Bilanzskandale durch Missmanagement und Unternehmensschieflagen im In- und Ausland gab es bereits früher, aber erst mit deren Häufung und Betrug bei bedeutenden, weltweit agierenden Unternehmen begann die ausführliche Berichterstattung in den Medien im Jahre 2001. Vor diesem Hintergrund fand eine Debatte um die effiziente Ausgestaltung der Kontrollmechanismen statt. Es folgten Gesetzesänderungen und Ergänzungen, frei nach der Devise Lenins: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Dieser Ausspruch hat heute noch seine Gültigkeit. Insbesondere in einer globalisierten Welt mit einer rasanten Entwicklung der Informationstechnik und dem damit einhergehenden zusammenwachsen der Märkte weltweit. Insbesondere die Finanzmärkte waren bereits recht früh grenzüberschreitend liberalisiert. Die Folge ist ein verstärkter Wettbewerb um den attraktivsten Finanzplatz mit dem Ziel Finanzströme in das eigene Land zu lenken und somit den eigenen Wohlstand zu finanzieren. Um den eigenen Finanzplatz international attraktiv zu gestalten bedarf es einer investitionsfreudigen Struktur des Finanzplatzes. Zu dieser Struktur gehören Regeln, die eine Kontrolle der Unternehmen ermöglichen. Wie diese Struktur konkret aussieht, wird von der so genannten Corporate Governance bestimmt. Diese unterscheidet sich in der Art und den jeweiligen Ausprägungen. Ziel dieser Corporate Governance Diskussion und der entsprechenden Vorschriften ist es, das durch die Bilanzmanipulationen erschütterte Vertrauen der Investoren zurück zu gewinnen, indem man börsennotierte Unternehmen transparenter gestaltet, insbesondere die Informationsversorgung zwischen Managern und Eignern stärkt. Dazu zählen auch die Stärkung der Rechte der Aktionäre/Eigner, die erweiterte Informationsversorgung des Aufsichtsrates/ Verwaltungsrates und letztlich natürlich eine effiziente Kontrolle der Manager durch ein unabhängiges Gremium.
In Kapitel 2 werden zunächst die Bilanzskandale mit den jeweiligen Ursachen beschrieben und die sich daraus ergebenden Auswirkungen für den Kapitalmarkt dargestellt, nämlich die Debatte um Corporate Governance. Danach folgt in Kapitel 3 eine kurze Erläuterung der Corporate Governance. In Kapitel 4 wird eine Darstellung ausgewählter Corporate Governance Kodizes in ihren jeweiligen Ausprägungen vorgenommen. Letztlich erfolgt eine kritische Würdigung der Corporate Governance Kodizes mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Bilanzmanipulationen
- 3. Corporate Governance
- 4. Corporate Governance Kodizes - Arten und Ausprägungen
- 4.1. Deutscher Corporate Governance Kodex
- 4.2. Sarbanes-Oxley Act (USA)
- 4.3. Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance
- 4.4. Combined Code (UK)
- 4.5. Code of Corporate Governance in China
- 4.6. Belgian Code on Corporate Governance
- 4.7. OECD-Principles of Corporate Governance
- 4.8. EASD-Principles of Corporate Governance
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht verschiedene Corporate Governance Kodizes und deren Ausprägungen. Ziel ist es, die Entwicklung und die verschiedenen nationalen und internationalen Ansätze zur Regulierung von Corporate Governance im Kontext von Bilanzskandalen zu beleuchten und zu vergleichen.
- Bilanzmanipulationen und deren Auswirkungen auf den Kapitalmarkt
- Das Konzept der Corporate Governance
- Vergleich verschiedener Corporate Governance Kodizes (z.B. deutscher Kodex, Sarbanes-Oxley Act)
- Vor- und Nachteile verschiedener Regulierungsansätze
- Die Rolle von Kontrolle und Transparenz in der Corporate Governance
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Das Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt den Kontext der Arbeit, beginnend mit Bilanzskandalen und der daraus resultierenden Debatte um effiziente Kontrollmechanismen im Angesicht der Globalisierung und des verstärkten Wettbewerbs um Finanzplätze. Es wird der Zusammenhang zwischen diesen Skandalen und der Notwendigkeit einer robusten Corporate Governance hervorgehoben, die das Vertrauen der Investoren wiederherstellen soll durch erhöhte Transparenz, gestärkte Aktionärsrechte und eine effektive Kontrolle der Unternehmensführung.
2. Bilanzmanipulationen: Dieses Kapitel analysiert Bilanzskandale, untersucht ihre Ursachen und beleuchtet deren weitreichende Folgen für den Kapitalmarkt. Es dient als Grundlage für die anschließende Diskussion über die Notwendigkeit von Corporate Governance-Regelungen. Die detaillierte Beschreibung der Skandale und ihrer Auswirkungen liefert den Kontext für die Notwendigkeit von umfassenderen Kontrollmechanismen und der Bedeutung von Corporate Governance als Reaktion auf diese Ereignisse.
