Führungsverständnis und Spiritualität


Hausarbeit, 2005

15 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Ausgangslage und Forschungsfrage

2. Begriffsannäherung von Führung und Management

3. Begriffsannäherung von Spiritualität

4. Methodologie

5. Kriterien von Spiritualität

6. Die Autoren und ihre Werke
6.1 Werk I: ;Management für die Zukunft’ (2004)
6.2 Werk II: ,Die Moses Methode’ (2005)
6.3 Werk III: ,Benedikt für Manager’ (1994)

7. Ergebnisdarstellung der Literaturanalyse
7.1 Darstellen der Einzelergebnisse
7.2 Zusammenfassen der Ergebnisse
7.3 Beantworten der Forschungsfrage

Literatur

1. Ausgangslage und Forschungsfrage

Bei der Recherche aktuell gebräuchlicher Managementliteratur stößt man auf eine Vielzahl unterschiedlicher theoretischer Führungskonzeptionen und –modelle. Einem Großteil ist gemein, dass vor allem betriebswirtschaftliche, sozialwissenschaftliche oder psychologische Ansätze die wissenschaftlichen Grundlagen dazu bilden. Obwohl sich die einzelnen Werke inhaltlich in ihrer Ausrichtung partiell unterscheiden mögen, wird von den Autoren häufig auf `altbewährte´ Modelle wie beispielsweise Maslow, Herzberg, Mc Gregor, Stewardship, Demming oder psychologische Erkenntnisse zurückgegriffen. Es kann bei genauerer Betrachtung solcher scheinbar neuen Konzepte und Modelle festgestellt werden, dass sie häufig keine grundlegenden Innovationen beinhalten. In den letzten Jahren stieg jedoch das Interesse an Konzeptionen in der Managementliteratur, die Spiritualität als Kernkompetenz der Führung ausweisen. Wenn auch die Quellen für diese Werke zum Teil bis ins Mittelalter zurückreichen mögen, diese Art von Führung also teilweise schon weit in der Vergangenheit beispielsweise in Klöstern praktiziert wurde, sind spirituelle Aspekte in der heutigen Managementliteratur noch weitgehend neu. Aus diesem Grund stellt sich die folgende Forschungsfrage: Welche Bedeutung haben spirituelle Aspekte für das aktuelle Verständnis von Führung und Management?

Der Autor stellt dem Forschungsprojekt eine Begriffsannäherung von Führung und Management voran. Im Anschluss wird erläutert, wie in dieser Arbeit der Begriff Spiritualität hinsichtlich der Forschungsfrage verwendet wird. Da das Klären der Begriffe nicht das Thema dieses Forschungsprojektes ist, handelt es sich bei den folgenden Begriffsannäherungen vielmehr um das Eingrenzen der begrifflichen Dimensionen.

2. Begriffsannäherung von Führung und Management

Die Begriffe Führung und Management werden in der Literatur oft synonym verwendet. Der im Gebrauch häufig benutzte funktionale Begriff von Management beinhaltet die Zielsetzung, die Planung, die Realisation und die Kontrolle als die vier wichtigsten Funktionen. Unter Zielsetzung versteht man die Erkenntnis einer Problemlage und gedankliche Vorwegnahme eines Zustandes, in dem dieses Problem als gelöst betrachtet werden kann. Planung wird allgemein als Wegbeschreibung zur Erreichung von Zielen verstanden. Die Realisation von Plänen geschieht durch das Organisieren von Prozessen und das Einbinden der Mitarbeiter in diese Prozesse durch das Übertragen von Aufgaben. Die Kontrolle erfolgt in Form eines Soll-Ist-Vergleiches, wobei erreichte Ziele mit geplanten Zielen verglichen werden und dann, falls erforderlich, korrigierend eingegriffen wird. In diesem Kontext gewinnt die Funktion Führung an Bedeutung. Es wird zielgerichtet auf das Verhalten und die Leistung der Mitarbeiter Einfluss genommen. Im Rahmen dieser Arbeit finden die Begriffe Führung und Management immer in ihrer auf Menschen gerichteten Funktion Anwendung.

3. Begriffsannäherung von Spiritualität

Der Begriff `Spiritualität´ (S.) wird in vielen Religionen, in verschiedenen Disziplinen der Geisteswissenschaften und im allgemeinen Sprachgebrauch, differenziert verwendet. So findet man beispielsweise im Praktischen Lexikon der S. (vgl. Schütz 1992, S. 1168 ff) eine Unterscheidung von afrikanischer S., biblischer S., also katholischer und evangelischer S., fernöstlicher S., indischer S., jüdischer S., monastischer S., ökumenischer S. sowie orthodoxer

