Wachstum im deutschen Pflegemarkt. Einfluss- und Erfolgsfaktoren


Hausarbeit, 2020

15 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
1.3 Methodisches Vorgehen

2 Einflussfaktoren des Pflegemarktes
2.1 Professionalisierung der Pflege
2.2 Veränderung der Altersstruktur
2.3 Altersarmut
2.4 Personalmangel
2.5 Ambulantisierung
2.6 Investitionsbedarf
2.7 Positiver Nettoeffekt

3 Erfolgsfaktoren eines Pflegemarktes

4 Fazit und Ausblick

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Anzahl und Entwicklung der Pflegebedürftigen in Deutschland

Abb. 2: Anzahl und Entwicklung der ambulanten und stationären Pflege

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Aktuell ist in Deutschland kaum ein Markt so präsent wie der Pflegemarkt. Es herrscht ein Mangel an Fachkräften, der demografische Wandel ist voll und ganz im Zuge und das Bedürfnis an zusätzlichen Pflegekonzepten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch dieser Wandel ist nichts Neues. Eine Einschätzung erfolgt oft sehr unterschiedlich: Einerseits wird er als Zukunftsmarkt gesehen und andererseits deuten Analysten auf ein Risiko im Pflegemarkt hin (vgl. Haimann, 2010): „Erst Pflegeheim Boom, jetzt Insolvenzgefahr.“ (Haimann, 2010)

Im Jahr 1999 erhöhte sich die Anzahl an Pflegebedürftiger innerhalb von zehn Jahren von 2,02 Millionen um etwa 16 Prozent auf 2,34 Millionen. Knapp 31 % davon wurden in Pflegeheimen gepflegt. Ende 2017 galten etwa 3,4 Millionen Menschen als pflegebedürftig. Der Anstieg an Pflegebedürftigen betrug zuletzt 19 Prozent, das sind mehr als 500.000 an Pflegebedürftiger (vgl. Die BAR, 2019). Die folgende Abbildung verschafft einen Überblick bzgl. der Anzahl und Entwicklung von pflegebedürftigen Menschen in Deutschland:

Abbildung 1: Anzahl und Entwicklung der Pflegebedürftigen in Deutschland

Quelle: Die BAR, Pflegebedürftige in Deutschland, 2019

1.1 Problemstellung

Die Bedeutung des Pflegemarktes wird in Zukunft weiter ansteigen, da das Risiko der Pflegebedürftigkeit aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung steigt und dadurch kommt es auch unter anderem zu einem Anstieg der pflegebedürftigen Menschen. Angesichts des demografischen Wandels, nimmt besonders die ambulante Versorgung zu.

Anders gesagt liegt die Problemstellung in: einerseits mehr professionelle Pflege, andererseits immer weniger Pflegebedürftige, die zahlungskräftig sind; immer wenig Personal einerseits, ein hoher Stau an Investitionen und mehr ambulante Pflege andererseits sowie zunehmend ältere und dadurch auch pflegebedürftige Menschen auf der einen Seite und auf der anderen Seite immer mehr Präventionen und damit weniger Bedarf an Pflege.

1.2 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit

Das zweite Kapitel der vorliegenden Arbeit setzt sich vertiefend mit den Einflussfaktoren, welche sich auf das Wachstum des deutschen Pflegemarktes auswirken, auseinander.

In Kapitel drei werden die Erfolgsfaktoren eines Pflegemarktes, damit dieser erfolgreich bestehen bleibt, analysiert. Abschließend folgt ein Fazit sowie ein Ausblick bzgl. des künftigen Wachstums im deutschen Pflegemarkt.

Diese Arbeit soll den Berufsgruppen der Pflege und der Gesellschaft aufzeigen, welche Faktoren das Wachstum des deutschen Pflegemarktes beeinflusst und welche Faktoren diesen positiv beeinflussen können.

In der vorliegenden Arbeit wird die maskuline Person verwendet, damit der Lesefluss nicht gestört wird.

1.3 Methodisches Vorgehen

Diese Arbeit basiert auf diversen Quellen aus dem Internet. Die verwendeten Internetquellen werden am Ende im Quellenverzeichnis aufgestellt.

2 Einflussfaktoren des Pflegemarktes

In den folgenden Unterkapiteln werden die Einflussfaktoren, welche das Wachstum des Pflegemarktes bestimmen, analysiert. Verstärkende sowie bremsende Trends sind die Ergebnisse dieser Entwicklung.

