Stella- ein viel umstrittenes Werk von Johann Wolfgang Goethe. Von einigen Zeitgenossen als Meisterwerk gefeiert, wurde es von anderen sehr skeptisch in Empfang genommen. Entstanden ist Stella in den ersten Monaten des Jahres 1775, zum erstenmal erschienen ist das Werk im Januar 1776 in Berlin. Die Uraufführung fand am 8.Februar 1776 in Hamburg statt.1 Ähnlich wie bei der Sage des Grafen von Gleichen greift Goethe in seinem Werk das Motiv der Doppelliebe und des zwischen zwei Frauen stehenden Mannes auf. Vor allem der Schluss, der nicht wie erwartet in einer Tragödie endet, sondern zu einem „Happy End“ führt, löste einen Skandal aus.
Gerade aufgrund des skandalösen Schluss des Schauspiels erschienen eine Reihe von Rezensionen von Zeitgenossen Goethes. So gut wie jeder Dichter, Denker und Schreiber äußerte seine Meinung über das Werk Stella. Aber genau durch diese Literaturkritik erhielt Stella ihren, nicht unbedeutenden, Platz in der Literaturgeschichte. Es sind also vorrangig die Gegner und Befürworter des Schauspiels gewesen, denen Stella ihren heutigen Stellenwert verdankt. Die Literaturkritik spielte, wie auch in der heutigen Zeit noch, eine große Rolle in der Literatur. Die Literaturkritik im 18. Jahrhundert ist „vorrangig zielgerichtet, sie will weitere Rezeptionen anregen oder abraten, sie will anleiten oder vorbeugen, Wertschätzungen aufbauen und verstärken oder schon vorhandene destruieren.“2
Zum besseren Verständnis des Schauspiels von Johann Wolfgang Goethe, ist es daher unumgänglich, die Reaktionen der Zeit als Quelle heranzuziehen. In den darauffolgenden Seiten soll daher ein Einblick gewährt werden, wie die Zeitgenossen Goethes auf Stella reagierten, was sie über dieses Thema zu sagen hatten und wie und warum auch Goethe selbst sein Werk an zwei wichtigen Stellen nochmals überarbeitete und veränderte.
Inhaltsverzeichnis
- Stella- ein viel umstrittenes Werk Goethes:
- Reaktionen der Zeitgenossen Goethes:
- Negative Rezensionen:
- Positive Rezensionen:
- Fortsetzungen und Nachdichtungen zu Goethe's Stella:
- Stella. Ein Schauspiel für Liebende. Sechster Akt:
- Stella, Nummer zwey:
- La Perouse:
- Spätere Überarbeitungen Goethes:
- Veränderung der Verwalterszene:
- Veränderung der Schlussszene:
- Stella- ein brisantes Thema:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rezeption des Schauspiels „Stella“ von Johann Wolfgang Goethe durch seine Zeitgenossen. Sie beleuchtet die kontroversen Reaktionen auf das Werk, insbesondere die Kritik an der moralischen Botschaft des Schlussakts.
- Das Motiv der Doppelliebe und die moralische Ambivalenz des „Happy End“
- Die Rolle der Literaturkritik in der Rezeption von Goethes Werk
- Die Bedeutung des moralischen Prinzips im 18. Jahrhundert
- Goethes Reaktion auf die Kritik und die Überarbeitung des Werks
- Der Einfluss von „Stella“ auf die deutsche Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich Goethes „Stella“ als einem umstrittenen Werk, das sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorrief. Es wird die Entstehung des Schauspiels sowie das Motiv der Doppelliebe beleuchtet, welches bereits in der Sage des Grafen von Gleichen aufgegriffen wurde. Der skandalöse Schluss, der zu einem unerwarteten „Happy End“ führt, wird als Auslöser für die heftigen Debatten unter Goethes Zeitgenossen dargestellt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den unterschiedlichen Reaktionen auf „Stella“. Es werden sowohl negative Rezensionen, die das Werk als „schwächstes Product“ der „Göthischen Muse“ verurteilten, als auch positive Stimmen vorgestellt. Die Kritik konzentrierte sich vor allem auf den Bruch mit den gängigen Moralvorstellungen des 18. Jahrhunderts, da Fernando trotz seines Fehlverhaltens nicht bestraft, sondern belohnt wird.
Schlüsselwörter
Stella, Johann Wolfgang Goethe, Doppelliebe, Happy End, Moral, Literaturkritik, Rezeption, 18. Jahrhundert, skandalös, moraldidaktisches Prinzip, Überarbeitung.
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- Julia Geiser (Autor), 2003, Zeitgenössische Reaktionen zu Johann Wolfgang Goethes "Stella". Skandal oder Meisterwerk, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60915