S. Bereits an dieser Stelle zeigt sich, dass eine nähere inhaltliche Betrachtung der vielen Formen von S. über den Rahmen dieser Arbeit bei Weiten hinausgehen würde und dem Beantworten der Forschungsfrage nicht dienen würde. Dennoch legt sich der Autor auf ein erweitertes Verständnis von S. fest und zeigt charakteristische Merkmale auf. In einer Studie mit dem Titel „Evangelische Spiritualität – Überlegungen und Anstöße zur Neuorientierung“ vorgelegt von einer Arbeitsgruppe der Evangelischen Kirche in Deutschland heißt es: „Der Begriff Spiritualität ist in der katholischen Ordenstheologie Frankreichs beheimatet. Vom evangelischen Begriff Frömmigkeit unterscheidet er sich dadurch, dass er zusammenschließt. […] In der Diskussion der letzten Jahre hat der Begriff Spiritualität eine erhebliche Ausweitung erfahren; dabei ist er freilich immer undeutlicher geworden. Im Zeichen der Wachstumskrise der Wirtschaft und in Reaktion auf Materialismus und Diesseitigkeit sind auf ihn allerlei Erfahrungen und Erwartungen übertragen worden. Die Rede von der `Lebensqualität´ und das Erfordernis eines `neuen Lebensstiles´ haben sich gleichsam religiös vertieft und bedienen sich dazu des Begriffes `Spiritualität´. Man bezeichnet jetzt auch die geistige Lebenshaltung einer Ideologie als deren `Spiritualität´. Darüber hinaus vermischen sich `mystische Spiritualität´ und `emanzipatorische Spiritualität´. Solche Verwendung des Begriffes hat mit dem ursprünglichen Sinn des Wortes nur gemein, dass eine Verbindung von Geistigkeit und Lebensgestaltung, von einem Höchstwert zu einer Umsetzung bis ins Politisch-Soziale angedeutet werden soll“. Im Folgenden wird dann in dieser Studie noch zwischen einem eigentlichen und einem erweiterten Verständnis von S. unterschieden: „In unserem Zusammenhang bezeichnet das Wort Spiritualität unter Beibehaltung seines ganzheitlichen Charakters im Sinne des `vernünftigen Gottesdienstes´ (Röm 12, i f) und im Sinne des Antwort-Charakters des Rechtfertigungsglaubens `das wahrnehmbare geistgewirkte Verhalten des Christen vor Gott´. Andererseits ist ein erweitertes Verständnis von `Spiritualität´ im Gespräch mit den verschiedenen Gegenwartsströmungen auch nicht verzichtbar. Wo immer der Begriff verwendet wird, verweist er auf einen `Höchstwert´, an dem sich Menschen orientieren und von dem her sie ihr Leben und die soziale Wirklichkeit zu gestalten suchen. Spiritualität im christlichen Sinne berührt, als das erste Gebot durch alle `Höchstwerte´ angesprochen und kritisch herausgefordert ist“ (o. A. 1979, S.11f). Der Begriff Spiritualität wird oft im Kontext mit Frömmigkeit oder Religiosität gebraucht. Spiritualität ist umfassender als Frömmigkeit, die stark individualistisch geprägt ist und auch als Innerlichkeit bezeichnet wird sowie die subjektive Seite der Religion benennt. Und Versuche, Spiritualität zu definieren haben zu keiner einheitlichen Festlegung führen können (vgl. Schütz 1992, S.1171 f). Gemeinsam ist diesen Definitionen der Bezug auf Jesus Christus, den Glauben und die daraus resultierende Reflexion über das Leben des Menschen und seine Aufgaben in dieser Welt. Menschen mit einer christlichen Spiritualität sind im weitesten Sinne diejenigen, die sich vom Leben und Wirken Jesus Christus in der Weise angezogen fühlen, dass sie in ihrer Einstellung Jesus Christus zum Maßstab ihres täglichen Lebens machen. Spiritualität ist heute als zeitgemäßer Begriff in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen und bezeichnet den „Glaubensvollzug als ein Leben im Geist“ (Schütz 1992, S.1171). Im Sinne der New Age Bewegung meint Spiritualität eine nichtreligiöse Geisteshaltung, die sich ausrichtet an der Frage nach dem Lebenssinn. Auf diese Weise soll der Prozess der Selbstwerdung des Menschen ausgelöst werden können. Der Autor verwendet in dieser Arbeit den erweiterten Begriff von Spiritualität, der sowohl den christlichen Glaubensansatz, als auch die nichtreligiöse Geisteshaltung mit einschließt.

4. Methodologie

[...]

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Details

Titel
Führungsverständnis und Spiritualität
Hochschule
Evangelische Hochschule Nürnberg; ehem. Evangelische Fachhochschule Nürnberg
Veranstaltung
Spiritualität in der Kirchlichen Wohlfahrtspflege: Von der Wunschvorstellung zur Profilgestaltung
Autor
Jahr
2005
Seiten
15
Katalognummer
V60271
ISBN (eBook)
9783638539876
ISBN (Buch)
9783638792691
Dateigröße
497 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Führungsverständnis, Spiritualität, Kirchlichen, Wohlfahrtspflege, Wunschvorstellung, Profilgestaltung
Arbeit zitieren
Diplom-Pflegewirt (FH) Matthias Dimpflmaier (Autor:in), 2005, Führungsverständnis und Spiritualität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60271

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