Kommunikation im Wissensmanagement. Warum? Die abgedroschene Parole (andere nennen esClaim)der Organisationsberatungen und Werbeagenturen, Kommunikation sei alles, und entsprechend sei ohne Kommunikation alles nichts, ist uns wohl bekannt und weist „subtil“ darauf hin, wie wichtig Kommunikation ist. Wesentlich weniger bekannt zu sein scheint, dass auch irgendwie alles Kommunikation ist. Trotz ihrer scheinbar geringeren Verbreitung (zumindest in den Köpfen der kleinen Minderheit heutiger Internet-User) ist diese umgekehrte, zweite Variante des Wort-Tripels die m. E. bedeutsamere: betont erste, dass Kommunikation außerordentlich wichtig ist, offenbart sich aus zweiter die Erkenntnis, dass alles, wirklichallesmit Kommunikation verbunden ist. Wenn dies so ist, sollte schon diese Argumentation reichen, die Analyse von Wissensmanagement und Kommunikation in einem Zug zu rechtfertigen. Doch gibt es weitere, wichtige Aspekte, die den über diese allgemeingültige Formel hinausgehenden Zusammenhang beider Begriffe erklären: a. (Nicht)Wissensintensität: In der Historie lässt sich eine exponentielle oder besser: explosionsartige Zunahme von verfügbarem Wissen feststellen. Auch die Zunahme von Nichtwissen ist in dem Zusammenhang genannt. Mit jedem Forschungsergebnis, mit jedem Stück „Wissen“, wissen wir mehr, was wir nicht wissen. Nichtwissen ist also oft wichtiger und produktiver als Wissen. Es wird geschätzt, dass sich das Volumen von Wissen und Nichtwissen (einschließlich sog. Wissensschrott) alle fünf Jahre verdoppelt. Die Rolle des Nichtwissens ist insofern bedeutsam, als dass es notwendig ist, um Wissen einordnen zu können, sprich: zu kontextualisieren. Derjenige, der sich als vermeintlicher Experte mit „geklautem“ Wissen schmückt, also Informationen „nur“ unreflektiert reproduziert, wird allzu oft bereits durch die einfachste Nachfrage als lächerlicher Hochstapler enttarnt. Dies gilt ebenso für Organisationen wie Unternehmen oder Staaten: der gleichzeitige Import des Nichtwissens ist also zur produktiven Anwendung des Wissens unerlässlich und zudem im Volumen sogar bedeutsamer als das eigentliche Wissen. Folge dieser Entwicklung ist die gestiegene Bedeutung des Organisierens von Wissen, dem kontextbezogenen Import und Export von Wissen und Nichtwissen, also des Wissensmanagements. b. Komplexität in der Kooperation: Eine weitere Entwicklung von thematischer Relevanz ist die komplexer werdende Struktur des Zusammenlebens und -arbeitens, der Interaktion. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Management- & Kommunikationsbedarf
- a. (Nicht)Wissensintensität
- b. Komplexität in der Kooperation
- 2. Begriff und Gegenstand der Kommunikation
- a. Perspektive der Sprachwissenschaft
- b. Perspektive der Psychologie
- c. Perspektive der Soziologie
- d. Perspektive der Philosophie
- e. Weitere Perspektiven
- 3. Begriff und Gegenstand des Wissensmanagements
- a. Wissens-management = Wissen & Management
- b. Bedeutung von Wissensmanagement
- c. Ziele, Ansätze, Modelle
- d. Probleme
- 4. Kommunikation im Wissensmanagement
- a. Rollen im Wissensmanagement
- b. Kommunikation & Phasen des Wissensmanagements
- c. Kommunikationsproblem zwischen Experten &Laien
- 5. Lösungsansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Kommunikation im Wissensmanagement, insbesondere in Bezug auf problematische Situationen der Kommunikation. Der Fokus liegt auf einem Unternehmens- oder Organisationskontext, wobei Wissensmanagement als ein geregelter Umgang mit Wissen innerhalb verteilter Systeme von Wissensträgern (wie Menschen, Dokumenten, Dateien etc.) verstanden wird.
- Die exponentielle Zunahme von Wissen und Nichtwissen, sowie die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Wissensorganisation.
- Die wachsende Komplexität von Kooperation und Interaktion in Folge von Spezialisierung und Outsourcing, was zu einer Zunahme von Experten-Laien-Kommunikation führt.
- Die Identifizierung und Analyse von Kommunikationsproblemen im Wissensmanagement, insbesondere im Kontext von Experten-Laien-Kommunikation.
- Die Bedeutung der verschiedenen Perspektiven (Sprachwissenschaft, Psychologie, Soziologie, Philosophie) für das Verständnis von Kommunikation im Wissensmanagement.
- Die Exploration von Lösungsansätzen zur Verbesserung der Kommunikation im Wissensmanagement.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Management- & Kommunikationsbedarf: Dieses Kapitel beleuchtet die zunehmende Bedeutung des Wissensmanagements aufgrund der exponentiellen Zunahme von Wissen und Nichtwissen. Außerdem wird die steigende Komplexität von Kooperation und Interaktion als Folge von Spezialisierung und Outsourcing hervorgehoben, was zu einem erhöhten Bedarf an Kommunikation führt.
- Kapitel 2: Begriff und Gegenstand der Kommunikation: Hier werden verschiedene Perspektiven auf den Begriff der Kommunikation aus der Sprachwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Philosophie dargestellt. Die Bedeutung von Kommunikation als Mittel zum Austausch von Gedanken und Informationen wird betont.
- Kapitel 3: Begriff und Gegenstand des Wissensmanagements: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Wissensmanagements und untersucht dessen Bedeutung für Unternehmen und Organisationen. Es werden Ziele, Ansätze, Modelle und Probleme des Wissensmanagements beleuchtet.
- Kapitel 4: Kommunikation im Wissensmanagement: Hier werden die verschiedenen Rollen im Wissensmanagement und die Bedeutung von Kommunikation in den verschiedenen Phasen des Wissensmanagements analysiert. Das Kommunikationsproblem zwischen Experten und Laien im Wissensmanagement wird ebenfalls behandelt.
- Kapitel 5: Lösungsansätze: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Lösungsansätze zur Verbesserung der Kommunikation im Wissensmanagement.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Kommunikation, Experten-Laien-Kommunikation, Wissen, Nichtwissen, Spezialisierung, Outsourcing, Kooperation, Interaktion, Organisationskontext, Unternehmen, Wissensträger, Rollen im Wissensmanagement, Phasen des Wissensmanagements, Kommunikationsproblem.
- Arbeit zitieren
- Florian Jansen (Autor:in), 2006, Kommunikation im Wissensmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60833