In Amerika bereits seit den 50er Jahren bekannt, hat die Produktion von täglichen Serien in Deutschland noch keine lange Tradition. Nachdem der private Fernsehsender RTL im Mai 1992 mit der ersten deutschen Eigenproduktion "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" auf Sendung ging, verhielten sich andere Fernsehsender bis in die jüngste Zeit in dieser Sparte eher zurückhaltend. Erst der in nun fast drei Jahren Produktion stetig gestiegene Erfolg des Versuchsballons "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" mit einer Einschaltquote von inzwischen vier bis fünf Millionen Zuschauern täglich, führt neuerdings zu einem wahren Boom in der Herstellung von "Daily Soaps" auch hierzulande. So wurden im März 1995 bereits sechs in Deutschland produzierte tägliche Serien ausgestrahlt.
Diese Entwicklung läßt es lohnend erscheinen, das Phänomen "Daily Soap" genauer zu untersuchen.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird auf die historische Entwicklung von täglichen Serien eingegangen. Mangels einer deutschen Tradition der Produktion täglicher Serien soll dabei insbesondere auf die Entwicklungen im Ausland eingegangen werden.
Im zweiten Teil dieser Arbeit soll die technische Seite der Produktion täglicher Serien dargestellt werden. Mit der Produktion der "Daily Soaps" sind spezifische Schwierigkeiten und Eigenarten verbunden, die sich im gesamten Produktionsapparat niederschlagen. Deren Darstellung soll besondere Berücksichtigung erfahren. In diesem Teil sollen auch verstärkt Beispiele aus der Produktion der Serie "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" einfließen, bei der die Verfasserin der vorliegenden Arbeit für 16 Monaten als Produktionsassistentin und Aufnahmeleiterin am Außendrehort mitgewirkt hat.
Der letzte Teil der Arbeit soll sich mit den inhaltlichen Einschränkungen bei täglichen Serien beschäftigen. In diesem Teil soll aufgezeigt werden, welche Einflüsse auf den Inhalt unter Berücksichtigung der Faktoren Zeit und Kosten ausgeübt werden. Die Komplexität der Anforderungen und Einschränkungen in Hinblick auf die Inhalte einer täglichen Serie wird anhand einiger Beispiele deutlich gemacht.
Im Verlauf der Arbeit soll aufgezeigt werden, daß sich klassische Produktionsmethoden nur sehr eingeschränkt auf die Produktion täglicher Serien übertragen lassen. Es ist jedoch nicht Ziel der Arbeit, Unterschiede zu herkömmlichen Spielfilmproduktionen aufzuzeigen. Der Schwerpunkt soll stattdessen darauf liegen, die Besonderheiten der zu untersuchenden Produktionsart zusammenzustellen. [...]
Inhalt
Einleitung
Teil 1: Historische Entwicklung der täglichen Serien
I. Entwicklungsgeschichte
II. Entwicklung von täglichen Serien im Ausland
III. Entwicklung von täglichen Serien in Deutschland
IV. Entstehungsgeschichte der Serie „Gute Zeiten - schlechte Zeiten“
V. Ausblick in die Zukunft
Teil 2: Produktion von täglichen Serien
I. Einführung und Problemstellung
I.1. Zeitfaktor
I.2. Kostenfaktor
I.3. Inhalte
I.4. Verhältnismäßigkeiten Kosten, Zeit und Inhalt
I.4.1. Zeitliche Komponente
I.4.2. Inhaltliche Komponente
I.4.3. Finanzielle Komponente
I.4.4. Personalpolitik
II. Planung und Logistik
III. Ablauf der Dreharbeiten
IV. Einzelne Organisationseinheiten
IV.1. Erstellung der Storylines
IV.2. Erstellung der Dialogbücher
IV.3. Script-Editoren
IV.4. Redaktionsassistenz
IV.5. Regie, Regieassistenz und Script-Continuity
IV.6. Disponent und Disposition
IV.7. Aufnahmeleitung Außendreh
IV.8. Produktionsleitung
IV.9. Aufgabenbereiche des Producers
V. Kosten
VI. Zusammenfassung der Zwischenergebnisse
Teil 3: Erzählerische Einschränkungen bei täglichen Serien
I. Einführung und Problemstellung
II. Kostenabhängige Inhalte und deren Darstellungsform
II.1. Außendreh
II.2. Innendreh
II.3. Ergebnis
III. Zeitabhängige Inhalte und deren Darstellungsform
III.1. Außendreh
III.2. Innendreh
III.3. Ergebnis
IV. Kosten- und zeitunabhängige Inhalte
IV.1. Außendreh
IV.2. Innendreh
IV.3. Ergebnis