2.1 Professionalisierung der Pflege

Derzeit werden um die 2,9 Millionen Pflegebedürftige in ihren eigenen vier Wänden von Angehörigen versorgt. Allerdings werden sich in Zukunft viele Angehörige dies nicht mehr leisten können und somit kann man davon ausgehen, dass die Pflege vermehrt von Pflegefachkräften übernommen werden muss. Daraus resultiert die Entstehung einer weiteren Professionalisierung der Pflege. Begründen lässt sich dies anhand drei Aspekten: Die Berufstätigkeit von Frauen nimmt immer weiter zu. Gegenwärtig sind neun von zehn Angehörigen, die die Pflege übernehmen, weiblich. Es sinkt die Bereitschaft, aufgrund von beruflichen Möglichkeiten, für einen längeren Zeitraum zu Hause zu bleiben.

Zweitens, ca. 40 Prozent der Menschen über 65 leben heutzutage alleine, d. h. es existiert eine Steigerung bzgl. der Anzahl von Singlehaushalten. Des Weiteren leben Familienangehörige immer seltener in der direkten Umgebung und aufgrund dessen können pflegerische Leistungen von diesen nicht übernommen werden.

Die dritte Ursache liegt darin, dass der Anteil der Pflegebedürftigen mit kognitiven Einschränkungen stetig zunimmt. Beispielsweise betrug 2010 die Anzahl der Demenzkranken 1,5 Millionen und dadurch ist davon auszugehen, dass bis 2030 ein Anstieg auf 2,2 Millionen und 2050 über 3 Millionen erfolgt.

Die häusliche Pflege schafft zwar bessere finanzielle Voraussetzungen, jedoch sind viele Angehörige von Pflegebedürftigen oft überfordert und auf den Support von Pflegekräften angewiesen (vgl. Berger, 2017, S. 2 f.).

2.2 Veränderung der Altersstruktur

In Deutschland gab es 2017 rund 3,4 Millionen Pflegebedürftige. Die Zahl wird bis 2030 auf um die 3,5 Millionen steigen, wenn man davon ausgeht, dass die Pflebedürftigkeit konstat ist. Dann würde der jährliche Wachstom 1,3 Prozent beantragen.

Die demografische Entwicklung ist hierfür die Ursache. Die Bevölkerungszahlen sind zwar rückläufig, jedoch führen die geburtenstarken Jahre sowie die gestiegene Lebenserwartung zu einer ansteigenden Überalterung der Gesellschaft. Die Anzahl der über 85-Jährigen wird sich so um die 3,9 Prozent erhöhen. Die Zuwanderung von meist jungen Menschen nach Deutschland ändert nichts daran.

Die Proportion zwischen den Erwerbsfähigen und den Pflegebedürftigen sinkt zwar, aber dies ändert auch nichts an der Veränderung der Altersstruktur. 20 Erwerbsfähige kamen 2013 noch auf einen Pflegebedürftigen und wenn man dies für das Jahr 2050 hochrechnet, dann geht man nur noch von acht Erwerbsfähigen pro einem Pflegebedürftigen aus. Der Rückgang beträgt um die 60 Prozent.

Einerseits muss man mit einer Zunahme von älteren Menschen bzw. Pflegebedürftigen rechnen, andererseits könnte ebenfalls ein Rückgang entstehen. Dies ist auf den medizinisch-technischen Fortschritt zurückzuführen sowie auf verstärkte Präventionen. Daraus ergibt sich, dass Menschen zunehmend gesünder bzw. mit wenigeren Einschränkungen leben. Möglich ist sogar, dass es zu einer Reduzierung des pflegerischen Aufwandes im Alter kommt (vgl. Berger, 2017, S. 2).

2.3 Altersarmut

Weiterhin nimmt die Anzahl an zahlungskräftigen Pflegebedürftigen weiterhin ab. Heutzutage gibt es immer mehr Angehörige bzw. Familien, die sich die zunehmenden Kosten für Pflege, unabhängig ob diese ambulant oder stationär erfolgt, nicht mehr leisten können.

