Zunächst möchte ich hier erwähnen, dass ich mich primär für die Thematik des hyperaktiven Kinder interessiert habe, da ich in meiner Praxiszeit feststellen konnte, dass es offensichtlich immer mehr unruhige, leicht ablenkbare und konzentrationsschwache Kinder gibt. Ein weiterer Beweggrund für meine Wahl war hier auch, die oft vorschnelle Verurteilung von Kindern mit diesen Merkmalen seitens der Kindergartenpädagoginnen. Ich konnte z.B. beobachten, dass vor allem motorisch unruhige Kinder, welche sich nur schwer einer Sache widmen können, leichtfertig als hyperaktiv bezeichnet wurden. Tatsächlich wussten die Erzieherinnen jedoch oftmals nicht über die genauen Merkmale und Ursachen von Hyperaktivität Bescheid. Im Zuge meiner Recherchen konnte ich dann aber feststellen, dass es sich nicht ausschließlich die so genannten hyperaktiven Kinder mit auffälligem, impulsivem und zappeligem Verhalten gibt, sondern dass ebenso eher verträumte, unaufmerksame und motorisch nicht äußerst unruhige Kinder von dieser Störung betroffen sein können. Diese Kinder leiden unter ADS(Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) mit oder ohne Hyperaktivität. Es ist also kein Problem unserer so unruhigen Zeit, dass Kinder hyperaktiv oder in ihrer Aufmerksamkeit gestört sind, sondern ein Phänomen, das in seinen Auswirkungen schon lange bekannt ist. Das Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom ist heute die am häufigsten diagnostizierte Kinder- und jugendpsychiatrische Erkrankung in Deutschland. Angaben zur Häufigkeit sind international sehr unterschiedlich. Sie schwanken zwischen zwei und achtzehn Prozent, je nach den zugrunde gelegten Diagnosekriterien. Lehrer und Erzieher klagen oft darüber, wie schwierig, unkonzentriert und unruhig die Kinder sind. Allerdings wird die Zahl der aufmerksamkeitsgestörten, hyperaktiven Kinder gerade bei Lehrern oft überschätzt. In Deutschland leiden ca.2 bis 6 % aller Kinder und Jugendlichen von ADHS(vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2005, ADHS). Das sind über 1 Million Kinder bzw. zwei Kinder pro Schulklasse. Lehrer bezeichnen allerdings bis zu 15% ihrer Schüler als aufmerksamkeitsgestört und/oder hyperaktiv. Man muss also sehr sorgfältig prüfen, ob ein Kind wirklich belastet ist, und anhand anerkannter Merkmale entscheiden, ob eine derartige Problematik wirklich vorliegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Arbeit
- Begriffsdefinition
- Hauptteil
- Störung der selektiven Aufmerksamkeit, der Daueraufmerksamkeit, der geteilten Aufmerksamkeit und der Exekutiven Funktionen
- Kernsymptome der Aufmerksamkeits- Defizit- Hyperaktivitäts- Störung
- Unaufmerksamkeit
- Hyperaktivität
- Impulsivität
- Aufmerksamkeitsdiagnostik
- Anamnese der Krankheits- und Lebensgeschichte des Kindes
- Klinische und ärztliche Untersuchung
- Beobachtungen des Kindes im Alltag
- Fragebögen, Tests und Skalen
- Psychologische Beurteilung
- Schlussteil
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Thematik der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern. Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Facetten der Störung zu beleuchten, von der Begriffsdefinition über die Kernsymptome bis hin zur Diagnostik. Dabei werden die verschiedenen Formen der Aufmerksamkeitsstörung und ihre Auswirkungen auf den Alltag der Kinder diskutiert.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs ADHS
- Symptome und Erscheinungsformen von ADHS
- Diagnostische Verfahren zur Erkennung von ADHS bei Kindern
- Bedeutung der frühzeitigen Diagnose und Intervention bei ADHS
- Herausforderungen bei der Behandlung und Begleitung von Kindern mit ADHS
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Aufmerksamkeitsstörung bei Kindern ein und erläutert die Motivation für die Bearbeitung dieser Hausarbeit. Im Anschluss erfolgt eine kurze Darstellung des Aufbaus der Arbeit.
In Kapitel 3 wird der Begriff ADS/ADHS näher beleuchtet und von verwandten Begriffen abgegrenzt. Dabei wird die Entwicklung der Begriffsdefinition und die heutige Verwendung des Terminus „ADHS“ im wissenschaftlichen Kontext erläutert.
Kapitel 4.1 beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen der Aufmerksamkeitsstörung, wie z.B. der selektiven Aufmerksamkeit, der Daueraufmerksamkeit, der geteilten Aufmerksamkeit und den exekutiven Funktionen. Hier werden die jeweiligen Funktionsbereiche erklärt und die Auswirkungen von Störungen in diesen Bereichen auf Kinder mit ADHS beschrieben.
Kapitel 4.2 geht auf die Kernsymptome der ADHS ein, die in drei Kategorien unterteilt werden: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Hier werden die typischen Verhaltensweisen von Kindern mit ADHS in Bezug auf diese Symptome dargestellt und erläutert.
In Kapitel 4.3 werden verschiedene diagnostische Verfahren zur Erkennung von ADHS bei Kindern vorgestellt. Es werden sowohl anamnestische Erhebungen, klinische und ärztliche Untersuchungen als auch Beobachtungstechniken und psychologische Testverfahren beschrieben.
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität, Impulsivität, Diagnostik, Selektive Aufmerksamkeit, Daueraufmerksamkeit, Geteilte Aufmerksamkeit, Exekutiven Funktionen, Anamnese, Klinische Untersuchung, Beobachtung, Fragebögen, Tests, Skalen.
- Citation du texte
- Olesja Klipert (Auteur), 2004, Aufmerksamkeitsdiagnostik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60114