In der folgenden Arbeit soll Stephan Kimmigs „Nora “-
Inszenierung analysiert werden, welche am 14. September 2002 am
Thalia Theater Hamburg ihre Premiere hatte.
Die Analyse versucht dabei den Forderungen zu genügen, die
Guido Hiß folgendermaßen formuliert hat1: „Die Analyse sollte
sowohl ihren Gegenstand als auch ihr eigenes Vorgehen
geschichtlich vermitteln. Sie sollte - da sie nicht von einem
statischen Gegenstandsbild ausgehen kann - auf das Eigene und
das Besondere ihrer Objekte flexibel reagieren. Und um sich
nicht im Beliebigen und Uferlosen zu verlieren, muss sie ihr
Vorgehen, ihre Auswahlstrategien, ihre Interessen begründen und
nachvollziehbar machen.“
Vor der eigentlichen Analyse werde ich zur besseren
Orientierung zunächst eine kurze Zusammenfassung der Fabel
geben; danach werde ich kurz auf die Rezeptionsgeschichte
eingehen, um einige der zentralen Themen des Dramas zu
bestimmen: Wahrheit, Freiheit und Artikulation der eigenen
Wünsche. Der Zusammenhang dieser Themen soll in einem Exkurs
über eine aktuelle philosophische Analyse dieser Begriffe
dargestellt werden.
Die nachfolgende, eigentliche Inszenierungsanalyse wird dann
zunächst eine ausführlichere Transformationsanalyse sein,
insofern es eine vergleichende Untersuchung zwischen dem
Ibsenschen Drama und der Textfassung der angeführten „Nora “-
Inszenierung sein wird.
Abschließend werde ich einige nonverbale Inszenierungselemente
analysieren und versuchen zu zeigen, wie die Inszenierung die
zuvor bestimmten Themen etabliert.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- I. Ibsens Nora
- a. Fabel
- b. Rezeption
- II. Philosophischer Exkurs: Freiheit, Wahrheit, Artikulation
- III. Analyse: Kimmigs Inszenierung
- a. Textfassungs-Vergleich
- b. Nonverbale Bühnenzeichen
- IV. Fazit
- Mitwirkende an der Inszenierung
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Inszenierung von Stephan Kimmigs „Nora“, die am 14. September 2002 im Thalia Theater Hamburg uraufgeführt wurde. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Inszenierung die zentralen Themen des Ibsenschen Dramas – Wahrheit, Freiheit und Artikulation – auf der Bühne darstellt.
- Analyse der Inszenierungsmittel im Vergleich zur Textfassung
- Bedeutung nonverbaler Bühnenzeichen für die Darstellung der Themen
- Rezeption des Dramas und seine Relevanz im Kontext der aktuellen Debatte um Freiheit und Selbstbestimmung
- Die Rolle der Frau in der Gesellschaft und ihre Position im Familienkontext
- Der Konflikt zwischen persönlichen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Erwartungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Fabel des Dramas. Es wird die Geschichte von Nora, einer jungen Frau, die in einem scheinbar glücklichen Eheverhältnis lebt, erzählt. Sie hat jedoch ein Geheimnis, das ihre Freiheit und ihre Beziehungen gefährdet. Kapitel 2 bietet einen Einblick in die Rezeption des Dramas und die verschiedenen Deutungen des Ibsenschen Textes. Es werden die zentralen Themen des Dramas, wie Wahrheit, Freiheit und Artikulation der eigenen Wünsche, vorgestellt.
Kapitel 3 widmet sich der Analyse der Inszenierung von Stephan Kimmig. Es wird die Textfassung der Inszenierung mit dem Originaltext verglichen und die Inszenierungsmittel, insbesondere die nonverbalen Bühnenzeichen, untersucht. Die Analyse zeigt, wie die Inszenierung die zentralen Themen des Dramas auf der Bühne zur Geltung bringt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Freiheit, Wahrheit, Artikulation, Inszenierungsanalyse, Theater, Drama, Henrik Ibsen, Nora, Stephan Kimmig, Textfassung, Nonverbale Bühnenzeichen, Rezeption, gesellschaftliche Erwartungen, Frauenrolle.
- Arbeit zitieren
- Bakkalaureus Artium Christian Schumacher (Autor:in), 2004, Inszenierungsanalyse Stephan Kimmigs "Nora", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59596