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
1) Kilborn, Richard 1992, Television Soaps, B.T. Batsford Ltd, London
2) Express Köln/Bonn vom 26.5.94, Köln/Bonn
3) Kabel & Satellit 52/94, Neue Mediengesellschaft mbH, Ulm
4) Gong 26/94, Burda Verlag, Hamburg
5) Mikos, Lothar 1994, Es wird Dein Leben, MAkS Publikationen, Münster
6) Tip 20.2.1995, TIP Verlag GmbH, Berlin
7) Ang, Ien 1986, Das Gefühl Dallas. Zur Produktion des Trivilalen,
Bielefeld
8) Redmond, Phil 1985, Brookside - a socially realistic twice-weekly drama
in European Broadcasting Union Review Vol. XXXVI No.6, 1985
9) Herzog, Herta 1941, On borrowed experience, in Zeitschrift für
Sozialforschung
Hilfsmittelkatalog
1) Seiter, Ellen; Borchers, Hans; Kreutzner, Gabriele; Warth, Eva-Maria
1991, Remote Control, Routledge, London
2) Allen, Robert C. 1985, Speaking of soap operas, The University of North
Caroline Press, Chapel Hill
3) Williams, Carol T. 1992, It´s time for my story, Praeger Publishers,
Westport
4) Beville, H.M. 1940, the abcd´s of radio audiences, Public Opinion
Quarterly 4
5) Storyline Gute Zeiten - Schlechte Zeiten 1995, Block 162, Grundy UFA
TV Produktions GmbH, Berlin
6) Drehbücher Gute Zeiten - Schlechte Zeiten 1994/1995, Folgen 701 - 705
und 801 - 820, Grundy UFA TV Produktions GmbH, Berlin
7) Disposition Gute Zeiten - Schlechte Zeiten, Folgen 741 - 745, Block 149,
Studiowoche 20.03.-24.03.1995, Grundy UFA TV Produktions GmbH,
Berlin
8) Außendrehdisposition Gute Zeiten - Schlechte Zeiten, für Freitag, den
17.3.1995, Grundy UFA TV Produktions GmbH, Berlin
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Waagenmodell Verhältnis Inhalt, Kosten, Zeit
Abbildung 2 Ablauf herkömmliche Spielfilmproduktion
Abbildung 3 Modell zum Ablauf der Produktion von täglichen Serien
Abbildung 4 Hausmodell
Abbildung 5 Wochenablauf der Produktion GZSZ
Abbildung 6 Ablauf Woche 11
Abbildung 7 Ablauf Woche 12
Abbildung 8 Handlungsstrang
Abbildung 9 Beispiel Storyline Szene
Abbildung 10 Stockshot
Abbildung 11 Etablierende Außendrehszene
Abbildung 12 Cliffhanger
Abbildung 13 Fortsetzung Cliffhanger in der nächsten Folge
Abbildung 14 Synopse
Abbildung 15 Verhältnis Stoppzeit und Drehzeit
Abbildung 16 Organigramm "Daily Drama"
Abbildung 17 Kostenverteilung in Prozent
Beispielsverzeichnis
Beispiel 1 Abfolge Handlungsstränge pro Folge
Beispiel 2 Fehlerhafte Daten
Beispiel 3 Rollenprofil Hauptrolle
Beispiel 4 Abhängigkeit Zeit - bildliche Auflösung
Beispiel 5 Fahrender ICE
Beispiel 6 Explosion Konny´s Kneipe
Beispiel 7 Motorrad-Stunt
Beispiel 8 Fallender Motorblock
Beispiel 9 Fenstersprung Gerichtssaal
Beispiel 10 Segelboot
Beispiel 11 Live-Auftritt "Caught in the Act"
Beispiel 12 Limbofläche Bad
Beispiel 13 Spielshow
Beispiel 14 Event Band
Beispiel 15 Karaoke
Beispiel 16 Dessous-Show
Einleitung
In Amerika bereits seit den 50er Jahren bekannt, hat die Produktion von täglichen Serien in Deutschland noch keine lange Tradition. Nachdem der private Fernsehsender RTL im Mai 1992 mit der ersten deutschen Eigenproduktion „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“ auf Sendung ging, verhielten sich andere Fernsehsender bis in die jüngste Zeit in dieser Sparte eher zurückhaltend. Erst der in nun fast drei Jahren Produktion stetig gestiegene Erfolg des Versuchsballons „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“ mit einer Einschaltquote von inzwischen vier bis fünf Millionen Zuschauern täglich, führt neuerdings zu einem wahren Boom in der Herstellung von „Daily Soaps“ auch hierzulande. So wurden im März 1995 bereits sechs in Deutschland produzierte tägliche Serien ausgestrahlt.[1]
Diese Entwicklung läßt es lohnend erscheinen, das Phänomen „Daily Soap“ genauer zu untersuchen.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird auf die historische Entwicklung von täglichen Serien eingegangen. Mangels einer deutschen Tradition der Produktion täglicher Serien soll dabei insbesondere auf die Entwicklungen im Ausland eingegangen werden.
