Das angelsächsische England um die Jahrtausendwende befand sich im Zustand der Unruhe. Von 980 an wurde es mehr als 30 Jahre lang zum zweiten Mal von Raub- und Kriegszügen der Skandinavier heimgesucht. Für viele Menschen der damaligen Zeit, darunter auch Ælfric, waren das die Vorzeichen des nahenden Weltendes. Ihrer Meinung nach drohte das Jüngste Gericht, und es galt noch so viele Menschen wie möglich vor der ewigen Verdammnis zu retten. Dazu mußte allerdings erst die Kirche reformiert werden, und die Geistlichen zurück zur Benediktinerregel gebracht werden.
Diese Bewegung ist als Benediktinerreform bekannt. Doch der Bildungsverfall war v.a. was die lateinische Sprache anging schon zu weit fortgeschritten. Hier versuchte man durch englische Fassungen, z.B. auch der Benediktinerregel, Abhilfe zu schaffen.
Einer der Hauptrepräsentanten der altenglischen Prosaschriftsteller ist Ælfric von Eynsham.
In dieser Arbeit wird nun zunächst auf Ælfric selbst und sein Werk eingegangen, wobei besonderes Augenmerk auf seinen Stil gelegt wird. Dann werden stellvertretend für seine Heiligenleben zwei herausgegriffen und näher analysiert. Anhand der Heiligenleben der angelsächsischen Könige Oswald und Edmund und der Legenden, die sich um sie rankten, wird der Aufbau eines Heiligenlebens beschrieben. Desweiteren soll dargestellt werden, inwiefern Homilien oder Heiligenleben die Menschen zum Christentum bekehren sollten, und was sie für eine Wirkung auf die Menschen der damaligen Zeit hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ælfrics Leben und Werk
- Ælfrics Stil
- Ælfrics Catholic Homilies und Lives of Saints
- Die historischen Figuren des König Oswald und König Edmund
- König Oswald
- König Edmund
- Aufbau der Heiligenleben
- Quellenangabe
- Oswald
- Edmund
- Charakterisierung
- Oswald
- Edmund
- Bericht der erlittenen Qualen
- Aufzählung der Wunder
- Quellenangabe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle der “angelsächsischen Märtyrer” in Ælfrics Heiligenleben vor dem Hintergrund der politischen und sozialen Umstände im England des 10. und 11. Jahrhunderts. Sie analysiert die spezifischen Merkmale dieser Heiligenleben und beleuchtet die Intentionen Ælfrics, die Menschen durch diese Geschichten zu einem christlichen Leben zu bewegen.
- Die politische und soziale Situation im angelsächsischen England um die Jahrtausendwende
- Ælfrics Leben und Werk als bedeutender Vertreter der altenglischen Literatur
- Analyse der Heiligenleben als Genre und ihre Funktion in der christlichen Lehre
- Die Rolle der “angelsächsischen Märtyrer” als Vorbilder und Inspirationsquellen
- Die Bedeutung der Heiligenleben für die Verbreitung und Festigung des Christentums im angelsächsischen England
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung gibt einen Überblick über die politische und soziale Situation im angelsächsischen England um die Jahrtausendwende und erläutert den Kontext, in dem Ælfrics Heiligenleben entstanden sind.
- Kapitel 2 beleuchtet Ælfrics Leben und Werk und hebt seine Bedeutung als einer der bedeutendsten altenglischen Prosaschriftsteller hervor.
- Kapitel 3 analysiert den Stil Ælfrics und seine Verwendung von Quellenmaterial.
- Kapitel 4 widmet sich Ælfrics “Catholic Homilies” und “Lives of Saints” und erklärt deren Bedeutung im Kontext der christlichen Lehre.
- Kapitel 5 stellt die historischen Figuren König Oswald und König Edmund vor und erläutert ihre Bedeutung als “angelsächsische Märtyrer”.
- Kapitel 6 beschreibt den Aufbau der Heiligenleben und analysiert die Elemente der Quellenangabe, der Charakterisierung der Heiligen, der Darstellung der erlittenen Qualen und der Aufzählung der Wunder.
Schlüsselwörter
Angelsächsisches England, Ælfric von Eynsham, Heiligenleben, Homilie, Märtyrer, König Oswald, König Edmund, Benediktinerreform, christliche Lehre, mittelalterliche Literatur, Übersetzungsliteratur.
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- Nicola Steffke (Autor), 2003, Angelsächsische 'Märtyrer' in Aelfrics Heiligenleben, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59539