Diese rasante technische Entwicklung, insbesondere im Bereich der Datenverarbeitung, sowie die Vielzahl der im Internet vorhandenen Daten machen es Arbeitgebern leicht, sich im Internet umfassend über Bewerber zu informieren. Dies birgt jedoch für Bewerber ein erhöhtes Risiko, in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt zu werden. Diesbezüglich wird diese Arbeit aufzeigen, ob und gegebenenfalls welche Möglichkeiten ein Arbeitgeber hat, den Umgang mit im Internet recherchierten personenbezogenen Daten zu rechtfertigen und inwieweit ihm dabei – zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte des Bewerbers – Grenzen gesetzt sind.
Die Arbeit beginnt mit der Darstellung des rechtlichen Umfeldes des Beschäftigtendatenschutzes. Angesichts der Tatsache, dass die nach dem BDSG erhobenen Daten die Grundlage zur Feststellung einer möglichen Benachteiligung oder Diskriminierung bilden, werden in dem ersten Kapitel die AGG-rechtlichen sowie die schadensersatzrechtlichen Implikationen der Auswahl außerbetrieblicher Bewerber erörtert. Die in diesem Zusammenhang zu beachtenden Vorschriften werden anhand eines Rechtsstreits aus der Praxis verdeutlicht. Im Anschluss daran wird sich das zweite Kapitel zunächst mit den allgemeinen Aspekten und sodann mit den kollektiv rechtlichen Aspekten der Auswahl bereits im Betrieb beschäftigter Bewerber befassen.
Anschließend wird im dritten Kapitel der allgemeine Persönlichkeitsschutz beschrieben, der in einem Betrieb zu beachten ist. Ob Arbeitgeber möglicherweise dennoch die Persönlichkeitsrechte ihrer Mitarbeiter verletzen, wird anhand von zwei prägnanten Beispielen aus der Praxis dargelegt.
Zum besseren Verständnis des rechtlichen Hintergrundes des Beschäftigtendatenschutzes ist ein umfassendes Verständnis für die vorherige Rechtslage erforderlich, da diese die Basis für die aktuelle Rechtslage sowie die aktuelle Entwicklung in diesem Bereich bildet. Vor diesem Hintergrund werden im vierten Kapitel neben der vorherigen auch die aktuelle Rechtslage sowie die vorgesehenen Änderungen im Beschäftigtendatenschutz erörtert. Zum Abschluss werden im fünften Kapitel die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zusammengefasst und sodann Anregungen für einen gewissenhaften Umgang mit personenbezogenen Daten sowohl seitens der Arbeitgeber als auch seitens eines jeden Einzelnen gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Themeneingrenzung und Fragestellung
- II. Aufbau der Arbeit
- B. Auswahl von außerbetrieblichen Bewerbern
- I. Auswahl eines Bewerbers
- II. ,,Minus-Ossi"-Fall
- 1. Sachverhalt
- 2. Entscheidung
- 3. Wertung und Folgen für die Praxis
- III. Weitere Benachteiligungsverbote
- C. Auswahl von innerbetrieblichen Bewerbern
- I. Allgemeine Aspekte der innerbetrieblichen Auswahl von Bewerbern
- II. Kollektivrechtliche Aspekte der innerbetrieblichen Auswahl von Bewerbern
- D. Allgemeiner Persönlichkeitsschutz im Betrieb
- E. Überblick über die Entwicklung des Beschäftigtendatenschutzes im Hinblick auf Bewerberdaten
- I. Zur Geschichte des BDSG
- II. Vorherige Rechtslage von der Neufassung 2003 bis zur Datenschutznovelle 2009
- 1. Aufbau und Systematik des BDSG a.F.
- a) Fallgestaltungen in der Praxis
- b) Internetrecherchen über Bewerber
- c) Aufbewahrung von Bewerberdaten
- 2. Fazit zum BDSG a.F.
- III. Aktuelle Rechtslage
- 1. Aufbau und Systematik des aktuellen BDSG
- a) § 32 BDSG
- b) § 28 BDSG
- 2. Fallgestaltungen in der Praxis
- a) Internetrecherchen über Bewerber
- b) Aufbewahrung von Bewerberdaten
- 3. Fazit zur aktuellen Rechtslage
- IV. Geplante Regelungen – BDSG-E
- 1. Übersicht über die geplanten Regelungen
- a) § 32 BDSG-E
- b) § 32b BDSG-E
- c) § 321 BDSG-E
- 2. Fallgestaltungen in der Praxis
- a) Internetrecherchen über Bewerber
- b) Aufbewahrung von Bewerberdaten
- 3. Fazit zum BDSG-E
- F. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit analysiert die aktuelle Entwicklung im Beschäftigtendatenschutz, insbesondere im Hinblick auf die Bewerberauswahl und die Nutzung von Social Media. Ziel ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Daten im Bewerbungsprozess zu beleuchten und die Auswirkungen der aktuellen Rechtslage sowie der geplanten Novellierung des BDSG-E auf die Praxis zu bewerten.
- Rechtliche Grundlagen des Beschäftigtendatenschutzes
- Auswirkungen des BDSG und der Datenschutznovelle 2009 auf die Bewerberauswahl
- Relevanz von Social Media im Bewerbungsprozess
- Datenschutzrechtliche Aspekte von Internetrecherchen über Bewerber
- Bewertung der geplanten Regelungen des BDSG-E für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel A: Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein, beschreibt die Themeneingrenzung und Fragestellung und erläutert den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel B: Auswahl von außerbetrieblichen Bewerbern: Dieses Kapitel behandelt die rechtlichen Aspekte der Bewerberauswahl im Allgemeinen, wobei insbesondere das Benachteiligungsverbot im Bewerbungsverfahren beleuchtet wird. Am Beispiel des ,,Minus-Ossi"-Falls werden die relevanten Rechtsprechung und die Folgen für die Praxis aufgezeigt.
- Kapitel C: Auswahl von innerbetrieblichen Bewerbern: Dieses Kapitel fokussiert auf die Auswahl von Bewerbern innerhalb eines Unternehmens. Es werden die allgemeinen und kollektivrechtlichen Aspekte der innerbetrieblichen Auswahl von Bewerbern beleuchtet.
- Kapitel D: Allgemeiner Persönlichkeitsschutz im Betrieb: In diesem Kapitel werden die rechtlichen Grundlagen des Persönlichkeitsschutzes im Arbeitsverhältnis dargestellt. Es werden die relevanten Gesetze und Rechtsnormen erläutert, die den Schutz der Privatsphäre der Arbeitnehmer gewährleisten sollen.
- Kapitel E: Überblick über die Entwicklung des Beschäftigtendatenschutzes im Hinblick auf Bewerberdaten: Dieses Kapitel gibt einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung des Beschäftigtendatenschutzes in Deutschland. Es werden die vorherige Rechtslage im BDSG a.F. und die aktuellen Regelungen im BDSG sowie die geplanten Neuerungen im BDSG-E detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Beschäftigtendatenschutz, Bewerberauswahl, Social Media, Datenschutzrecht, BDSG, BDSG-E, Datenschutznovelle 2009, Internetrecherchen, Bewerberdaten, Persönlichkeitsschutz, Benachteiligungsverbot, Kollektivrecht, Rechtssprechung.
- Citar trabajo
- Stefanie Metzig (Autor), 2011, Wie können Mitarbeiterdaten geschützt werden? Aktuelle Entwicklung im Hinblick auf Bewerberauswahl und Social Media, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594732