„La solitude ça veut dire aussi (…) la mort. “ schreibt Marguerite Duras in dem Text „Écrire“, in dem sie unter anderem die Entstehungsgeschichte ihres Romans „Le Vice-Consul“ präsentiert. Doch was bedeutet Einsamkeit für sie? Warum ist der Tod, den der Mensch so fürchtet, für sie so eng verknüpft mit der Einsamkeit? Bei der Betrachtung der Biographie Duras stelle ich fest, dass sie in der Entstehungszeit des Romans sehr hart arbeitet. Sie schreibt unermüdlich in ihrem Haus in Neauphle und stellt es innerhalb von acht Monaten fertig. Dennoch wird sie nie ganz damit zufrieden sein und es sind drei Korrekturen notwendig, bis es endgültig im Oktober 1966 veröffentlicht wird. Sie selbst behauptet später, es wäre ihr erstes und gleichzeitig schwierigstes Buch gewesen. Lassen sich also Parallelen zwischen der einsamen Schriftstellerin in Neauphle und den Figuren des Romans ziehen? Diese Arbeit soll sich mit der Frage beschäftigen, wie Duras den Tod als literarisches Motiv im Roman „Le Vice-Consul“ verarbeitet. Als einführendes Kapitel folgt eine Analyse der Naturbeschreibung im Roman. Hier bei konzentriere ich mich besonders auf die sprachliche und metaphorische Konzeption der Metropole Kalkutta, da diese den zentralen Ort im Roman einnimmt. Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt jedoch auf der Figurenkonzeption der Botschaftergattin Anne-Marie Stretter, dem französischen Vizekonsul und der Bettlerin. Hierbei soll gezeigt werden, wie alle drei Figuren vom Tod bzw. der Einsamkeit betroffen sind. Duras behauptet weiterhin „La solitude est toujours accompagnée de folie“. Wahnsinnigkeit stellt folglich einen weiteren Aspekt der Einsamkeit dar. In der Figurenanalyse stellt sich mir auch die Frage, inwieweit die Figuren wahnsinnige Züge an sich haben und inwiefern dies ihr Verhalten beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Naturbeschreibung und der Tod
- III. Die Figuren und der Tod
- III.1 Anne-Marie Stretter
- III.2 Die Bettlerin
- III.3 Der Vizekonsul
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Verarbeitung des Todes als literarisches Motiv in Marguerite Duras' Roman „Le Vice-Consul". Die Arbeit analysiert die Naturbeschreibung und die Figurenkonzeption, um aufzuzeigen, wie Duras den Tod und die Einsamkeit thematisiert.
- Naturbeschreibung als Spiegelbild des Todes
- Die Rolle der Einsamkeit und des Wahnsinns
- Die Begegnung der Figuren mit dem Tod
- Die Auswirkungen des Todes auf das Verhalten der Figuren
- Die Bedeutung der Stadt Kalkutta als Schauplatz
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung präsentiert den Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Tod in Marguerite Duras' Werk und stellt die Frage nach Parallelen zwischen der einsamen Schriftstellerin und den Figuren des Romans. Die Arbeit fokussiert auf die Verarbeitung des Todes im Roman und gibt einen Überblick über die Themen der Analyse.
II. Naturbeschreibung und der Tod
In diesem Kapitel wird die Rolle der Natur im Roman beleuchtet. Die Stadt Kalkutta wird als ein Ort des Todes und der Verzweiflung beschrieben, der von Hitze, Schmutz und einer bedrohlichen Atmosphäre geprägt ist. Die Beschreibung der Natur in Kalkutta spiegelt die Thematik des Todes wider, die sich durch den gesamten Roman zieht.
III. Die Figuren und der Tod
Dieses Kapitel analysiert die Figurenkonzeption und ihre Konfrontation mit dem Tod. Die Autorin stellt die drei Hauptfiguren, Anne-Marie Stretter, die Bettlerin und den Vizekonsul, vor und untersucht, wie sie mit Einsamkeit, Wahnsinn und dem Tod umgehen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Tod, Einsamkeit, Wahnsinn, Naturbeschreibung, Figurenkonzeption, Kalkutta, "Le Vice-Consul", Marguerite Duras.
- Quote paper
- Constanze Ackermann (Author), 2004, La solitude ca veut dire la mort - Le Vice-Consul, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60351