Im zweiten Teil dieser Arbeit soll die technische Seite der Produktion täglicher Serien dargestellt werden. Mit der Produktion der „Daily Soaps“ sind spezifische Schwierigkeiten und Eigenarten verbunden, die sich im gesamten Produktionsapparat niederschlalgen. Deren Darstellung soll besondere Berücksichtigung erfahren. In diesem Teil sollen auch verstärkt Beispiele aus der Produktion der Serie „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“ einfließen, bei der die Verfasserin der vorliegenden Arbeit für 16 Monaten als Produktionsassistentin und Aufnahmeleiterin am Außendrehort mitgewirkt hat.
Der letzte Teil der Arbeit soll sich mit den inhaltlichen Einschränkungen bei täglichen Serien beschäftigen. In diesem Teil soll aufgezeigt werden, welche Einflüsse auf den Inhalt unter Berücksichtigung der Faktoren Zeit und Kosten ausgeübt werden. Die Komplexität der Anforderungen und Einschränkungen in Hinblick auf die Inhalte einer täglichen Serie wird anhand einiger Beispiele deutlich gemacht.
Im Verlauf der Arbeit soll aufgezeigt werden, daß sich klassische Produktionsmethoden nur sehr eingeschränkt auf die Produktion täglicher Serien übertragen lassen. Es ist jedoch nicht Ziel der Arbeit, Unterschiede zu herkömmlichen Spielfilmproduktionen aufzuzeigen. Der Schwerpunkt soll stattdessen darauf liegen, die Besonderheiten der zu untersuchenden Produktionsart zusammenzustellen. Dabei soll belegt werden, daß im Gegensatz zu allen anderen Produktionsarten die Faktoren Zeit und Kosten in der Produktion täglicher Serien inhaltsbeeinflussend und -bestimmend sind.
Teil 1: Historische Entwicklung der täglichen Serien
I. Entwicklungsgeschichte
Die Entwicklung täglicher Serien ist keine Erfindung des Fernsehzeitalters. Der Grundstein für das heutige Phänomen „Daily Soap“ wurde vielmehr bereits zu Zeiten des Radios 1937 gelegt.
Die Idee der täglichen Serie entstand aus Überlegungen, wie sich die Wirkung von Radiowerbung verstärken ließe. Über das Medium Radio konnte eine große Gruppe von Zuhörern erreicht werden. Die Hörerschaft bestand dabei tagsüber vorwiegend aus Hausfrauen, die das jeweilige Programm während der Verrichtung der Hausarbeit konsumierten. Diese Hausfrauen bildeten gleichzeitig auch die Zielgruppe für die Vermarktung von Haushaltsprodukten. Es wurde daher nach einer Möglichkeit gesucht, die Aufmerksamkeit dieser Zielgruppe auf die Werbung für Haushaltsartikel zu verstärken.
In diesem Zusammenhang entstand die Idee einer täglichen Radiosendung mit einem auf die Zielgruppe abgestimmten Inhalt. Der Gedanke dabei war, die Aufmerksamkeit der Hausfrauen auf den Inhalt der Sendung zu konzentrieren und dadurch eine positive Auswirkung auf die unmittelbar vor, während und nach der Sendung ausgestrahlte Werbung zu erreichen. Dieser Effekt wurde dann noch dadurch verstärkt, daß ein Erzähler, der über den Fortgang der Geschichte und den aktuellen Stand berichtete, gleichzeitig auch die Werbetexte sprach. Auf diese Weise sollte erreicht werden, daß die durch die Serie erzeugte positive Stimmung auf die Werbung und damit auf die beworbenen Produkte übergriff.
Diese täglichen Serien bargen auch den Vorteil darin, daß idealerweise eine Bindung der Zuhörer an die Serie und damit auch an den jeweiligen Radiosender entstand. Dies garantierte die größtmögliche Effektivität der ausgestrahlten Werbung.
