Abstract
Zu Beginn werden Milton Friedmann und August von Hayek als Wegbereiter des Neoliberalismus vorgestellt, und einer Kritik unterzogen, die im allgemeinen gegen die liberale Wirtschaftstheorie vorgebracht wird. Dabei zeigt sich, dass dem Neoliberalismus zwar eine gute Praxis in der Wirtschafttheorie zuerkannt werden muss, er aber als Gesellschaftstheorie versagt. Am Beispiel der Sozialen Arbeit wird die Notwendigkeit einer tragfähigen Solidarität hervorgehoben.
Im Anschluss daran wird die Ära der Postmoderne in ihrer wechselseitigen Beziehung zum Neoliberalismus behandelt. Es wird gezeigt, dass diese Beiden als Wegbereiter für die Risikogesellschaft angesehen werden können. Die Soziale Arbeit wird als postmoderne Profession in ihrer multiplen Patchworkidentität beschrieben.
Des weiteren wird die Entwicklung der Sozialarbeit in den einzelnen Gesellschaftsformen skizziert. Die Sozialpolitik wird als Wirtschaftspolitik, als Verteilungspolitik und als Gesellschafts- und Wohlfahrtspolitik näher betrachtet. Der postmodernen Aspekt in der Sozialen Arbeit wird hervorgehoben, und dazu werden die Themen Umverteilung und Anerkennung eingehend analysiert, gegenübergestellt und erläutert.
Um Alternativen aufzuzeigen, werden Projekte und Iden vorgestellt, die im Alltag schon realisiert worden sind. In diesem Zusammenhang werden der Kommunitarismus, das soziale Kapital, die kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung und die Initiative Freigeld ausführlich dargestellt. Das Thema Soziale Arbeit als Dienstleistung wird ausführlich behandelt und unter betriebswirtschaftlichen Aspekten beschrieben. Schließlich geht es im letzten Kapitel noch um die Notwendigkeit der Globalisierung der Wohlfahrtsstaaten. Den durch die Weltwirtschaft hervorgerufenen sozialen Missständen kann damit als Alternative zur globalen Ungleichheit entgegengewirkt werden.
In meiner Abschlussbetrachtung komme ich zu dem Schluss, dass die Soziale Arbeit für ihre Anliegen zu wenig Gehör findet, und sie gut daran täte, sich als gestaltende, gesellschaftlich dritte Kraft, neben der Wirtschaft und dem Staat, zu profilieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Neoliberalismus
- Entstehung und Denkrichtung des Neoliberalismus
- Unterschiedliche Schulen des Neoliberalismus
- Der Paleoliberalismus
- Der Ordoliberalismus
- Wegbereiter des neoliberalen Projekts
- Friedrich August von Hayek
- Milton Friedmann
- Neoliberalismus und Moral
- Solidarität
- Migration
- Geschlechter
- Neoliberalismus und Ethik
- Neoliberalismus und Medizin
- Neoliberalismus und Soziale Arbeit
- Postmoderne
- Genealogie des Begriffs
- Der Begriff in der Literatur
- Postmoderne versus Posthistorie
- Postmoderne und Architektur
- Postmoderne Tendenzen in Malerei und Skulptur
- Soziologie: postindustrielle und postmoderne Gesellschaft
- Postmoderne Philosophie
- Der Weg in die Risikogesellschaft
- Bedingungen und Thesen der Risikogesellschaft
- Vom Ohne-, Mit-, und Gegeneinander der Geschlechter
- Fazit
- Soziale Partizipation
- These der Differenzierung der Begriffe
- Notwendigkeit der Differenzierung der Begriffe
- Spannungsfeld zwischen Integration und Inklusion
- Fünf Merkmale der Postmodernisierung in der Sozialen Arbeit
- Genealogie des Begriffs
- Soziale Arbeit und Sozialpolitik
- Entstehung und Funktion der Sozialen Arbeit
- Soziale Hilfe als Ausgangspunkt der Sozialarbeit
- Segmentär differenzierte Gesellschaft
- Stratifikatorisch differenzierte Gesellschaften
- Funktional differenzierte Gesellschaften
- Sozialpolitik
- Sozialpolitik als Wirtschaftspolitik
- Sozialpolitik als Verteilungspolitik
- Sozialpolitik als Gesellschafts- und Wohlfahrtspolitik
- Von der Umverteilung zur Anerkennung
- Das Umverteilungs-Anerkennungsdilemma
- Am Beispiel der Ausländer in Deutschland
- Affirmation und Transformation, eine Lösung des Dilemmas?