3. Corporate Governance: In diesem Kapitel wird das Konzept der Corporate Governance kurz erläutert. Es bildet die theoretische Basis für das Verständnis der in den nachfolgenden Kapiteln vorgestellten Corporate Governance Kodizes. Es wird eine allgemeine Definition und die grundlegenden Prinzipien der Corporate Governance eingeführt, um die verschiedenen nationalen und internationalen Ansätze im weiteren Verlauf der Arbeit zu kontextualisieren.
4. Corporate Governance Kodizes - Arten und Ausprägungen: Dieses Kapitel stellt ausgewählte Corporate Governance Kodizes in ihren jeweiligen Ausprägungen vor, vergleichend und kritisch. Es analysiert den Deutschen Corporate Governance Kodex, den Sarbanes-Oxley Act, den Swiss Code, den Combined Code (UK), den chinesischen Code, den belgischen Code sowie die OECD- und EASD-Prinzipien. Der Vergleich der verschiedenen Kodizes ermöglicht eine umfassende Analyse der unterschiedlichen regulatorischen Ansätze und ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen. Es wird die Vielfalt nationaler und internationaler Regelungen dargestellt, deren jeweilige Anpassung an die spezifischen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Corporate Governance, Corporate Governance Kodizes, Bilanzmanipulationen, Deutscher Corporate Governance Kodex, Sarbanes-Oxley Act, OECD-Prinzipien, Transparenz, Kontrolle, Aktionärsrechte, Kapitalmarkt, Investitionen, Regulierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Corporate Governance Kodizes: Ein Vergleich"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über Corporate Governance Kodizes und deren Ausprägungen. Sie untersucht die Entwicklung und die verschiedenen nationalen und internationalen Ansätze zur Regulierung von Corporate Governance im Kontext von Bilanzskandalen. Die Arbeit beinhaltet eine Einführung, eine Analyse von Bilanzmanipulationen, eine Erläuterung des Corporate Governance Konzepts und einen detaillierten Vergleich verschiedener Corporate Governance Kodizes (z.B. Deutscher Kodex, Sarbanes-Oxley Act).
Welche Kodizes werden im Detail untersucht?
Die Arbeit analysiert und vergleicht verschiedene Corporate Governance Kodizes, darunter der Deutsche Corporate Governance Kodex, der Sarbanes-Oxley Act (USA), der Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance, der Combined Code (UK), der Code of Corporate Governance in China, der Belgian Code on Corporate Governance, sowie die OECD- und EASD-Prinzipien. Die Analyse umfasst jeweils die Arten und Ausprägungen der jeweiligen Kodizes.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Bilanzmanipulationen und deren Auswirkungen auf den Kapitalmarkt, das Konzept der Corporate Governance, den Vergleich verschiedener Corporate Governance Kodizes, die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Regulierungsansätze und die Rolle von Kontrolle und Transparenz in der Corporate Governance.
Wie werden Bilanzmanipulationen in der Arbeit behandelt?
Das Kapitel zu Bilanzmanipulationen analysiert die Ursachen und weitreichenden Folgen dieser Skandale für den Kapitalmarkt. Es dient als Grundlage für die Diskussion über die Notwendigkeit von Corporate Governance-Regelungen und liefert den Kontext für die Bedeutung umfassenderer Kontrollmechanismen.
Was ist das Ziel der Seminararbeit?
Ziel ist es, die Entwicklung und die verschiedenen nationalen und internationalen Ansätze zur Regulierung von Corporate Governance im Kontext von Bilanzskandalen zu beleuchten und zu vergleichen. Die Arbeit soll die Notwendigkeit robuster Corporate Governance zur Wiederherstellung des Investorenvertrauens durch erhöhte Transparenz, gestärkte Aktionärsrechte und effektive Kontrolle der Unternehmensführung verdeutlichen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: 1. Einführung, 2. Bilanzmanipulationen, 3. Corporate Governance, 4. Corporate Governance Kodizes - Arten und Ausprägungen, und 5. Fazit. Jedes Kapitel wird in der Arbeit zusammengefasst.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Corporate Governance, Corporate Governance Kodizes, Bilanzmanipulationen, Deutscher Corporate Governance Kodex, Sarbanes-Oxley Act, OECD-Prinzipien, Transparenz, Kontrolle, Aktionärsrechte, Kapitalmarkt, Investitionen, Regulierung.
- Arbeit zitieren
- Andrej Rowek (Autor:in), 2005, Corporate Governance Kodizes: Arten und Ausprägungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59747