu geben. Deswegen habe ich mich entschieden, eine unmittelbare Kopplung von Kraft- und Ausdauertraining unter praxisnahen Bedingungen zu untersuchen. Ich orientiere mich dabei an der Arbeit von Wang et al. (2011) und versuche die gleiche Fragestellung erneut in einer praktischen Interventionsstudie zu untersuchen. Zuerst schreibe ich über die physiologischen Anpassungsmechanismen an Kraft- und Ausdauertraining. Dabei gehe ich auf die wichtigsten der komplexen physiologischen Anpassungen ein, die für das Verständnis der Studie wichtig sind. Danach erläutere ich die Hintergründe zum Interferenzeffekt und inwiefern sich Ausdauertraining auf die Kraftanpassung und Krafttraining auf die Ausdaueranpassung auswirkt. Anschließend erläutere ich das methodische Vorgehen und die Durchführung bei meiner Interventionsstudie und stelle die Ergebnisse vor. Danach diskutiere ich im Rahmen der vorherigen Forschung meine Studie und gebe in meiner Schlussfolgerung Hinweise zur Integrierung meiner Ergebnisse in die Trainingspraxis.
Ausdauersportler sind dünne Heringe und Kraftsportler können vor Kraft nicht laufen, so sagt der Volksmund. Dennoch ist es mittlerweile seit Jahren Standard in der Trainingspraxis, dass auch Hochleistungssportler in Disziplinen, die man eher dem Ausdauerleistungsbereich zuordnet, Krafttraining betreiben. Dennoch gibt es seit 1980 Vermutungen, dass sich Kraft- und Ausdauertraining gegenseitig negativ beeinflussen und ein zeitgleiches Training von Kraft- und Ausdauer in einem Trainingsplan zu schlechteren Ergebnissen führt, als ein singuläres Training.
Der sogenannte Interferenzeffekt bei gekoppeltem Kraft- und Ausdauertraining ist, auch aufgrund eines besseren Verständnisses der molekularen Anpassungsmechanismen, heute ein sehr aktuelles Forschungsthema. Ebenfalls macht es der heutige Leistungssport, mit teils drei Trainingseinheiten pro Tag, mehr denn je nötig die Trainingsplanung zu optimieren, um mit der internationalen Konkurrenz mithalten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Material & Methoden
- Ergebnisse
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht den Einfluss der unmittelbaren Kopplung von Kraft- und Ausdauertraining auf die physiologische Anpassung bei moderat trainierten Erwachsenen. Ziel ist es, die Auswirkungen dieses "Concurrent Training" im Vergleich zu ausschliesslich Ausdauertraining unter praxisnahen Bedingungen zu analysieren.
- Der Interferrenzeffekt zwischen Kraft- und Ausdauertraining
- Physiologische Anpassung an Ausdauer- und Krafttraining
- Vergleich der Trainingswirkungen zwischen einer Interventions- und einer Kontrollgruppe
- Messung der Ausdauerleistungsfähigkeit (VO2 Max, Time to Exhaustion, maximale Wattleistung)
- Messung der Kraftfähigkeit (6 RM Test, Handgriffkraft)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den bekannten Interferrenzeffekt zwischen Kraft- und Ausdauertraining und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss der unmittelbaren Kopplung beider Trainingsformen auf die physiologische Anpassung. Sie führt in die Thematik des Concurrent Trainings ein, referenziert frühere Studien (z.B. Wang et al., 2011) zur erhöhten mRNA-Bildung von PGC1-a durch kombiniertes Training und benennt die Forschungsziele der vorliegenden Studie, welche unter praxisnahen Bedingungen den Einfluss der unmittelbaren Kopplung von Kraft- und Ausdauertraining untersuchen will.