Inhaltlich waren diese ersten täglichen Serien völlig auf das Umfeld ihrer Hörerschaft abgestimmt. Behandelt wurden die täglichen Probleme der Hausfrauen rund um Haus und Hof, vorwiegend Familienkonflikte, eingebettet in eine fiktive Handlung. Man spricht daher auch von sogenannten „domestic novels“, deren Ursprung bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht.[2]
Vor diesem Hintergrund ist auch der für diese Gattung der Unterhaltung verwendete Begriff der „soap opera“ zu verstehen. Der Begriff wurde von der Presse in den USA in den späten 30er und den frühen 40er Jahren erstmals verwendet. Dabei deutet der Begriff „soap“ die Verbindung zu den Herstellern von Reinigungs- beziehungsweise Haushaltsartikeln und der Begriff „opera“ den melodramatischen Inhalt der Serien an.
Der Erfolg der täglichen Serien überstieg die Erwartungen der Produzenten. Es stellte sich heraus, daß mit dieser Unterhaltungsform ein ideales Medium für die Werbung gefunden worden war. Diese Erkenntnis führte zu einer sehr raschen Entwicklung der täglichen Serien in den USA in den 30er Jahren, die nicht zuletzt auch durch das auf Werbung und Sponsoring basierende Finanzierungs-System der Rundfunksender begünstigt wurde.
II. Entwicklung von täglichen Serien im Ausland
Die weitere Entwicklung der täglichen Serien im Radio wurde auch durch den technischen Fortschritt beeinflußt. Mehr und mehr waren einzelne Radiostationen nicht mehr nur örtlich, sondern in den ganzen USA zu empfangen. Auf diese Weise erlangten frühe Serien wie „Ma Perkins“ und „One Man’s Family“ eine große Popularität in den ganzen USA.
Die Entwicklung der Unterhaltungsform „Daily Soap“ blieb jedoch nicht auf die USA beschränkt. Nach dem zweiten Weltkrieg erlebten Serien wie „The Robinsons“, „Mrs Dale’s Diary“ und „The Archers“, die am längsten ausgestrahlte „Daily Soap“ überhaupt, in Großbritannien große Erfolge.
Hierzu parallel begann auch das Fernsehen an Bedeutung zu gewinnen. Die große Zeit des Radios ging zu Ende, und nun wurden Überlegungen angestellt, ob und in welcher Form „Daily Soaps“ auch in den audiovisuellen Medium Erfolg haben könnten.
Es herrschte allerdings große Skepsis, ob sich das Prinzip der „Daily Soap“ auch im Fernsehen realisieren ließe. Diese Besorgnis war nicht zuletzt auch durch die höheren Produktionskosten begründet, die eine Fernsehproduktion bedeuten würde.
Der Siegesfeldzug des Fernsehens war jedoch nicht aufzuhalten, und so wurden allmählich die täglichen Serien für das Fernsehen adaptiert. Die anfängliche Kritik, es handele sich dabei um bloßes Radio mit Bildern, bezog sich auf das Konsumverhalten bezüglich der täglichen Serien als „Nebenbeiunterhaltung“. Selbst altgediente Serien aus Radiozeiten, wie zum Beispiel „The Guiding Light“, die bereits seit 1937 ausgestrahlt wurde, hatte nach einer Zeit der parallelen Ausstrahlung in Rundfunk und Fernsehen von 1952 bis 1956 dann auch allein im Fernsehen Erfolg[3].
Im Medium Fernsehen wurde das bisherige aus dem Radio bekannte Schema der täglichen Serien beibehalten. Die Serien wurden nachwievor überwiegend tagsüber ausgestrahlt und waren weiterhin auf die Zielgruppe der Hausfrauen abgestimmt. Die Inhalte der Serien änderte sich daher im Vergleich zu ihren Hörfunkvorgängern zunächst nur wenig.
Erst die Versuche, tägliche Serien auch im Vorabendprogramm zu etablieren, erforderten Änderungen an den Inhalten und damit an dem Produktionsaufwand. Durch die Ausstrahlung im Vorabendprogramm mußte auf ein verändertes Publikum Rücksicht genommen werden, welches nun nicht mehr nur aus Hausfrauen, sondern auch aus Kindern und Männern bestand. Dies hatte zur Folge, daß neue Themen für diese neue Zielgruppe aufgenommen werden mußten und sich die Form der Umsetzung hin zu mehr „action“ veränderte.
