In diesem Buch soll ein Überblick über die alte Gerichtsbarkeit entstehen, wobei dem Titel entsprechend das Hauptaugenmerk auf dem Beruf des Richters und die Gerichtsstätten, vor allem aber auf den unterschiedlichen Strafen und deren Vollzug liegt. Um das Thema einzugrenzen, wird der Beruf des Scharfrichters und seine speziellen Arbeitsmethoden beziehungsweise seine besondere Stellung in der mittelalterlichen Gesellschaft weitestgehend außen vor gelassen. Auch die verschiedenen Gerichtsplätze werden außer der Nennung zumeist ohne weitere Erläuterung in dem Buch erscheinen. Die Gerichtsbarkeit und Rechtsgeschichte im Mittelalter sind ein weites Feld, zu denen etliche wissenschaftliche Publikationen zu finden sind. Allein die Rechtsgeschichte dieser Zeit müsste eigentlich ohnehin separat behandelt werden. Daher beschränke ich mich in den angesprochen Themenfeldern auf die Zeit des Hoch- beziehungsweise Spätmittelalters, das heißt auf den Zeitraum zwischen 1000 und 1500. So soll im Verlauf des Buches geklärt werden, wie man in der angegebenen Zeit zu einem Urteil über straffällig gewordene Personen kam und welche Strafen diese zu erwarten hatten. Im Anschluss werden diese Strafen und deren Vollzug vorgestellt. Wie bereits aus dem Titel ersichtlich ist, dient das Buch von Wolfgang Schild als literarische Grundlage.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Zeitliche Eingrenzung
- 2. Die alte Gerichtsbarkeit
- 3. Das Gericht
- 3.1 Gerichtsstätten
- 3.2 Verfahren
- 3.3 Richter und Scharfrichter
- 3.4 Hinrichtung als Schauspiel
- 4. Strafen und Vollzug von Strafen
- 4.1 Hängen
- 4.2 Enthaupten
- 4.3 Rädern
- 4.4 Sieden
- 4.5 Weitere Strafen
- 5. Ende der Todesstrafe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Überblick über die alte Gerichtsbarkeit im Hoch- und Spätmittelalter (1000-1500 n. Chr.), mit Fokus auf den Beruf des Richters, Gerichtsstätten und insbesondere auf verschiedene Strafen und deren Vollzug. Der Beruf des Scharfrichters und detaillierte Beschreibungen einzelner Gerichtsplätze werden nur marginal behandelt. Die Arbeit stützt sich auf das Buch von Wolfgang Schild.
- Entwicklung und Struktur der Gerichtsbarkeit im Hoch- und Spätmittelalter
- Der Beruf des Richters und seine Rolle im mittelalterlichen Rechtssystem
- Arten von Strafen und deren Vollzug im Mittelalter
- Zusammenhang zwischen Rechtsprechung und gesellschaftlichen Normen und Werten der Zeit
- Die Rolle von Fehden und Blutrache im mittelalterlichen Rechtssystem
Zusammenfassung der Kapitel
1. Zeitliche Eingrenzung: Dieses einführende Kapitel definiert den zeitlichen Rahmen der Arbeit (1000-1500 n. Chr.) und grenzt den Umfang des Themas ein. Es wird betont, dass die Arbeit sich auf die Strafen und deren Vollzug konzentriert und Aspekte wie den Scharfrichterberuf nur am Rande behandelt. Das Kapitel betont die Komplexität der mittelalterlichen Rechtsgeschichte und die Notwendigkeit, den Fokus auf einen spezifischen Zeitraum zu legen, um eine überschaubare und fokussierte Analyse zu ermöglichen. Die Arbeit von Wolfgang Schild wird als primäre Quelle genannt.
2. Die alte Gerichtsbarkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Rahmenbedingungen der alten Gerichtsbarkeit. Es erklärt, wie die damalige Weltanschauung, geprägt von einem starken religiösen Weltbild, die Rechtsprechung beeinflusste. Der territoriale Kontext wird hervorgehoben, indem auf die Fragmentierung des fränkisch-deutschen Reiches und die daraus resultierende Vielfalt an Rechtsordnungen (Stammesrecht, Landrecht, Stadtrecht, Lehnsrecht etc.) hingewiesen wird. Das Kapitel beschreibt die Entwicklung der Gerichtsbarkeit vom königlichen Monopol hin zu einer dezentralisierten Struktur, in der das Recht als Lehen vergeben wurde, und erläutert die Unterscheidung zwischen hoher und niederer Gerichtsbarkeit. Die Bedeutung des Friedens (Königsfrieden, Gottesfrieden, Landfrieden etc.) im Kontext von Fehden und Blutrache wird ausführlich diskutiert. Die zunehmende Bedeutung des öffentlichen Strafrechts und die allmähliche Einschränkung von Fehden und Blutrache werden als zentrale Entwicklungen dargestellt.
