Die nachstehende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche geschlechterspezifischen Inszenierungsmethoden im Hinblick auf formale, ästhetische und inhaltliche Ausdrucksformen in der filmischen Pornographie existieren. Teil I beschäftigt sich mit den differenten Diskursformen zum Gegenstandsbereich Pornographie wie der feministischen Debatte, des filmwissenschaftlichen Diskurses von Linda Williams und Corinna Rückert und empirischen Untersuchungsergebnissen zum Rezeptionsverhalten. In Teil II geht es um einen Vergleich von Mainstream- und Frauenpornographie hinsichtlich formaler und inhaltlicher Kriterien. Es wird somit vorausgesetzt, dass eine formal und inhaltlich differente, für eine weibliche Zielgruppe konstituierte Pornographie existiert. Als inhaltliche Basis und ikonographischer Leitfaden werden die Abhandlungen von Corinna Rückert Frauenpornographie und Linda Wiliams Hardcore herangezogen, die Thesen zu den formalen und inhaltlichen Kriterien im Hinblick auf Mainstream- und Frauenpornographie postuliert haben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Verifizierung der formulierten Thesen zur ästhetischen und narrativen Struktur von Frauenpornographie. Zur Lösung der vorliegenden Problemstellung wird die empirische deskriptiv-analytische Methode angewandt. Ziel ist eine Inhaltsanalyse der gesichteten Filme, die visuelle Strukturen auf eine objektivierbare und universelle Weise klassifizierbar macht. Die Häufigkeit bestimmter Merkmale oder wiederkehrender Motive wird im Rahmen einer Frequenzanalyse zu eruieren sein. Methodisch wird auf der Ebene der Rezeption versucht, die Filme deskriptiv zu erfassen und ihre spezifischen Inszenierungsmerkmale zur Bildung bestimmter Kategorien heranzuziehen. Eine weitere Fragestellung, die jedoch nicht durch die alleinige Betrachtung des Untersuchungsgegenstandes Film gelöst werden kann, ist, wie sich der Einsatz bestimmter filmischer Gestaltungsmittel auf das Rezeptionsverhalten auswirkt. Die Antwort hierzu kann nur im Rahmen empirischer Untersuchungen erfolgen und somit muss diesbezüglich auf bisher vorliegende Studien verwiesen werden. Es wird jedoch im Schlussteil auf Grund der Rezeptionserfahrung der Autorinnen und der intensiven Beschäftigung mit dem vorliegenden Untersuchungsgegenstand eine Tendenz aufzuzeigen sein. Die analytische Distanz muss in diesem Punkt einer subjektiven Wahrnehmung zwar nicht weichen, jedoch kann es hier zu einer Vermischung von objektiver Analyse und weiblichem Blick kommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Diskursformen im Vergleich
- 2.1 Deskriptiv-analytischer Kontext
- 2.1.1 Linda Williams
- 2.1.2 Corinna Rückert
- 2.2 Empirisch-soziologischer Kontext
- 2.2.1 Die PorNo-Kampagne
- 2.2.2 Herbert Selg
- 3. Ikonographie des Pornofilms
- 3.1 Der Mainstream-Pornofilm am Beispiel FOXY LADY Teil 1
- 3.2 Der Frauen-Pornofilm am Beispiel MYSTICAL
- 3.3 Der Hybrid-Pornofilm am Beispiel „ANDREW BLAKE 2000 PART TWO“
- 4. Distribution
- 4.1 Bezugsquellen
- 4.2 Vermarktungsstrategien
- 4.3 Erfahrungsbericht
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht geschlechterspezifische Inszenierungsmethoden in der filmischen Pornographie hinsichtlich formaler, ästhetischer und inhaltlicher Ausdrucksformen. Sie analysiert verschiedene Diskurse zur Pornographie, darunter feministische Debatten und filmwissenschaftliche Ansätze von Linda Williams und Corinna Rückert, sowie empirische Untersuchungsergebnisse zum Rezeptionsverhalten. Der Fokus liegt auf einem Vergleich von Mainstream- und Frauenpornographie, wobei die Thesen von Rückert und Williams als Grundlage dienen.
- Analyse unterschiedlicher Diskurse zur Pornographie
- Vergleich von Mainstream- und Frauenpornographie
- Untersuchung geschlechterspezifischer Inszenierungsmethoden
- Analyse der Ikonographie des Pornofilms
- Betrachtung der Distribution und Vermarktungsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die lange Geschichte pornographischer Darstellungen, von Höhlenmalereien bis zur Kinematographie. Sie führt die Definition von Pornographie nach Corinna Rückert ein und betont den normativen Charakter des Begriffs, der sich zeitlichen und kulturellen Veränderungen unterwirft. Die Arbeit fokussiert auf die geschlechterspezifische Perspektive, da Pornographie historisch primär von Männern für Männer geschaffen wurde. Die Entwicklung von der konspirativen Konsumtion hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz wird angedeutet, und die Forschungsfrage nach geschlechterspezifischen Inszenierungsmethoden wird formuliert.
