Am 01.01.2002 wird der Euro in Deutschland und in elf weiteren Staaten (siehe Anhang 1) der Europäischen Union (EU) die DM als gesetzliches Zahlungsmittel ablösen . Ab diesem Zeitpunkt wird der Euro für die Menschen erstmals erlebbar, obwohl er bereits seit Anfang 1999 die gemeinsame Währung für die Teilnehmerstaaten der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion ist .
Seit der Einführung des Euro als Buchgeld beschäftigen sich die Verantwortlichen und Organisatoren der Währungsunion mit der intensiven Planung und Vorbereitung zur Einführung des Euro-Bargeldes.
Für die Einführung einer neuen und das Außer-Kraft-Setzen einer alten Währung ist allein der Staat zuständig. Seine Aufgabe besteht darin, die notwendigen Rahmenbedingungen und Regelungen dafür zu schaffen. Ziel ist es, das Euro-Bargeld reibungslos und sicher in den Zahlungsverkehr zu bringen und ebenso reibungslos die D-Mark-Banknoten und -Münzen aus dem Verkehr zu nehmen. Der Staat kann jedoch nicht diese hoheitliche Aufgabe allein bewältigen. Schließlich muss durch die Einführung des Euro-Bargeldes ein riesiger Aufwand betrieben werden: allein schon "das Drucken und Prägen des neuen Geldes, die Umstellung aller Automaten auf die neue Währung, das Umschreiben von Computerprogrammen ... oder die Umstellung der Banken" . Alle Beteiligten müssen deshalb die ihnen obliegenden Aufgaben vollständig erfüllen, um eine effiziente und kostengünstige Euro-Bargeldeinführung zu gewährleisten .
Einen großen Teil der Lasten tragen dabei die Banken (siehe Anhang 2). "Bezüglich der Verteilung und Lagerung des neuen Geldes sowie des Rückflusses der D-Mark-Noten und D-Mark-Münzen" ist die Euro-Bargeldeinführung für die Banken eine logistische Herausforderung. Zugleich werden auch erhebliche organisatorische wie auch kostenintensive Anforderungen an die Banken und Sparkassen gestellt .
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Inhaltsverzeichnis
- A. Vorwort
- B. Maßnahmen der Kreditinstitute zur Vorbereitung der Euro-Bargeldeinführung
- I. Projekt "Hamburger Kreis"
- II. Gründung einer Arbeitsgruppe
- III. Rücklauf der DM-Geldbestände - "Schlafmünzen-Aktion"
- IV. Prognose des Bedarfs an Euro-Bargeld
- V. Frontloading
- VI. Sub-Frontloading mit dem Handel und der Automatenwirtschaft
- VII. Versorgung der Privatkunden mit Münzmischungen
- VIII. Versorgung der Firmenkunden mit Starter-Kits
- IX. Besicherung der Geldbestände
- X. Abschluss von Verträgen mit Werttransportunternehmen
- XI. Ausbau von Lagerkapazitäten
- XII. Umrüstung von Geldautomaten und anderem technischen Equipment
- a) Anpassungsmaßnahmen bei Kassen- und Datenverarbeitungssystemen
- b) Anpassung von Geldbedienungsterminals und Kontoauszugsdruckern
- XIII. Treffen von Sicherheitsvorkehrungen
- XIV. Schulung der Mitarbeiter
- XV. Durchführung intensiver Kommunikations- und Informationspolitik
- XVI. Einsatz von zusätzlichem Personal in den Bankfilialen
- C. Die nachteiligen Begleiterscheinungen der Euro-Bargeldeinführung für die Kreditinstitute
- D. Vorteilhafte Effekte der Euro-Bargeldeinführung
- F. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Einführung des Euro-Bargeldes aus der Perspektive der Banken und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. Die Autorin beschreibt die umfangreichen Vorbereitungsmaßnahmen der Kreditinstitute, die von der Gründung einer Arbeitsgruppe bis hin zur Schulung von Mitarbeitern und dem Ausbau von Lagerkapazitäten reichten.
- Vorbereitung der Banken auf die Euro-Bargeldeinführung
- Logistische Herausforderungen des Bargeldaustausches
- Kostenintensive Maßnahmen zur Anpassung an die neue Währung
- Potenzielle Nachteile und Vorteile für die Kreditinstitute
- Wichtige Themen wie Frontloading, Sub-Frontloading und die Versorgung der Kunden mit Euro-Bargeld
Zusammenfassung der Kapitel
- A. Vorwort: Das Vorwort stellt den Kontext der Euro-Bargeldeinführung in Deutschland und anderen EU-Staaten dar und betont die Bedeutung des Bargeldaustausches für die Banken.
- B. Maßnahmen der Kreditinstitute zur Vorbereitung der Euro-Bargeldeinführung: Dieses Kapitel beschreibt die zahlreichen Maßnahmen, die von den Kreditinstituten zur Vorbereitung der Euro-Bargeldeinführung ergriffen wurden. Dazu gehören das Projekt "Hamburger Kreis", die Gründung einer Arbeitsgruppe, die Rücknahme von DM-Geldbeständen, die Prognose des Bedarfs an Euro-Bargeld, Frontloading und Sub-Frontloading, die Versorgung von Kunden mit Euro-Bargeld, die Besicherung von Geldbeständen und der Ausbau von Lagerkapazitäten.
- C. Die nachteiligen Begleiterscheinungen der Euro-Bargeldeinführung für die Kreditinstitute: Dieses Kapitel beleuchtet die potenziellen Nachteile der Euro-Bargeldeinführung für die Kreditinstitute.
- D. Vorteilhafte Effekte der Euro-Bargeldeinführung: Dieses Kapitel beleuchtet die potenziellen Vorteile der Euro-Bargeldeinführung für die Kreditinstitute.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Euro-Bargeldeinführung, insbesondere den Herausforderungen und Chancen aus Sicht der Banken. Die wichtigsten Themen sind die Vorbereitung der Kreditinstitute auf den Bargeldaustausch, die logistischen Herausforderungen, die Kosten für die Umstellung auf Euro, sowie die potenziellen Nachteile und Vorteile der neuen Währung. Darüber hinaus werden wichtige Konzepte wie Frontloading und Sub-Frontloading erläutert.
- Citation du texte
- Susan Kulf (Auteur), 2002, Die Euro-Bargeldeinführung. Eine kritische Analyse aus Sicht der Banken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5963