Der Wahlvorgang ist der zentrale Prozess in der Demokratie, der sie von allen anderen politischen Systemen unterscheidet. Durch den Paragraph 20 des Grundgesetzes („Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und Rechtssprechung ausgeübt.“) wird dem Bürger die aktive Teilnahme am politischen Entscheidungsprozess ermöglicht. Die allgemeinen Wahlen sind für den Wähler ein wichtiges Mittel der Machtzuweisung und -verteilung. Folglich sind die Wahlen eine bedeutende Möglichkeit für den Bürger den politischen Willen darzulegen und Einfluss auf das politische Geschehen auszuüben. Was weiß man über den Wähler? Aufgrund eines breiten Spektrums politischer Konsequenzen einer Wahl, begründet sich das Ziel der Wahlforschung darin, Theorien zu entwickeln und zu prüfen, die das Verhalten bei Wahlen erläutern. Im engeren Sinne befasst sie sich mit Analysen des Wahlrechts, des Wahlprozesses, der Wählerschaft und des Wahlsystems aus der Sicht der Politikwissenschaft und Sozialisationsforschung. Die Wahlforschung beschäftigt sich mit den Kernfragen:Werwählt wen?,Warumwählte wer wen? und Wer wählte wen mitwelcher Wirkung?. Ziel dieser Arbeit ist es der Frage nachzugehen, welche Theorien der Forschung zur Verfügung stehen um das Verhalten bei Wahlen zu analysieren. Zu diesem Zweck werden zu Beginn die Bestimmungsfaktoren für das Wahlverhalten kurz erklärt. Anschließend möchte ich die verschiedenen Theorien darlegen. Um dabei in dem vorgegeben Umfang zu bleiben, werden ausschließlich die bedeutendsten Theorien vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bestimmungsfaktoren der Wahlentscheidung
- Theorien des Wahlverhaltens
- Die soziologischen Erklärungsansätze
- Der mikrosoziologische Erklärungsansatz
- Die makrosoziologische Theorie - cleavage Theorie
- Die individualpsychologische Theorie - Rational Choice - Theorie
- Die soziologischen Erklärungsansätze
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich zum Ziel, verschiedene Theorien des Wahlverhaltens zu analysieren und zu erläutern. Im Fokus steht dabei die Frage, welche Theorien der Forschung zur Verfügung stehen, um das Verhalten bei Wahlen zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die das Wahlverhalten beeinflussen, und untersucht die wichtigsten Theorien, die versuchen, diese Faktoren zu erklären.
- Bestimmungsfaktoren der Wahlentscheidung
- Soziologische Erklärungsansätze des Wahlverhaltens
- Individualpsychologische Theorien des Wahlverhaltens
- Die Bedeutung der politischen Sozialisation
- Einflussfaktoren auf die Wahlentscheidung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Wahlverhalten ein und betont die zentrale Bedeutung des Wahlvorgangs in demokratischen Systemen. Sie hebt die Rolle des Bürgers bei der Machtzuweisung und -verteilung sowie die Bedeutung von Wahlen für die Meinungsbildung und politische Teilhabe hervor. Außerdem wird die Zielsetzung der Hausarbeit dargelegt, die darin besteht, verschiedene Theorien des Wahlverhaltens zu analysieren.
Bestimmungsfaktoren der Wahlentscheidung
Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die die Wahlentscheidung beeinflussen. Es wird unterschieden zwischen langfristigen, strukturellen Determinanten und kurzfristigen Einflüssen. Zu den Langzeiteinflüssen zählen gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen, das soziale Umfeld des Wählers und die Parteiidentifikation. Kurzzeiteinflüsse umfassen konjunkturelle Faktoren wie das Kandidaten-, Partei- und Programmangebot sowie situative Faktoren wie die Wettbewerbsbedingungen und die Parteienkonstellationen.
Theorien des Wahlverhaltens
Die soziologischen Erklärungsansätze
Der mikrosoziologische Erklärungsansatz
Dieser Abschnitt behandelt den mikrosoziologischen Ansatz des Wahlverhaltens, der eng mit der Columbia School verbunden ist. Das Modell baut auf der Theorie der sozialen Kreise auf und postuliert, dass die individuelle Wahlentscheidung von der Zugehörigkeit zu verschiedenen sozialen Gruppen mit festen politischen Verhaltensnormen beeinflusst wird. Dabei spielen die Primärgruppe (z.B. Familie, Freunde) und die Sekundärgruppe (z.B. Arbeitskollegen, Kirchengemeinde) eine entscheidende Rolle.
Die makrosoziologische Theorie - cleavage Theorie
Dieser Abschnitt befasst sich mit der makrosoziologischen Theorie, die auch als "cleavage Theorie" bezeichnet wird. Diese Theorie geht davon aus, dass die Wahlentscheidung durch tiefgreifende soziale und politische Konfliktlinien (cleavages) in der Gesellschaft beeinflusst wird. Die cleavages spiegeln sich in den politischen Positionen der Parteien wider und beeinflussen die Wahlpräferenzen der Bürger.
Die individualpsychologische Theorie - Rational Choice - Theorie
Dieses Kapitel stellt die individualpsychologische Theorie des Wahlverhaltens vor, insbesondere die Rational Choice - Theorie. Diese Theorie geht davon aus, dass Wähler rationale Entscheidungen treffen und ihre Wahlentscheidung auf der Grundlage von Nutzenkalkulation und individueller Präferenzen treffen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Arbeit sind Wahlverhalten, Theorien des Wahlverhaltens, soziologische Erklärungsansätze, mikrosoziologischer Ansatz, makrosoziologische Theorie, cleavage Theorie, individualpsychologische Theorie, Rational Choice - Theorie, politische Sozialisation, Einflussfaktoren auf die Wahlentscheidung, Parteiidentifikation, politische Rahmenbedingungen, soziales Umfeld, konjunkturelle Faktoren, situative Faktoren, Wählerverhalten, Wahlentscheidung.
- Quote paper
- Sarah Stolle (Author), 2003, Theorien zum Wahlverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60540