Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik Islamophopie und untersucht, inwieweit diese in der Fernsehserie "Homeland" präsent ist.
Die Mainstream-Populärkultur ist in der Zeit seit 9/11 sklavisch den offiziellen Erzählungen über den Krieg gegen den Terror treu geblieben. Während an den Rändern - zum Beispiel im Untergrund Hip-Hop - eine radikale Kritik zu finden ist, hat ein enger und begrenzter Konsens das kulturelle Zentrum der USA und Großbritanniens durchdrungen. Räume für Fragen wurden nur zu ganz pragmatischen Themen zur Verfügung gestellt - zum Beispiel dazu, ob Folter und Krieg tatsächlich als Mittel zur Verhinderung von Terrorismus funktionieren oder ob sie das Problem letztlich verschlimmern. Filme wie Zero Dark Thirty (2012) und Großbritanniens Channel 4-Produktion Complicit (2013) halten den Einsatz von Folter für ein akzeptables Diskussionsthema – ein Hinweis darauf, dass der Terrorkrieg den früheren Konsens, dass Folter ein absolutes Unrecht ist, dauerhaft gebrochen hat.
Die Grenzen eines akzeptablen Diskurses werden noch deutlicher, wenn bedacht wird, was als "liberale" Auffassung von populärkulturellen Darstellungen gilt. Wenn 24 das Fernsehdrama der frühen Phase des Krieges war – mit seinen tickenden Zeitbombenszenarien, die die Folter verherrlichen, seinen Massentötungen von US-Zivilisten durch Massenvernichtungswaffen und seinem konstanten Strom eindimensionaler terroristischer Feinde -, so wird die Serie Homeland als liberale Alternative begrüßt, die besser zur Ära Obama passt und deren Schwerpunkt auf der Psychologie der Radikalisierung liegt. Tatsächlich galt die Sendung – in den USA auf Showtime und in Großbritannien auf Channel 4 – als Lieblingsprogramm des Präsidenten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Darstellung des Islam im Westen
- 2.1 Islamophobie
- 2.2 Islambild in den Medien nach 9/11
- 3. Analyse der Islamophobie in der Serie Homeland
- 3.1 Analyse des Vorspanns
- 3.2 Analyse der Folterszenen
- 3.3 Die explizite Darstellung des Islams in Homeland
- 3.4 Stereotype gegenüber MuslimInnen
- 4. Charakterdarstellung
- 4.1 Der Terrorist Abu Nazir
- 4.2 Brody als Muslim
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Islamophobie in der US-amerikanischen Fernsehserie Homeland. Die Zielsetzung besteht darin, die Präsenz und die Art und Weise der Darstellung von Islamophobie in der Serie zu analysieren und zu bewerten.
- Darstellung des Islam im Westen und die Entstehung von Islamophobie
- Analyse der Islamophobie in der Serie Homeland (z.B. in Bezug auf Charaktere, Handlung und visuelle Gestaltung)
- Verwendung von Stereotypen gegenüber Muslimen in Homeland
- Der Einfluss der Medien auf die Wahrnehmung des Islams nach 9/11
- Vergleich der Darstellung von Muslimen in Homeland mit anderen Medien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Darstellung des Islams in der westlichen Populärkultur nach 9/11. Sie verweist auf einen eingeschränkten Diskurs, der die Kritik am "Krieg gegen den Terror" eingeschränkt hat und hebt Homeland als vermeintlich "liberale" Alternative hervor. Die Arbeit selbst fokussiert sich auf die Untersuchung der Islamophobie in Homeland.
2. Die Darstellung des Islam im Westen: Dieses Kapitel untersucht zunächst den komplexen Begriff der Islamophobie, beleuchtet verschiedene Definitionen und diskutiert die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von legitimer Kritik am Islam und "unbegründeter Feindseligkeit". Es wird der Runnymede Trust Bericht von 1997 herangezogen und die Unterscheidung zwischen "offenen" und "geschlossenen" Sichtweisen auf den Islam erläutert. Der zweite Teil des Kapitels analysiert das medial konstruierte Bild des Islams nach 9/11 und verweist auf eine Tendenz zur "Schweigepflicht" oder zu stereotypen Darstellungen im US-Fernsehen.
