Jedes Jahr Ende Mai vollzieht sich in Europa seit mittlerweile 50 Jahren die gleiche Tradition: die Fernsehnationen sitzen vor dem Bildschirm und verfolgen gespannt den internationalen Gesangswettbewerb, den „Grand Prix d’Eurovision de la chanson“. Dass das bunte Treiben nicht nur einen hohen Unterhaltungsfaktor hat, sondern auch sprachpolitische Veränderungen innerhalb der europäischen Gemeinschaft reflektiert, wird jedoch nur sehr Wenigen bewusst. Dennoch gerade bei dem so beliebten Ritual der Punktevergabe wird es deutlich. Auf einmal ertönt es aus Bukarest „La France, 12 points“ oder aus Tirana „L’ex-république yougoslave de la Macédoine, 8 points“. Obwohl die Mehrheit der Gesangsbeiträge heute in englischer Sprache dargeboten werden, wird es hier deutlich: man spricht wieder Französisch, zumindest bei der offiziellen Punktevergabe. Dabei sind vor allem die ehemaligen sozialistischen Balkanrepubliken die Hauptakteure dieser Tendenz. Doch warum ist dies so? Wäre es nicht viel praktischer für diese Nationen, sich auf Grund wirtschafts- und machtpolitischer Entwicklungen auf die anglophone Seite zu schlagen? Bringt es denn nicht mehr Vorteile mit sich, wenn auch die Rundfunk- und Fernsehanstalten der jeweiligen Länder als positives Beispiel vorangingen, sich modern präsentierten und bei der Übertragung eines internationalen Ereignisses Englisch sprächen? Die vorliegende Arbeit soll sich mit der Frankophonie in Osteuropa beschäftigen. Wir wollen untersuchen, welchen Stellenwert die französische Sprache heute in Ländern wie Polen, Rumänien und der Republik Moldova hat? Bietet sie eine echte Alternative zum Englischen? Des Weiteren wollen wir der Frage nachgehen, welche Ziele diese Staaten mit dem Bekenntnis zur Frankophonie verfolgen? Dabei wollen wir uns nicht nur auf einen historischen Blickwinkel konzentrieren, sondern uns auch die Frage stellen, inwieweit Französisch in der heutigen Zeit in diesen Ländern präsent ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Frankophonie im Wandel
- II.1 Das neue Zauberwort: „Diversität“
- II.2 Perspektivwechsel in der OIF
- III. Frankophonie und Osteuropa
- III.1 Geschichte und Mythos
- III.2 Frankreichs Mythos im Sozialismus
- IV. Frankophonie heute
- IV.1 Wirtschaft und Politik
- IV.2 Bildung
- IV.3 Kultur und Medien
- V. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Frankophonie in Osteuropa und untersucht den Stellenwert der französischen Sprache in Ländern wie Polen, Rumänien und der Republik Moldau. Sie befasst sich mit der Frage, ob Französisch eine echte Alternative zum Englischen bietet und welche Ziele diese Staaten mit dem Bekenntnis zur Frankophonie verfolgen.
- Entwicklung der Frankophonie im Wandel der Zeit
- Einfluss von Diversität und Pluralität auf die Frankophonie
- Französische Sprache als Alternative zum Englischen in Osteuropa
- Politische und kulturelle Bedeutung der Frankophonie in Osteuropa
- Entwicklungen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Kultur und Medien
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit mit der Analyse der Rolle der französischen Sprache im internationalen Gesangswettbewerb "Grand Prix d'Eurovision de la chanson" dar. Die Arbeit zielt darauf ab, den Stellenwert der französischen Sprache in Osteuropa zu beleuchten und die Ziele der Staaten mit dem Bekenntnis zur Frankophonie zu erforschen.
II. Frankophonie im Wandel
Dieses Kapitel beschreibt die Transformation der Frankophonie von einer sprachlich-kulturellen Gemeinschaft zu einem politischen Netzwerk. Es befasst sich mit der Einführung neuer Konzepte wie Interkulturalität, Diversität und Pluralität sowie dem zunehmenden internationalen Charakter der Frankophonie.
III. Frankophonie und Osteuropa
Dieser Abschnitt analysiert die Geschichte der Frankophonie in Osteuropa und beleuchtet den Einfluss Frankreichs und seinen Mythos im Sozialismus.
IV. Frankophonie heute
Dieses Kapitel untersucht die aktuelle Präsenz der Frankophonie in Osteuropa in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Bildung, Kultur und Medien.
Schlüsselwörter
Frankophonie, Osteuropa, französische Sprache, Diversität, Pluralität, Interkulturalität, Organisation Internationale de la Francophonie (OIF), Geschichte, Politik, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Medien, Englisch.
- Citation du texte
- Constanze Ackermann (Auteur), 2006, Francophonie in Osteuropa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60349