Die deutsche Hochschullandschaft beginnt sich dramatisch zu wandeln. Die bisher fast vollständig öffentliche Finanzierung der Hochschulbildung steht, nicht zuletzt wegen der prekären Finanzlage bei Bund und Ländern auf der Kippe. Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 26. Januar 2005 sind Studiengebühren in Deutschland keine Utopie mehr. Sie werden kurz- bis mittelfristig die öffentliche Finanzierung spürbar substituieren. Angebote von Kreditinstituten zur Finanzierung der Studiengebühren und Lebenshaltungskosten gibt es schon. So verkaufen private Großbanken, Sparkassen und Kreditgenossenschaften bereits erste Studienkredite. Damit ist klar, dass sich jede Bank ihren Anteil am schätzungsweise bis zu € 10 Mrd. großen Kreditvolumen sichern möchte. Eine offene Frage bleibt: Wie sollen sich diese refinanzieren? Sind Einlagen der richtige Weg der Finanzmittelbeschaffung, oder gibt es modernere Refinanzierungsinstrumente, mit denen Studienkredite finanziert werden können? Zur Beantwortung dieser Fragen wird zunächst untersucht, welchen strukturellen Besonderheiten das Produkt „Studienkredit“ unterliegt, um anschließend geeignete Refinanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren. Im vierten Kapitel wird beleuchtet, welche der vorgestellten Refinanzierungsinstrumente letztlich in den USA zur Refinanzierung von Studienkrediten Verwendung finden, oder ob gar gänzlich andere Refinanzierungsformen oder Mischformen eingesetzt werden. Dazu wird an einem aktuellen Beispiel die Refinanzierung von Studienkrediten in den USA aufgezeigt. Die Erfahrungen der USA werden im fünften Kapitel auf die Situation in Deutschland projiziert. Dabei wird untersucht, ob die Verbriefung von Forderungen in Deutschland unter den institutionellen Rahmenbedingungen eine Refinanzierungsmöglichkeit von Studienkrediten sein könnte. Schließlich werden die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und es wird ein Blick in die Zukunft vorgenommen, bei dem die Rolle der KfW bezüglich der Refinanzierung von Studienkrediten dargestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Studienkredite als neues und besonderes Kreditprodukt
- 3. Refinanzierungsmöglichkeiten
- 3.1. Offenmarktgeschäft
- 3.2. Einlagen
- 3.3. Anleihen
- 3.4. Verbriefung von Forderungen / ABS
- 4. Refinanzierung von Studienkrediten in den USA
- 4.1. Studienkreditsystem
- 4.2. Refinanzierung
- 5. Mögliche Refinanzierung von Studienkrediten in Deutschland
- 6. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Refinanzierungsmöglichkeiten von Studienkrediten im Kontext der sich wandelnden Hochschullandschaft in Deutschland. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Studienkrediten als Finanzierungsquelle für Studierende stellt sich die Frage, wie Banken diese Kredite effizient finanzieren können.
- Die Besonderheiten von Studienkrediten als Kreditprodukt
- Refinanzierungsmöglichkeiten von Studienkrediten
- Refinanzierung von Studienkrediten in den USA als Referenzmodell
- Potenziale und Herausforderungen der Verbriefung von Studienkreditforderungen in Deutschland
- Die Rolle der KfW bei der Refinanzierung von Studienkrediten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Die Arbeit stellt die Relevanz von Studienkrediten vor dem Hintergrund der sich verändernden Hochschulfinanzierung in Deutschland dar und erläutert die Forschungsfrage: Wie können Studienkredite refinanziert werden?
- Kapitel 2: Studienkredite als neues und besonderes Kreditprodukt: Dieses Kapitel analysiert die besonderen Eigenschaften von Studienkrediten, insbesondere die Volatilität des Kreditvolumens, die geringe Sicherheitenlage und die schwierige Einschätzung der Kreditwürdigkeit von Studenten.
- Kapitel 3: Refinanzierungsmöglichkeiten: Hier werden verschiedene Refinanzierungsinstrumente für Studienkredite beleuchtet, wie z.B. Offenmarktgeschäfte, Einlagen, Anleihen und die Verbriefung von Forderungen.
- Kapitel 4: Refinanzierung von Studienkrediten in den USA: Dieses Kapitel untersucht das amerikanische Studienkreditsystem und die dort eingesetzten Refinanzierungsmethoden.
- Kapitel 5: Mögliche Refinanzierung von Studienkrediten in Deutschland: Das Kapitel analysiert die Übertragbarkeit der amerikanischen Erfahrungen auf die deutsche Situation und betrachtet die Verbriefung von Studienkreditforderungen als potenzielle Refinanzierungsoption.
Schlüsselwörter
Studienkredite, Refinanzierung, Kreditrisiko, Verbriefung, Asset Backed Securities (ABS), KfW, Hochschulfinanzierung, Studienkreditsystem, USA, Deutschland.
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- Andrej Rowek (Autor), 2005, Refinanzierung von Studienkrediten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59750