3. Analyse der Islamophobie in der Serie Homeland: Dieser Abschnitt analysiert die Serie Homeland hinsichtlich ihrer Darstellung von Islamophobie. Es werden verschiedene Aspekte der Serie untersucht, wie der Vorspann, Folterszenen und die explizite Darstellung des Islams. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Stereotypen, die gegenüber muslimischen Charakteren verwendet werden.
4. Charakterdarstellung: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung bestimmter Charaktere in Homeland, insbesondere Abu Nazir als Terrorist und Brody als Muslim. Die Darstellung dieser Figuren und ihre jeweiligen Rollen im Kontext der Serie werden im Hinblick auf die Repräsentation von Islamophobie kritisch untersucht.
Schlüsselwörter
Islamophobie, Homeland, Medien, Stereotype, Muslime, Terrorismus, Nach-9/11, Westliche Medien, Serienanalyse, Charakterdarstellung, Radikalisierung.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse von Islamophobie in der Fernsehserie "Homeland"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Islamophobie in der US-amerikanischen Fernsehserie "Homeland". Sie untersucht die Präsenz und die Art und Weise, wie Islamophobie in der Serie gezeigt wird, und bewertet diese Darstellung kritisch.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Darstellung des Islams im Westen und die Entstehung von Islamophobie; die Analyse der Islamophobie in "Homeland" (bezogen auf Charaktere, Handlung und visuelle Gestaltung); die Verwendung von Stereotypen gegenüber Muslimen in der Serie; den Einfluss der Medien auf die Wahrnehmung des Islams nach 9/11; und einen Vergleich der Darstellung von Muslimen in "Homeland" mit anderen Medien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Eine Einleitung, die den Kontext und die Fokussierung auf Islamophobie in "Homeland" darstellt; ein Kapitel zur Darstellung des Islams im Westen, inklusive einer Diskussion von Islamophobie und der medialen Berichterstattung nach 9/11; ein Kapitel zur Analyse der Islamophobie in "Homeland" selbst, das den Vorspann, Folterszenen und Stereotypen untersucht; ein Kapitel zur Charakterdarstellung, insbesondere von Abu Nazir und Brody; und schließlich ein Fazit.
Wie wird Islamophobie in der Serie "Homeland" untersucht?
Die Analyse der Islamophobie in "Homeland" umfasst die Untersuchung verschiedener Aspekte: den Vorspann der Serie, Folterszenen, die explizite Darstellung des Islams und die Verwendung von Stereotypen gegenüber muslimischen Charakteren. Die Charakterdarstellung von Abu Nazir und Brody wird ebenfalls kritisch im Hinblick auf die Repräsentation von Islamophobie untersucht.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Islamophobie, Homeland, Medien, Stereotype, Muslime, Terrorismus, Nach-9/11, Westliche Medien, Serienanalyse, Charakterdarstellung, Radikalisierung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, die Präsenz und die Art und Weise der Darstellung von Islamophobie in der Serie "Homeland" zu analysieren und zu bewerten. Sie untersucht, wie die Serie den Islam und muslimische Charaktere darstellt und welche Rolle Stereotypen dabei spielen.
Wie wird der Begriff Islamophobie definiert und behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den komplexen Begriff der Islamophobie, diskutiert verschiedene Definitionen und die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von legitimer Kritik am Islam und unbegründeter Feindseligkeit. Der Runnymede Trust Bericht von 1997 wird herangezogen, und die Unterscheidung zwischen "offenen" und "geschlossenen" Sichtweisen auf den Islam wird erläutert.
Wie wird die Darstellung des Islams in den westlichen Medien nach 9/11 behandelt?
Die Arbeit analysiert das medial konstruierte Bild des Islams nach 9/11 und verweist auf eine Tendenz zur "Schweigepflicht" oder zu stereotypen Darstellungen im US-Fernsehen. Sie beleuchtet den eingeschränkten Diskurs nach 9/11 und hebt "Homeland" als vermeintlich "liberale" Alternative hervor.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Islamophobie in der US-amerikanischen Serie "Homeland", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/595051