2. Diskursformen im Vergleich: Dieses Kapitel vergleicht verschiedene Diskurse über Pornographie. Der deskriptiv-analytische Kontext betrachtet die Ansätze von Linda Williams und Corinna Rückert, während der empirisch-soziologische Kontext die PorNo-Kampagne und die Arbeit von Herbert Selg einbezieht. Es werden unterschiedliche Perspektiven auf die Definition, die Produktion und die Rezeption von Pornographie beleuchtet, die den Rahmen für die weitere Analyse bilden. Die Kapitel behandeln die jeweiligen Definitionen und analysieren die unterschiedlichen Herangehensweisen an das Thema Pornographie. Die verschiedenen Perspektiven werden einander gegenübergestellt, um ein umfassendes Bild zu ermöglichen.
3. Ikonographie des Pornofilms: Dieses Kapitel analysiert die Ikonographie des Pornofilms anhand von drei Beispielen: einem Mainstream-Pornofilm (FOXY LADY Teil 1), einem Frauen-Pornofilm (MYSTICAL) und einem Hybrid-Pornofilm (ANDREW BLAKE 2000 PART TWO). Die Analyse fokussiert auf die formalen und inhaltlichen Unterschiede zwischen den Genres und untersucht, wie die jeweiligen Inszenierungen geschlechtsspezifische Perspektiven und Repräsentationen widerspiegeln. Vergleiche werden angestellt, um die spezifischen Charakteristika jedes Typs zu unterstreichen und die Komplexität der Darstellung von Sexualität zu beleuchten.
4. Distribution: Dieses Kapitel befasst sich mit der Distribution von Pornofilmen, einschließlich der Bezugsquellen, der Vermarktungsstrategien und eines Erfahrungsberichts. Es analysiert die Wege, auf denen Pornographie zugänglich gemacht und vermarktet wird, und beleuchtet die damit verbundenen Aspekte der Verbreitung und des Konsums. Es werden die Zusammenhänge zwischen der Distribution und den dargestellten Inhalten untersucht, um die gesellschaftliche Bedeutung und die Reichweite von Pornographie besser zu verstehen.
Schlüsselwörter
Pornographie, Film, Geschlechter, Inszenierung, Ikonographie, Mainstream-Pornographie, Frauenpornographie, Rezeption, Diskursanalyse, Linda Williams, Corinna Rückert, Empirische Forschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Geschlechter-spezifische Inszenierungsmethoden im Pornofilm
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die geschlechterspezifischen Inszenierungsmethoden in der filmischen Pornografie. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von Mainstream- und Frauenpornografie, wobei formale, ästhetische und inhaltliche Ausdrucksformen analysiert werden.
Welche Diskurse werden in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Diskurse zur Pornografie. Dazu gehören feministische Debatten und filmwissenschaftliche Ansätze von Linda Williams und Corinna Rückert, sowie empirische Untersuchungsergebnisse zum Rezeptionsverhalten, beispielsweise die PorNo-Kampagne und die Arbeit von Herbert Selg.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Thesen von Linda Williams und Corinna Rückert, um die unterschiedlichen Inszenierungsmethoden im Mainstream- und Frauenpornofilm zu vergleichen und zu analysieren. Es wird ein deskriptiv-analytischer und ein empirisch-soziologischer Kontext betrachtet.
Welche Filme werden als Fallbeispiele analysiert?
Die Ikonographie des Pornofilms wird anhand dreier Beispiele untersucht: Der Mainstream-Pornofilm "FOXY LADY Teil 1", der Frauen-Pornofilm "MYSTICAL" und der Hybrid-Pornofilm "ANDREW BLAKE 2000 PART TWO". Diese Beispiele dienen der Veranschaulichung der unterschiedlichen Inszenierungsmethoden.
Welche Aspekte der Distribution werden behandelt?
Das Kapitel zur Distribution beleuchtet die Bezugsquellen von Pornofilmen, die angewandten Vermarktungsstrategien und enthält einen Erfahrungsbericht. Es analysiert die Wege, auf denen Pornografie zugänglich gemacht und vermarktet wird, sowie die damit verbundenen Aspekte der Verbreitung und des Konsums.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist gegliedert in fünf Kapitel: Einleitung, Diskursformen im Vergleich (deskriptiv-analytisch und empirisch-soziologisch), Ikonographie des Pornofilms, Distribution und Zusammenfassung. Jedes Kapitel untersucht spezifische Aspekte der geschlechterspezifischen Inszenierung im Pornofilm.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter zur Beschreibung der Arbeit sind: Pornografie, Film, Geschlechter, Inszenierung, Ikonographie, Mainstream-Pornographie, Frauenpornographie, Rezeption, Diskursanalyse, Linda Williams, Corinna Rückert, Empirische Forschung.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit lautet: Wie unterscheiden sich die geschlechterspezifischen Inszenierungsmethoden im Mainstream- und Frauenpornofilm?
Welche Schlussfolgerungen werden in der Arbeit gezogen?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind im HTML-Auszug nicht enthalten und müssten aus dem vollständigen Text entnommen werden.) Die Zusammenfassung am Ende der Arbeit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2002, Geschlechterspezifische Ausdrucksformen in der filmischen Pornographie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60520