3. Das Gericht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Struktur und den Funktionen von Gerichten im Mittelalter, einschließlich der Gerichtsstätten, Verfahrensweisen, der Rolle von Richtern und Scharfrichtern und der Inszenierung von Hinrichtungen als öffentliche Spektakel. Es untersucht die verschiedenen Aspekte der Rechtsprechung im Mittelalter und analysiert die Komplexität der Prozesse und die Rolle verschiedener Akteure.
4. Strafen und Vollzug von Strafen: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über verschiedene mittelalterliche Strafen wie Hängen, Enthaupten, Rädern und Sieden und deren Vollzug. Es analysiert die Brutalität dieser Strafen im Kontext der damaligen Gesellschaft und ihres Rechtsverständnisses und beleuchtet die vielfältigen Formen der Bestrafung, die je nach dem Delikts und dem Status des Täters variierten. Die Beschreibung der Strafen zeigt die harte Realität des mittelalterlichen Strafvollzugs auf.
Schlüsselwörter
Alte Gerichtsbarkeit, Mittelalter, Hochmittelalter, Spätmittelalter, Richter, Gerichtsstätten, Strafen, Vollzug von Strafen, Fehde, Blutrache, Rechtsprechung, Rechtssystem, Landrecht, Stammesrecht, religiöses Weltbild, öffentliches Strafrecht, Hochgerichtsbarkeit, Niedergerichtsbarkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Alte Gerichtsbarkeit im Hoch- und Spätmittelalter
Welche Zeitspanne umfasst die Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf die alte Gerichtsbarkeit im Hoch- und Spätmittelalter, also zwischen 1000 und 1500 n. Chr.
Was ist der Schwerpunkt der Arbeit?
Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Strafen und deren Vollzug im mittelalterlichen Rechtssystem. Der Beruf des Scharfrichters und detaillierte Beschreibungen einzelner Gerichtsplätze werden nur marginal behandelt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung und Struktur der Gerichtsbarkeit im Hoch- und Spätmittelalter, den Beruf des Richters und seine Rolle, verschiedene Arten von Strafen und deren Vollzug, den Zusammenhang zwischen Rechtsprechung und gesellschaftlichen Normen, sowie die Rolle von Fehden und Blutrache.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Zeitliche Eingrenzung, 2. Die alte Gerichtsbarkeit, 3. Das Gericht (inkl. Gerichtsstätten, Verfahren, Richter und Scharfrichter, Hinrichtung als Schauspiel), 4. Strafen und Vollzug von Strafen (inkl. Hängen, Enthaupten, Rädern, Sieden und weiteren Strafen), und 5. Ende der Todesstrafe.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich primär auf das Buch von Wolfgang Schild (genaue Quellenangabe fehlt im Preview).
Wie wird das Thema der Gerichtsbarkeit im Hoch- und Spätmittelalter dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die Gerichtsbarkeit im Kontext des religiösen Weltbildes der damaligen Zeit, der territorialen Fragmentierung des Reiches und der daraus resultierenden Vielfalt an Rechtsordnungen (Stammesrecht, Landrecht, Stadtrecht, Lehnsrecht). Sie erläutert die Entwicklung von der königlichen Gerichtsbarkeit hin zu einer dezentralisierten Struktur, die Bedeutung des Friedens (Königsfrieden, Gottesfrieden, Landfrieden) im Kontext von Fehden und Blutrache, sowie die zunehmende Bedeutung des öffentlichen Strafrechts und die allmähliche Einschränkung von Fehden und Blutrache.
Welche Arten von Strafen werden im Detail beschrieben?
Das Kapitel über Strafen und deren Vollzug beschreibt detailliert Strafen wie Hängen, Enthaupten, Rädern und Sieden. Es zeigt die Brutalität dieser Strafen und die Variationen der Bestrafung abhängig von Delikts und Status des Täters.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Alte Gerichtsbarkeit, Mittelalter, Hochmittelalter, Spätmittelalter, Richter, Gerichtsstätten, Strafen, Vollzug von Strafen, Fehde, Blutrache, Rechtsprechung, Rechtssystem, Landrecht, Stammesrecht, religiöses Weltbild, öffentliches Strafrecht, Hochgerichtsbarkeit, Niedergerichtsbarkeit.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die bereitgestellte Übersicht enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die die wichtigsten Punkte jedes Kapitels hervorhebt.
- Quote paper
- Diplom-Germanist / -Journalist Martin Siegordner (Author), 2005, Die alte Gerichtsbarkeit - Der Beruf des Richters, Gerichtsstätten, Strafen und Vollzug von Strafen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59523