Die Entwicklung gipfelte in den frühen 80er Jahren in sehr aufwendig produzierten Serien, die aufgrund der damit verbundenen erhöhten Kosten dann auch von dem Charakteristikum der täglichen Austrahlung abweichen mußten. Diese Serien waren insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß sich die Handlung in die Welt der Reichen verlagerte und viele verschiedene, exotische Orte für die Dreharbeiten verwendet wurden. Beispiele derartiger „Supersoaps“ sind die sehr erfolgreichen und bekannten Serien „Dallas“ oder „Dynastie“.
III. Entwicklung von täglichen Serien in Deutschland
Aus dem Grundgedanken der täglichen Serien, nämlich der Unterstützung von Werbung zu dienen, ergibt sich die Verbindung dieser Unterhaltungsform mit kommerziell orientierten Rundfunksystemen.
Im Gegensatz zu den USA und Großbritannien, in denen das Rundfunksystem von Anbeginn kommerziell orientiert war, herrschte in Deutschland bis zur Einführung des Privatfernsehens 1982 im Rahmen des Dualen Systems ein rein öffentlich-rechtliches Rundfunksystem, in dem die Ausstrahlung von Werbung in geringem Umfang als notwendiges Übel geduldet wurde. Die Inhalte des Programms wurden nicht oder am Rande von kommerziellen Gesichtspunkten beeinflußt. Ferner waren und sind die Beschränkungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens durch den Rundfunkstaatsvertrag[4], der Werbung nur in der Zeit zwischen 18.00 und 20.00 Uhr bis max. gesamt 20 Minuten zuläßt, ein weiterer Hinderungsgrund. Daraus ergab sich, daß in Deutschland für tägliche Serien als werbeunterstützende Sendungen vor 1982 kein Raum war. Dennoch hat es nach der Einführung des Pribvatfernsehens weitere 10 Jahre gedauert, bis die Programmacher sich an die Schaffung einer eigenproduzierten täglichen Serie wagten. Hintergrund hierzu ist auch, daß schon durch die fehlende Radioerfahrung mit „soaps“ in Deutschland kein know-how vorhanden war.
Ein weiterer Aspekt, der die Produktion täglicher Serien in Deutschland zunächst verhinderte, war das nationale Konsumverhalten. Im Gegensatz zu den Amerikanern und Briten galt es bei den Deutschen als verpönt, bereits tagsüber Fernsehen zu konsumieren.
So kann es nicht verwundern, daß in Deutschland die erste „Daily Soap“ erst 1992 ausgestrahlt wurde.
Die tägliche Serie „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“[5], mit deren Ausstrahlung im Mai 1992 begonnen wurde, blieb lange Zeit die einzige deutsche Daily. Entegen den Voraussagen aller Kritiker entwickelte sie sich vom belächelten Konzept, dem ein schnelles Ende prophezeit wurde, zu einer höchst erfolgreichen Sendung mit bis zu fünf Millionen Zuschauern täglich. In letzter Zeit erlangte sie fast Kultstatus[6]. Dabei weist die Serie bis heute eine Stammzuschauerschaft von ca. 80 % auf.
Erst Ende 1994 begannen nun auch weitere private Fernsehstationen, sich mit dem Phänomen der täglichen Serie auseinanderzusetzen und sie als ein mögliches Instrument für den Wettbewerb um Marktanteile zu begreifen.
Sogar die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, die durch Kürzung von Subventionen und sinkenden Marktanteilen ebenfalls gezwungen sind, sich stärker kommerziell zu orientieren, haben den Nutzen täglicher Serien inzwischen für sich erkannt.
Bis auf PRO 7 und Vox haben alle marktführenden Sender (ARD / ZDF / RTL / SAT1) bis zum jetzigen Zeitpunkt eine oder mehrere selbstproduzierten täglichen Serien in ihr Programm eingegliedert. PRO7 sucht nach eigenen Angaben noch nach einem schlüssigen Konzept, da sie ihr Publikum als „anspruchsvoller“ bezeichnen und „entsprechende Inhalte erst noch gefunden werden müßten“[7]. Aber auch PRO7 hat das starke Bestreben, in Kürze eine eigene tägliche Serie zu produzieren.
Möglich wurde dieser regelrechte Boom der täglichen Serien durch den stetig steigenden Fernsehkonsum in Deutschland, der nun auch bereits tagsüber beginnt, und den ständig wachsenden Konkurrenzdruck der Fernsehsender um Marktanteile, der den Anteil an den für die Finanzierung wichtigen Werbeeinnahmen maßgeblich bestimmt. In diesem Zusammenhang stellt die tägliche Serie ein sehr gut geeignetes Instrument dar. Die Produktionskosten sind niedrig im Vergleich zu den im Umfeld der Ausstrahlung zu erzielenden Werbeeinnahmen. Mit keiner anderen Sendeform läßt sich ein derartiger Gewinn realisieren.
