Alltagserlebnisse bestätigen uns immer wieder, dass Kinder schneller und vor allem leichter Lernen als Erwachsene, Mädchen besser Sprachen und Kunst beherrschen als Jungen und Jungen besser Mathematik, Physik und Chemie verstehen als Mädchen. Die Kette ließe sich weiter fortsetzen. Die Gehirnforschung hat viele Alltagsweisheiten bestätigt, andere wiederum als Mythos entlarvt. So wurde das bekannte deutsche Sprichwort ,,Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ durch die Neurobiologie mehr oder weniger bestätigt; andere hingegen eindeutig widerlegt.
In der vorliegenden Ausarbeitung geht es darum, einen Einblick in die Gehirnforschung im Allgemeinen und in die neurobiologischen Vorgänge, die Lernen beeinflussen, im Speziellen zu erhalten. Unter „Lernen“ wird hierbei der bewusste und unbewusste Erwerb von geistigen und körperlichen Fähigkeiten verstanden. Schon die indogermanische Wurzel des Begriffs ,,Lernen“ bedeutet soviel wie ,,Spur, Bahn, Furche. Aus neurobiologischer Sicht ist dies interessant, da wir, um das Lernen zu ,,übersetzen“, oft die Metapher „Spuren im Gehirn“ gebrauchen. Jedoch ist Lernen mehr als das reine Abspeichern und Abrufen von Informationen. Lernen beinhaltet die Wahrnehmung, Verknüpfung mit Bekanntem (Erfahrung) und Erkennen von Regelmäßigkeiten (Abstrahieren). Dadurch ist Lernen abhängig von den Bedingungen der Wahrnehmung (Sinnesorgane), des ,,Sich-Fühlens“ (Emotionen) und der Denkfähigkeit (soziale und genetisch/materielle Strukturen). Alle diese Bedingungen sind neurobiologisch erforschbar und sollen im folgenden näher beleuchtet werden. Dazu werden im zweiten Kapitel der Aufbau und die Funktionen der Gehirnareale erläutert, im dritten Kapitel wird auf die Wahrnehmung eingegangen und im vierten ein Einblick in die Gehirnentwicklung gegeben. Im fünften Kapitel geht es um das Gedächtnis als zentralen Kern von Lernen und im sechsten wird ein Fazit herausgearbeitet. Es sei angemerkt, dass aufgrund der Komplexität des Themas alles auf das, meiner Meinung nach, Wesentliche reduziert ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Aufbau des Gehirns
- Das Großhirn
- Das limbische System
- Das Zwischenhirn
- Das Mittelhirn
- Das Kleinhirn
- Das Nachhirn
- Die menschliche Wahrnehmung
- Die erfahrungsabhängige Gehirnentwicklung
- Die Rolle des Gedächtnis beim Lernen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit soll einen Einblick in die Gehirnforschung und insbesondere in die neurobiologischen Prozesse geben, die das Lernen beeinflussen. Dabei wird Lernen als bewusster und unbewusster Erwerb von geistigen und körperlichen Fähigkeiten betrachtet.
- Aufbau und Funktion der Gehirnareale
- Menschliche Wahrnehmung und deren neurobiologische Grundlage
- Erfahrungsabhängige Gehirnentwicklung
- Die Rolle des Gedächtnisses im Lernprozess
- Neurobiologische Erkenntnisse zum Lernen im Kontext von Alltagserfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt verschiedene Alltagserfahrungen zum Thema Lernen vor, die durch die Gehirnforschung teilweise bestätigt oder widerlegt wurden. Es wird der Fokus auf die neurobiologischen Grundlagen des Lernens gelegt und die Bedeutung von Wahrnehmung, Verknüpfung mit Erfahrungen und Erkennen von Regelmäßigkeiten hervorgehoben. Das Kapitel skizziert die Struktur der Arbeit.
Der Aufbau des Gehirns
Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Strukturen des Gehirns, einschließlich der Nervenzellen und Synapsen. Es wird auf die verschiedenen Regionen des Gehirns, wie das Großhirn, Zwischenhirn, Mittelhirn, Kleinhirn und Nachhirn, eingegangen und deren Funktionen erläutert. Dabei werden die besonderen Eigenschaften und Funktionen der Großhirnrinde und des limbischen Systems hervorgehoben.
Die menschliche Wahrnehmung
Das Kapitel widmet sich der Funktionsweise der menschlichen Wahrnehmung und erläutert, wie Sinnesorgane Reize aus der Umwelt aufnehmen und in elektrische Impulse umwandeln. Es wird auf die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung und die Unterschiede zu anderen Lebewesen hingewiesen.
Die erfahrungsabhängige Gehirnentwicklung
Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung von Erfahrungen für die Entwicklung des Gehirns. Es wird die Plastizität des Gehirns und die Anpassungsfähigkeit der neuronalen Verbindungen an Umwelteinflüsse erläutert. Der Einfluss von Lernen auf die Gehirnentwicklung und die Bedeutung von Übung und Wiederholung wird hervorgehoben.
Die Rolle des Gedächtnis beim Lernen
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Gedächtnis als zentralem Element des Lernens. Es werden die verschiedenen Arten des Gedächtnisses, ihre Funktionen und die neurobiologischen Prozesse, die dem Gedächtnis zugrunde liegen, erläutert. Die Bedeutung des Gedächtnisses für den Erwerb und die Speicherung von Wissen wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung der neurobiologischen Grundlagen des Lernens. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Gehirnstruktur, Nervenzellen, Synapsen, Wahrnehmung, Sinnesorgane, Gedächtnis, Plastizität, Erfahrung, Lernen, Gehirnentwicklung.
- Quote paper
- Christoph Egen (Author), 2006, Erkenntnisse der Neurowissenschaft zum Thema "Lernen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59826