Universität Tübingen, Wintersemester 1995/96
Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaften
Grundzüge-Seminar: Zur Kulturgeschichte und Ethnographie der Trennung
Jugend – Abschied von der Kindheit, Abschied
ins Leben - Übergangsriten in der Adoleszenz
von: Sebastian Hoosnach Bourideu
In historischem Vergleich werden unterschiedliche Übergangs-Riten von der Kindheit zur Erwachsenenwelt, nach Bouridue auch Passageriten genannt, in Vergangenheit und Gegenwart auf ihre sozialen Funktion hin beleuchtet (vgl. Bourdieu: Rites de passage).
Im weitern wird die Theorie zur gesellschaftlichen Steuerung und Sanktionierung der Adoleszenzphase herangezogen. Demnach erlauben und ermöglichen sog. heisse Kulturen solche Adoleszenz-Ausbrüche weitgehend (Bsp. westliche Demokratien) während bspsw. in stark archaischen Gesellschaften eine Unterdrückung bzw. starke Lenkung jugendlicher Energien erfolgt (Bsp. Diktaturen).
Die Untersuchung der jeweiligen Konsequenzen für die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit von "heissen" oder "kalten" Adoleszenz-Gesellschaften stellt m.E. einen noch offenen Forschungsaufgabe dar.
Inhaltsverzeichnis
- Jugend - Abschied von der Kindheit, Abschied ins Leben
- Übergangsriten in der Adoleszenz
- Konfirmation: Ein Ritus als Eintrittsangebot für's Prinzip lebenslänglich?
- Die Konfirmation als kirchliches Management
- Konfirmation als Zeichen der Arbeitstüchtigkeit und des nicht-mehr-Kind-Seins
- Konfirmation: Ein Ritus als Eintrittsangebot für's Prinzip lebenslänglich?
- Die Konfirmation als sozialer und liturgisch-ritueller Akt
- Konfirmation und Konsum: Der erste Anzug, die erste teure Uhr, das Festessen
- Konfirmation als Zäsur zwischen Pflicht und Kür, zwischen Fremd- und Selbstbestimmung
- Adoleszenz zwischen Familie und Kultur
- Der Niedergang der Ideale und die Unbotmäßigkeit der Jugend
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Bedeutung der Konfirmation als Übergangsritus in der Adoleszenz. Er betrachtet die Konfirmation als einen historisch-institutionalisierten Freispruch von der Kindheit und analysiert ihre Rolle als Zäsur zwischen Pflicht und Kür, zwischen Fremd- und Selbstbestimmung. Der Text beleuchtet auch die gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsenenalter und stellt die Konfirmation in den Kontext von Veränderungen in der Jugendkultur.
- Die Konfirmation als historisch-institutionalisierter Ritus
- Die Bedeutung der Konfirmation als Übergangsritus
- Die Rolle der Konfirmation als Zäsur zwischen Kindheit und Erwachsenenalter
- Gesellschaftliche und kulturelle Aspekte der Adoleszenz
- Veränderungen in der Jugendkultur
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Einleitung, die die Konfirmation als einen außergewöhnlichen Moment im Leben des literarischen Ichs beschreibt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Konfirmation als ein Akt kirchlichen Managements betrachtet werden kann, der die Menschen in das religiöse System der Kirche einbindet. Im zweiten Kapitel wird die Geschichte der Konfirmation erläutert und ihre Entwicklung als Kompromiss der protestantischen Kirchen beschrieben. Der Text beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Konfirmation, einschließlich ihrer sozialen und liturgisch-rituellen Komponenten. Anschließend wird die Konsumbefähigung der Jugend im Zusammenhang mit der Konfirmation untersucht und die Konfirmation als Zäsur zwischen Pflicht und Kür, zwischen Fremd- und Selbstbestimmung interpretiert. Das letzte Kapitel widmet sich dem Thema der Adoleszenz zwischen Familie und Kultur und betrachtet die Unbotmäßigkeit der Jugend als ein häufiges Übergangssymptom.
Schlüsselwörter
Konfirmation, Übergangsritus, Adoleszenz, Kindheit, Erwachsenenalter, Selbstbestimmung, Gesellschaft, Kultur, Jugendkultur, Kirche, Religion, Rituale, Konsum, Sozialisation, Individuum, Tradition, Zäsur, Veränderung.
- Quote paper
- MA Sebastian Hoos (Author), 1996, Jugend - Abschied von der Kindheit, Abschied ins Leben - Übergangsriten in der Adoleszenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59811