Die Förderung benachteiligter Jugendlicher stellt eine Herausforderung für viele Instanzen in der Bundesrepublik Deutschland dar. Diese These soll im weiteren Verlauf gestützt werden. Zu Beginn muss die Frage geklärt werden, aus welchem Grund sich überhaupt Benachteiligtenförderung rechtfertigt. Es ist offensichtlich, dass Jugendliche mit guten schulischen und sozialen Voraussetzungen besser auf Veränderungen des Arbeitsmarktes reagieren können. Anders sieht es bei benachteiligten Jugendlichen aus, die insbesondere an den Schwellen „Schule - Ausbildung“ und „Ausbildung - Beschäftigung“ mit Problemen konfrontiert sind.
Hinzu kommt, dass traditionelle Berufsbiographien (Schulabschluss - Ausbildung -Einstellung im Ausbildungsbetrieb bis zur Rente) heute nicht mehr allgegenwärtig sind. Das erfordert eine gesteigerte Flexibilität und Qualifizierung von jungen Menschen, um Wissen in der hoch spezialisierten Arbeitswelt anwenden zu können. Auch benachteiligte Jugendliche haben einen Anspruch darauf, für die neuen Anforderungen gewappnet zu sein. Dadurch rechtfertigt sich die Benachteiligtenförderung, um die Leitmaxime „Ausbildung für alle“ zu erfüllen. „Ziel der Benachteiligtenförderung […] muss sein, aus dem schwächeren Bewerber eine für die Wirtschaft attraktive Fachkraft zu machen.“ Im Folgenden wird versucht, den Begriff der „Benachteiligtenförderung“ genauer zu erläutern, verschiedene Maßnahmen vorzustellen und auf vorhandene Probleme sowie deren Lösungsansätze hinzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Stellenwert der Benachteiligtenförderung
- Zahlen und Fakten
- Von der Entstehung bis heute
- Duales Ausbildungssystem
- Maßnahmenkatalog
- Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB)
- Berufsausbildungsvorbereitung (BAV) nach dem Berufsbildungsgesetz
- Sonderprogramm zur Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ)
- Berufsausbildung in ausserbetrieblichen Einrichtungen (BaE)
- Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH)
- Gegenwärtige Probleme und Lösungsansätze
- Heterogenität der beteiligten Institutionen, Programme und Personen
- Lehrerdenken
- Konzepte für benachteiligte Jugendliche
- Fazit
- Anhang
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung zielt darauf ab, die Förderung benachteiligter Jugendlicher im Kontext des dualen Ausbildungssystems in Deutschland zu beleuchten. Dabei werden die Herausforderungen, die sich aus der Benachteiligung ergeben, untersucht und verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung dieser Jugendlichen vorgestellt.
- Definitionen von Benachteiligung und benachteiligten Jugendlichen
- Stellenwert der Benachteiligtenförderung im Kontext der Jugendarbeitslosigkeit
- Verschiedene Maßnahmen zur Förderung benachteiligter Jugendlicher
- Probleme und Lösungsansätze im Bereich der Benachteiligtenförderung
- Bedeutung der Integration benachteiligter Jugendlicher in das Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Notwendigkeit der Benachteiligtenförderung, indem sie die besonderen Herausforderungen für Jugendliche mit schlechten schulischen und sozialen Voraussetzungen im Übergang von der Schule in die Ausbildung aufzeigt. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs "Benachteiligte Jugendliche" und unterscheidet verschiedene Kategorien von Benachteiligungen. Im dritten Kapitel werden die Zahlen und Fakten zur Benachteiligtenförderung in Deutschland beleuchtet und der historische Entstehungsprozess dieser Fördermaßnahmen skizziert. Kapitel 4 stellt einen Maßnahmenkatalog zur Unterstützung benachteiligter Jugendlicher im Ausbildungsprozess vor, z. B. berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB), Berufsausbildungsvorbereitung (BAV) und Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH). In Kapitel 5 werden die Herausforderungen und Probleme der Benachteiligtenförderung in Deutschland betrachtet, die sich aus der Heterogenität der Akteure, den unterschiedlichen Programmen und den verschiedenen Denkweisen von Lehrern ergeben.
Schlüsselwörter
Die Ausarbeitung befasst sich mit den Themen Benachteiligtenförderung, Jugendarbeitslosigkeit, duales Ausbildungssystem, Berufsvorbereitung, Integration, Bildungsdefizite, schulische und soziale Voraussetzungen, heterogene Institutionen und Lehrerdenken.
- Quote paper
- Torsten Strecke (Author), 2005, Förderung schulisch und sozial benachteiligter Jugendlicher. Benachteiligungsförderung als Leitmaxime, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60474