IV. Entstehungsgeschichte der Serie „Gute Zeiten - schlechte Zeiten“
GZSZ wird täglich von montags bis freitags in der Zeit von 19.40 Uhr - 20.10 Uhr ausgestrahlt, also primetime. Die Sendung ist insgesamt 24 Minuten lang. Während der Sendung wird ein Werbeblock von 4 ½ - 5 Minuten gesendet. Die Kosten pro Werbeminute liegen derzeit bei RTL primetime bei DM 120.000. Die Einnahmen von RTL pro Werbeblock liegen also bei DM 450 - 500 Tausend. Die Produktion einer Folge kostet RTL hingegen nur ca. DM 100.000[8].
Im folgenden kurz erläutert werden, nach welchen Gesichtspunkten RTL die Entscheidung über inhaltlichen Schwerpunkt und Sendezeit der Serie getroffen hat. Die grundsätzlichen Überlegungen gingen dahin, daß RTL ein Alternativ-Programm zu den Nachrichten, die auf fast allen anderen Kanälen um 20.00 Uhr ausgestrahlt werden, schaffen wollte. Das Interesse des Zuschauers an einem Alternativ-Programm ließ sich daraus ersehen, daß SAT1 in der Zeit von 19.00 - 19.30 Uhr (seit Anfang 1994 bis 20.00 Uhr) das „Glücksrad“ sendete und die anderen privaten Kanäle sich vor Beginn des Abendprogramms (Spielfilme) mit ähnlichen Spielshows behalfen. Die Quoten der Spielshows und Dauerwerbesendungen waren enorm. Man konnte davon ausgehen, daß eine weitere Bindung des Zuschauers - trotz Nachrichten auf den öffentlich-rechtlichen Kanälen - durchaus möglich war, denn zeitgleich zu den Spielshows sanken die Einschaltquoten für „heute“ und „Tagesschau“. Somit hatte RTL die Entscheidung getroffen, genau um die 20.00 Uhr-Marke ein Alternativ-programm zu senden.
Die Entscheidung, nur an Wochentagen und nicht an Wochenenden oder Feiertagen zu senden, erklärt sich aus der Annahme, daß sich nur dann eine Zuschauerbindung herstellen ließe, wenn der Zuschauer die Sendung in seinen Tagesablauf integrieren könne, die Sendung also in die tägliche Routine mit übernommen werden könne. An Wochenenden verplanen die meisten Menschen ihre Zeit sehr individuell. Eine Bindung an ein bestimmtes Programm ist dann unwahrscheinlicher.[9]
Die Entwicklung des Stoffes für GZSZ mußte nun an die Zuschauer angepaßt werden, die bereits sowieso eingeschaltet hatten, also Hausfrauen und vor allem Kinder und ältere Menschen[10]. Gleichzeit sollte das Bestreben von RTL inhaltlich gedeckt werden, auch die wichtigste und kaufkräftigste Gruppe von Zuschauern an den Bildschirm zu locken - die 14-49-jährigen. Die Entscheidung zu einer dramatischen täglichen Serie (GZSZ) läßt sich aus den Erfahrungen mit Familienserien[11] wie zum Beispiel„Die Wicherts von nebenan“ und vor allem „Lindenstraße“ ersehen: „Lindenstraße“ fand auch bei der Zielgruppe der 14-49-jährigen großen Anklang. Lothar Mikos hat das Phänomen der Wirksamkeit von Familienserien in seinem Buch „Es wird dein Leben“ geschildert und diese Thematik soll hier nur noch am Rande Teil der Arbeit sein.