- Kleinarbeitung des Dilemmas
- Schluss
- Entstehung und Funktion der Sozialen Arbeit
- Gelebte Utopien
- Kommunitarismus, Renaissance der Sozialen Arbeit
- Entstehung und These
- Kontroversen und Kritiken
- Soziales Kapital
- Am Beispiel von Attac
- Fazit
- KGST Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung
- Freigeld
- Das Beispiel Chiemgauer Regional
- Soziale Arbeit als Dienstleistung
- Die Entwicklung der Personenbezogenen Dienstleistung
- Der Siegeszug des betriebswirtschaftlichen Dienstleistungskonzeptes
- Privatisierung und Wettbewerbsstrategien
- Demokratie und Bürgerschaftliches Engagement
- Fazit
- Globalisierung der Wohlfahrtsstaaten
- Das Beispiel Deutschland und EU
- Weltweit gesehen
- Kommunitarismus, Renaissance der Sozialen Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Wechselwirkung von Neoliberalismus und Postmoderne im Kontext der Sozialen Arbeit. Sie analysiert, wie sich die beiden Strömungen auf die Entwicklung der Sozialen Arbeit auswirken und welche neuen Herausforderungen und Möglichkeiten sie für die Profession schaffen.
- Der Einfluss des Neoliberalismus auf die Soziale Arbeit
- Die Verbindung zwischen Postmoderne und Risikogesellschaft
- Die Soziale Arbeit als postmoderne Profession
- Die Bedeutung von Umverteilung und Anerkennung in der Sozialen Arbeit
- Alternativen zum neoliberalen Modell der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Neoliberalismus: Dieses Kapitel stellt die Entstehung und Denkrichtung des Neoliberalismus vor, wobei die Hauptvertreter Milton Friedman und August von Hayek näher beleuchtet werden. Die Kritik an der liberalen Wirtschaftstheorie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft werden ebenfalls behandelt. Die Notwendigkeit von Solidarität im Kontext der Sozialen Arbeit wird hervorgehoben.
- Kapitel 3: Postmoderne: Das Kapitel behandelt die Postmoderne und ihre Beziehung zum Neoliberalismus. Es wird gezeigt, dass beide Strömungen als Wegbereiter der Risikogesellschaft angesehen werden können. Die Soziale Arbeit wird als postmoderne Profession mit einer multiplen Patchworkidentität beschrieben.
- Kapitel 4: Soziale Arbeit und Sozialpolitik: In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Sozialen Arbeit in verschiedenen Gesellschaftsformen skizziert. Die Sozialpolitik wird in ihren verschiedenen Funktionen als Wirtschaftspolitik, Verteilungspolitik und Gesellschafts- und Wohlfahrtspolitik betrachtet. Der postmodernen Aspekt der Sozialen Arbeit wird beleuchtet, wobei die Themen Umverteilung und Anerkennung im Vordergrund stehen.
- Kapitel 5: Gelebte Utopien: Das Kapitel präsentiert Projekte und Ideen, die im Alltag realisiert werden, um Alternativen zum neoliberalen Modell aufzuzeigen. Der Kommunitarismus, das soziale Kapital, die kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung und die Initiative Freigeld werden ausführlich dargestellt. Die Soziale Arbeit als Dienstleistung wird unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten beschrieben.
Schlüsselwörter
Neoliberalismus, Postmoderne, Risikogesellschaft, Soziale Arbeit, Sozialpolitik, Umverteilung, Anerkennung, Solidarität, Kommunitarismus, Soziales Kapital, Freigeld, Dienstleistung, Globalisierung der Wohlfahrtsstaaten.
- Quote paper
- Reinhard Bracke (Author), 2004, Neoliberalismus, Postmoderne und Soziale Arbeit - Von neuem Denken zu neuem Handeln?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59703