Mittlerweile übernehmen bereits viele Sozialhilfeträger die Pflegekosten von einer Vielzahl von Patienten in stationären Pflegeeinrichtungen. Betrachtet man die Anzahl der stationären Pflegeleistungen von 2009 bis 2013, dann wir ersichtlich, dass diese um rund 10 Prozent gestiegen sind. Aufgrund dessen haben Sozialhilfeträger bei Pflegesatzverhandlungen ein enormes Interesse, Preissteigerungen einzudämpfen und bei Bedarf die Wahlfreiheit der Menschen mit einer Pflegebedürftigkeit zu reduzieren. Dies könnte mittelfristig zu einer Lockerung der Infrastrukturregulierung bzgl. Einzelzimmerquoten führen (vgl. Berger, 2017, S. 3).

2.4 Personalmangel

Eine zusätzliche Verschärfung spricht auf dem Arbeitsmarkt für einen Preisanstieg bzgl. des Pflegepersonals. Von 2005 bis 2015 ist zwar die Anzahl der Pflegevollzeitkräfte um ca. 3,5 Prozent pro Jahr angestiegen, jedoch kann damit der Bedarf, welcher weiterhin zunimmt, an qualifiziertem Personal auch nicht mithilfe von Ausbildungsreformen lückenlos gedeckt werden. Zwischen dem Frei werden und der Besetzung einer Stelle wird dies deutlich: von 2008 bis 2017 hat sich dies von 8 – 24 Wochen annähernd verdreifacht.

Leider ist keine Besserung in Sicht. Es sind ein Drittel der Beschäftigten in der Pflege älter als 50 Jahre und werden somit innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre sich in die Rente verabschieden. Der Mangel an Personal wird sich aufgrund des hohen Durchschnittsalters somit in den künftigen Jahren weiter verschärfen.

Die Preise werden nicht nur aufgrund des Personalmangels in die Höhe getrieben. Einerseits führt die Einführung des Mindestlohns in der Pflege zu einem Anstieg, wodurch Personalkosten für Pfleger sowie Assistenzkräfte um ca. 24 Prozent von 2017 bis 2020 steigen werden. Andererseits müssen die Quoten an Fachkräften in Pflegeeinrichtungen eingehalten werden und einem Personalschlüssel, welcher vorgegeben ist, folgen. Dies führt vor allem in Regionen, welche dicht besiedelt sind, zu einem Kampf um qualifizierte Fachkräfte. Betreibern von stationären Pflegeeinrichtung wird es durch das zweite Pflegestärkungsgesetz erleichtert, die zunehmenden Kosten an Personal zukünftig in ihren Preisen zu projizieren (vgl. Berger, 2017, S. 3 f.).

2.5 Ambulantisierung

Die Mehrheit der Menschen möchte im Alter keine stationäre Pflege beanspruchen. Sie wollen so lange es geht in ihren eigen vier Wänden versorgt bzw. gepflegt werden. 50 Prozent lehnen laut Umfragen Pflegeeinrichtungen ab und bereits 70 Prozent bevorzugen die Versorgung in ihrem eigenen zu Hause, mithilfe eines Pflegedienstes oder Angehörigen. Der ambulante Pflegemarkt gewann bereits von 2005 bis 2015 ca. 7,6 Prozent an Zuwachs. Die stationären Einrichtungen gewannen einen Zuwachs von nur 3,5 Prozent (vgl. Berger, 2017, S. 4). Die folgende Abbildung soll einen Überblick, bzgl. der Anzahl der Versorgungen zu Hause sowie in Heimen dargestellt an der Gesamtanzahl der Pflegebedürftigen von 2007 bis 2017, geben:

Abbildung 2: Anzahl und Entwicklung der ambulanten und stationären Pflege

Quelle: Statista, Anzahl ambulanter und stationärer Pflege, 2017

Allerdings bevorzugen nicht nur die Pflegebedürftigen selbst die ambulante vor der stationären Pflege, sondern auch der Gesetzgeber. Im Jahr 2017 wurde das mit dem Pflegestärkungsgesetz II weiter bestärkt: Die stationäre Versorung wird anhand der Erhöhung des ambulanten Pflegegeldes sowie der Vereinheitlichung des stationären Eigenanteils im Vergleich zu stationären Einrichtungen wettbewerbsfähiger (vgl. Berger, 2017, S. 4 f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Wachstum im deutschen Pflegemarkt. Einfluss- und Erfolgsfaktoren
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Dortmund früher Fachhochschule
Note
1,3
Jahr
2020
Seiten
15
Katalognummer
V594825
ISBN (eBook)
9783346197023
ISBN (Buch)
9783346197030
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesundheit, Pflege, Sozialökonomie, Pflegemanagement
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Wachstum im deutschen Pflegemarkt. Einfluss- und Erfolgsfaktoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594825

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