Die Produktion von GZSZ ließ sich nur durch Mitarbeiter realisieren, die sich durch entsprechendes Fachwissen auszeichneten und dann auch die Einarbeitung von neuem Personal bewerkstelligen sollten. Zu diesem Zweck wurde eine Joint-venture Firma gegründet, die Grundy UFA TV Produkions GmbH. Reg Grundy Produktions ist eine australische Firma, die unter anderem seit über 10 Jahren die tägliche Serie „neighbours“ produzierte. Die UFA Fernsehen GmbH besaß das nötige Stabmitglieder-Potential. Die Leitung übernahm Grundy. Die Schlüsselpositionen Produzent, Producer, Head Storyliner und auch anfänglich die Regie wurden mit Australiern besetzt. GZSZ war im ersten halben Jahr eine Adaption der Serie „Young and restless“ , die in Holland als Eigenproduktion der Grundy unter dem Namen „gude tidjen, sletde tidjen“ bereits seit einem Jahr ausgestrahlt wurde. Die Drehbücher wurden aus dem englischen zu diesem Zweck fast original übersetzt. Erst nach diesem ersten halben Jahr wurden die selbstentwickelten Geschichten der deutschen Crew in die Produktion übernommen. Ohne das Wissen der australischen Crew wäre GZSZ nicht realisierbar gewesen. Die projektbezogene Vorbereitungsphase bis zum ersten Drehtag dauerte insgesamt über 2 ½ Jahre.
Alle nachfolgenden Daily Produktionen in Deutschland haben entweder von GZSZ direkt oder von anderen, bereits im Ausland etablierten Daily-Produzenten profitiert.
V. Ausblick in die Zukunft
Zum momentanen Zeitpunkt haben sich sechs deutsche tägliche Serien im Programm etabliert. Dabei zeigten sich sehr unterschiedlich Einschaltquoten (Durchschnitt im Zeitraum 01.01.95-15.02.95 in Millionen: GZSZ 4,44; Marienhof 3,02; Verbotene Liebe 2,51; Unter uns 2,00; Macht der Leidenschaft 0,58[12] ).
Im Zuge der allgemeinen Veränderung des Fernsehens hin zu noch kommerzialisierteren Sendeformen wird der Boom täglicher Serien weiterhin anhalten. Voraussichtlich steigen wird der Anteil der eigenproduzierten täglichen Comedy Shows (wie zum Beispiel „Alle lieben Julia“) im Vor- und Nachmittagsprogramm.
Die Begründung für den anhaltenden Boom liegt auf der Hand: Keine andere Sendeform ist so gewinnträchtig. Ferner ist es nur bei täglichen Serien möglich, den finanziellen Rahmen im voraus zu stecken, da sich inhaltliche Aspekte unterordnen müssen und damit nicht die Gefahr einer Kostenexplosion - wie so häufig bei laufenden Produktionen geschehen - gegeben ist.
Teil 2: Produktion von täglichen Serien
I. Einführung und Problemstellung
Beginnend soll festgehalten werden, daß tägliche Serien eine gesonderte Form von Soaps sind. Die Geschichte von Soaps wurde im vorangegangenen Teil bereits erläutert. Ihre Gattung ist meist Drama. Sie werden von einmal bis mehrfach wöchentlich ausgestrahlt. Sie sind nicht zu verwechseln mit den sogenannten „Comedy Shows“, die auch unterschiedliche Sendehäufigkeiten haben können. Tägliche Serien werden täglich an Wochentagen (also 5 mal die Woche ausgestrahlt) und gehören ebenfalls zur Gattung Drama. Bei der Einführung der Serie GZSZ wurde größter Wert darauf gelegt, in der Presse GZSZ als Tägliche Drama Serie („daily drama series“) zu benennen. Es gelang jedoch nicht, diesen Begriff beim Zuschauer zu prägen.
An die Produktion von täglichen Serien werden außergewöhnliche und teils ungewöhnliche Anforderungen gestellt. Es lassen sich drei Problemkreise finden, die unmittelbar ineinander übergreifen und starke Abhängigkeiten aufweisen.
Für die weitere Bearbeitung muß festgehalten werden, daß bei täglichen Produktionen eine klare Trennung zwischen der inhaltlichen und produktionstechnischen Seite besteht. Diese Trennung begründet sich durch die Tatsache, daß eine Verwässerung der Grenzen einen erheblichen Zeit- und damit Kostenaufwand zur Folge hätte, wie im Verlauf der Arbeit deutlich werden soll. Als Beispiel ist zu nennen, daß ein Regisseur bei täglichen Serien weder in die Buchentwicklung eingreifen kann, noch beim Schnitt in anderer Reihenfolge als im Buch vorgegeben, die Szenen schneiden kann. Ähnliche Beispiele lassen sich in allen kreativen Bereichen finden. Später wird auch erläutert, daß teils üblicherweise aus dem Spiel- und Fernsehfilm übernommene kreative Aufgabenbereiche in täglichen Serien nur noch ausführende Aufgaben haben.