Material & Methoden: Dieses Kapitel beschreibt das Design der Interventionsstudie mit 16 Probanden (Sportstudenten und -dozenten), die in zwei Gruppen (Kontrollgruppe mit ausschliesslich Ausdauertraining und Interventionsgruppe mit kombiniertem Ausdauer- und Krafttraining) eingeteilt wurden. Das detaillierte Trainingsprotokoll, die Messparameter (Ausdauer- und Kraftfähigkeit, Stoffwechselparameter) und der Messzeitpunkt (PRE, POST1, POST2) werden genau erläutert. Die aufgestellten Hypothesen (Verbesserung von Ausdauer- und Kraftfähigkeit und Stoffwechselparametern, stärkere Verbesserungen in der Interventionsgruppe) werden formuliert.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der Ausdauerleistungs- und Kraftfähigkeit in beiden Gruppen. Im Gegensatz zur Hypothese H3 zeigten sich keine signifikanten Veränderungen bei den Stoffwechselparametern. Jedoch bestätigten sich die Hypothesen H1 und H2, da die Interventionsgruppe signifikant grössere Verbesserungen in der VO2 Max, Time to Exhaustion, maximalen Wattleistung, Kraftentwicklung im 6 RM Test und Handgriffkraft aufwies als die Kontrollgruppe. Die grösseren Verbesserungen der Interventionsgruppe werden detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Concurrent Training, Interferrenzeffekt, Krafttraining, Ausdauertraining, physiologische Anpassung, VO2 Max, Time to Exhaustion, Kraftentwicklung, PGC1-α, Interventionsstudie, moderat trainierte Erwachsene.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Einfluss von Concurrent Training auf die physiologische Anpassung
Was ist das Thema der Studie?
Die Studie untersucht den Einfluss der unmittelbaren Kopplung von Kraft- und Ausdauertraining (Concurrent Training) auf die physiologische Anpassung bei moderat trainierten Erwachsenen im Vergleich zu ausschliesslich Ausdauertraining.
Welche Ziele verfolgt die Studie?
Die Studie analysiert den Interferrenzeffekt zwischen Kraft- und Ausdauertraining, die physiologische Anpassung an beide Trainingsformen und vergleicht die Trainingswirkungen zwischen einer Interventionsgruppe (kombiniertes Training) und einer Kontrollgruppe (ausschliesslich Ausdauertraining). Dabei werden Ausdauerleistungsfähigkeit (VO2 Max, Time to Exhaustion, maximale Wattleistung) und Kraftfähigkeit (6 RM Test, Handgriffkraft) gemessen.
Wie ist die Studie aufgebaut?
Die Studie ist als Interventionsstudie konzipiert. Sie beinhaltet eine Einleitung, die den Interferrenzeffekt und frühere Forschungsarbeiten (z.B. Wang et al., 2011) beschreibt und die Forschungsfragen formuliert. Der Methoden-Abschnitt detailliert das Studiendesign (16 Probanden in zwei Gruppen), das Trainingsprotokoll, die Messparameter und den Messzeitpunkt (PRE, POST1, POST2). Die Ergebnisse zeigen die Veränderungen in Ausdauer- und Kraftfähigkeit und diskutieren die Übereinstimmung mit den aufgestellten Hypothesen. Die Schlussfolgerung fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Methoden wurden verwendet?
Es wurde eine Interventionsstudie mit 16 Probanden (Sportstudenten und -dozenten) durchgeführt, die in zwei Gruppen (Kontrollgruppe mit ausschliesslich Ausdauertraining und Interventionsgruppe mit kombiniertem Ausdauer- und Krafttraining) randomisiert eingeteilt wurden. Es wurden detaillierte Trainingsprotokolle angewendet und verschiedene Messparameter erfasst (Ausdauer- und Kraftfähigkeit, Stoffwechselparameter) zu drei Messzeitpunkten (PRE, POST1, POST2).
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der Ausdauerleistungs- und Kraftfähigkeit in beiden Gruppen. Im Gegensatz zu einer Hypothese zeigten sich keine signifikanten Veränderungen bei den Stoffwechselparametern. Die Interventionsgruppe zeigte jedoch signifikant grössere Verbesserungen in der VO2 Max, Time to Exhaustion, maximalen Wattleistung, Kraftentwicklung im 6 RM Test und Handgriffkraft im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Welche Schlussfolgerungen wurden gezogen?
Die Studie bestätigt, dass kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining (Concurrent Training) zu grösseren Verbesserungen der Ausdauerleistungs- und Kraftfähigkeit führt als ausschliesslich Ausdauertraining. Die Ergebnisse unterstützen die Wirksamkeit des Concurrent Trainings unter den untersuchten Bedingungen. Die fehlenden signifikanten Veränderungen bei den Stoffwechselparametern bedürfen weiterer Forschung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Concurrent Training, Interferrenzeffekt, Krafttraining, Ausdauertraining, physiologische Anpassung, VO2 Max, Time to Exhaustion, Kraftentwicklung, PGC1-α, Interventionsstudie, moderat trainierte Erwachsene.
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- Dominik Machner (Autor), 2019, Der Einfluss der unmittelbaren Kopplung von Kraft- und Ausdauertraining auf die physiologische Anpassung. Eine Praxisstudie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594528