Die Betrachtung kultureller Phänomene innerhalb betriebswirtschaftlicher Theorien gilt vielmehr als Randerscheinung denn als selbstverständlicher Erkenntnisgegenstand. Trotzdem ist die Unternehmenskultur zu einem viel beachteten Thema geworden.Die Beschäftigung mit diesem Thema unterlag dem Verdacht, eine der vielen Moden zu sein, die die Organisationstheorie durchzog. In den USA existiert bereits seit den frühen achtziger Jahren der Begriff „Corporate Culture“.Unternehmenskultur tauchte als Schlagwort in Deutschland erstmals 1985 auf.Zugrunde liegt diesem Phänomen die Theorie des „Organizational Sybolism“, dass die Bedeutung von Symbolen innerhalb eines Unternehmens hinterfragt. Dieses kulturanthropologische sowie kulturtheoretische Konzept, stellt einen zentralen Kulturbegriff dar, wodurch die Bedeutung der Unternehmenskultur für die Kulturwissenschaften verdeutlicht wird.4Umgekehrt entwickelt sich in Unternehmen ein Bewusstsein über den Stellenwert von Unternehmenskultur. Betriebswirtschaftliche Fragen enthalten nicht nur ökonomische, sondern auch soziologische, psychologische und ethnologische Aspekte. Dabei ist es essentiell sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen auseinanderzusetzen, um die Bedeutung für die Organisationstheorie zu verstehen und auf die Praxis anwendbar zu machen. Das Ziel der vorliegenden Hausarbeit ist es, diese Grundlagen zu erläutern. Es soll aufgezeigt werden, wo sich Unternehmenskultur im wissenschaftlichen Kontext einordnet (Kap. 2). In diesem Zusammenhang ist zu klären, welche Einflussmöglichkeiten auf Unternehmenskultur es gibt. Ein Blick in die Entstehungsgeschichte von Unternehmenskultur ist erforderlich, da die Thematik sich der Soziologie zuordnen lässt. Hierzu wird das Herrschaftsmodell von Max Weber vorgestellt (Kap. 3).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Unternehmenskultur als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung
- Begriffsabgrenzung: Organisation und Unternehmenskultur
- Die Einflussmöglichkeiten auf die Unternehmenskultur
- Die verschiedenen organisationstheoretischen Paradigmen
- Die paradigmatischen Dimensionen
- Die Organisation als System aufeinander bezogener Verhaltenserwartungen
- Die Organisation als ein zielorientiertes Handlungssystem mit interpersoneller Arbeitsteilung
- Das Bürokratie-Modell nach Max Weber
- Legale Herrschaft
- Traditionale Herrschaft
- Charismatische Herrschaft
- Deutung von Organisation mittels Metaphern
- Die Organisation als Maschine
- Die Organisation als Organismus
- Die Organisation als Gehirn
- Die Organisation als Kultur
- Die Organisation als politisches System
- Die Organisation als psychisches Gefängnis
- Die Organisation als Fluss und Wandel
- Die Organisation als Machtinstrument
- Komponenten des Corporate Identity
- Corporate Identity
- Corporate Design
- Corporate Communications
- Management by wandering around
- Von der Unternehmenskultur zu Cognitive Maps und Organizational Communications
- Zur Vorgehensweise bei der Erstellung von Cognitive Maps
- Zur Begriffsverwendung von Cognitive Maps
- Zur Verwendung von Cognitive Maps
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Unternehmenskultur für die Organisationstheorie. Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Konzepts der Unternehmenskultur und untersucht dessen Bedeutung im wissenschaftlichen Kontext.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Unternehmenskultur“
- Einflussmöglichkeiten auf die Unternehmenskultur
- Verschiedene organisationstheoretische Paradigmen und ihre Relevanz für die Unternehmenskultur
- Metaphern als Mittel zur Deutung von Organisation und Unternehmenskultur
- Die Verbindung von Unternehmenskultur und Cognitive Maps im Rahmen von Organizational Communications
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (Kap. 1) führt in das Thema der Unternehmenskultur ein und zeigt die Relevanz des Themas für die Organisationstheorie auf. Kapitel 2 befasst sich mit der Unternehmenskultur als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Hier werden der Begriff „Unternehmenskultur“ abgegrenzt und die verschiedenen Einflussmöglichkeiten auf die Unternehmenskultur erläutert.
Kapitel 3 beleuchtet die verschiedenen organisationstheoretischen Paradigmen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei dem Bürokratie-Modell nach Max Weber gewidmet. In Kapitel 4 werden verschiedene Metaphern zur Deutung von Organisation vorgestellt. Diese Metaphern bieten alternative Perspektiven auf die Organisation und ihre Kultur.
Kapitel 5 behandelt die verschiedenen Komponenten des Corporate Identity. Dabei werden Themen wie Corporate Identity, Corporate Design, Corporate Communications und Management by wandering around behandelt.
Kapitel 6 schließlich beschäftigt sich mit der Verbindung von Unternehmenskultur und Cognitive Maps. Es wird die Erstellung, die Begriffsverwendung und die Verwendung von Cognitive Maps im Rahmen von Organizational Communications untersucht.
Schlüsselwörter
Unternehmenskultur, Organisationstheorie, Corporate Identity, Cognitive Maps, Organizational Communications, Paradigmen, Metaphern, Bürokratie, Max Weber, Herrschaftsmodelle, symbolische Kommunikation
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- Bernd Rogalewski (Author), 2006, Unternehmenskultur - Inhalt und Bedeutung für die Organisationstheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59762