I.1. Zeitfaktor
Grundvoraussetzung für die Produktion von GZSZ ist, daß jeden Tag (fünf Tage die Woche) 24 Minuten Sendung entstehen müssen, da auch jeden Tag 24 Minuten gesendet werden. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Spielfilmproduktion dreht pro Tag zwischen 4 und 8 Schnittminuten. Die Konsequenz ist, daß jeder Arbeitsgang einer Spielfilm-Produktion um ein Vielfaches vereinfacht werden muß, um für eine Daily anwendbar zu sein. Wie dieses geschieht, wird in den Punkten II und III ausführlich geschildert. Hier wird deutlich, daß Zeit der erste wichtigste produktionsbestimmende Faktor bei der Herstellung einer täglichen Serie ist.
I.2. Kostenfaktor
Die zweite Komponente ist nicht weniger wichtig: die Kosten. Wie wir bereits gesehen haben, hat RTL ein fast ausschließlich finanzielles Interesse an der Herstellung von täglichen Serien, nämlich die Schaffung eines adäquaten Umfelds für Werbung. Also muß die Maßgabe sein, ein möglichst qualitatives Programm für so geringe Kosten wie möglich herzustellen. Sicherlich ist dieses Merkmal auch bei allen anderen Film- und Fernsehproduktionen zu finden. Jedoch begründet sich der extreme Kostendruck daraus, daß bei sinkenden Einschaltquoten auch die Werbe-Einnamen und damit direkt der Gewinn der Sendeanstalt betroffen sind. Im Ergebnis muß also ein annehmbarer Kompromiß gefunden werden zwischen Kostenentwicklung und Qualität. Bei Spielfilmen liegen die Prämissen im Prinzip andersherum: Die Kalkulation bezieht sich auf einen Drehplan und ein Storyboard, wonach die Kosten berechnet werden. Bei täglichen Produktionen steht das Budget fest, noch bevor die erste Zeile eines Drehbuch geschrieben ist. Somit läßt sich feststellen, daß die Kosten produktionsbestimmender Faktor sind.
I.3. Inhalte
Die dritte Komponente ist die Inhaltliche. Im Vergleich zu Spielfilmen, denen eine Geschichte mit Nebenhandlungen, einem definierten Anfang und vor allem einem Ende zugrunde liegt, sind die Geschichten einer täglichen Serie (wie auch bei anderen Soaps) nicht vorher definiert. Die Geschichten einer täglichen Serie entwickeln sich erst im Verlauf der Drehzeit und sind von sehr vielen Faktoren abhängig, wie im III. Teil der Arbeit aufgezeigt wird. Grundsätzlich sind es aber „never-ending stories“ - „nicht endende Geschichten“. Die Entwicklung und primär die produktionstechnische Durchführung der Geschichten muß sich den Vorgaben „Zeit“ und „Budget“ unterordnen. In der Konsequenz ist die Vorgabe aber nicht, welche Geschichten erzählt werden sollen, sondern wie sie erzählt werden.
I.4. Verhältnismäßigkeiten Kosten, Zeit und Inhalt
Zwischen den drei oben genannten Ebenen Zeit, Kosten und Inhalt herrscht ein Ungleichgewicht. Alle drei Komponenten sind unmittelbar voneinander abhängig (Abbildung 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Waagenmodell Verhältnis Inhalt, Kosten, Zeit
I.4.1. Zeitliche Komponente
Herkömmliche Produktionsmethoden lassen sich auf die Produktion täglicher Serien hinsichtlich ihrer Interpendenz von Inhalt, Kosten und Zeit nur sehr eingeschränkt übertraden. Traditionelle Spielfilm - und Serienproduktionen folgen einem linearen horizontalen Schema (Abbildung ), da alle Arbeitsschritte in zeitlich hintereinander liegender Abfolge geschehen.
[...]
[1] „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“, „Unter Uns“, „Verbotene Liebe“, „Marienhof“, „Macht der
Leidenschaft“, „Jede Menge Leben“
[2] Kilborn, S. 24
[3] Kilborn, S. 24 ff
[4] Rundfunkstaatsvertrag
[5] im weiteren Verlau der Arbeit nenne ich die Sendung der Einfachheit halber „GZSZ“
[6] Express Köln/Bonn 26.5.94
[7] Kabel & Satellit, 52/94, S. 10
[8] Gong 26/94
[9] Kilborn, S. 76
[10] hier hat sich umgangsfachsprachlich der Begriff der „RPK´s“ gebildet :
„Rentner, Penner, Kinder“
[11] Mikos „Es wird dein Leben“, S. 139 f.
[12] TIP Magazin tele telex vom 20.02.1995
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