Das Wohl der Kinder und Jugendlichen steht im Vordergrund jeder Gesellschaft. Damit dies effektiv und zielführend erreicht werden kann, nutzt die Gesundheitspolitik die Gesundheitsberichterstattung (GBE). Gesundheitspolitische Entscheidungen müssen jedoch gemäß der gesundheitlichen Situation und Entwicklungen der – in diesem Fall – Kinder und Jugendlichen getroffen werden, die von Land zu Land aufgrund gesellschaftlicher Besonderheiten sowie verschiedener Gesundheits- und Datensysteme variieren. Vor diesem Hintergrund setzt sich die vorliegende Arbeit im Rahmen des Konzepts der GBE mit dem Thema Kinder- und Jugendgesundheit in den USA auseinander. Sie diskutiert die gesundheitliche Lage der US-Kinder bezüglich der Differenzierung nach der Rasse/ethnische Gruppe, die prekäre Handlungsfelder für die US-Gesundheitspolitik darstellen. Dies zeigt zeigt sich hinsichtlich der Indikatoren: Rauchen, Übergewicht, Bildung, Säuglingssterblichkeit und Gewaltverbrechen. Insbesondere die Indikatoren „Höhere Bildung“ oder „Säuglingssterblichkeit“ bestätigten einen sozialen Gradienten zwischen den US-Bevölkerungsgruppen.
Der US-Bundesberichts „America´s Children“ ist ein indikatorenbasierter Bundesbericht, den Vertreter der US-Bundesstatistik- und Bundesforschungsbehörden gemeinsam im Rahmen eines sog. Interagency Forums erstellt haben. Diese Berichtsform zu dieser spezifischen Zielgruppe existiert in Deutschland noch nicht, so dass dieser Beitrag eine aktuelle Gültigkeit und Relevanz erfährt.
Das Interagency Forum produziert den Bericht seit 1997 jährlich, wobei spezielle Kernindikatoren konzipiert wurden und werden, die kritische Aspekte aus dem Leben der US-Kinder reflektieren. Basis für die Indikatorenentwicklung bilden Daten, die seit den 70-iger bzw. 80-iger Jahren in Form von Surveys oder amtlichen Statistiken erhoben werden. Diese relativ lange Tradition von Datenerhebungen ermöglicht es dem Bericht, die Kernindikatoren überwiegend im Trend darzustellen. Die kooperative und zentrale Organisationsstruktur sowie die Konzeption des Berichts machen dieses Produkt der GBE zur Kindergesundheit einzigartig. Damit verkörpert der Bericht „America´s Children“ einen Bericht, den es in Deutschland bislang noch nicht gibt, da sich die deutsche GBE zur Kindergesundheit auf Bundesebene mit der KIGGS-Studie des RKI erst im Aufbau befindet.
Insgesamt lässt der Bericht erkennen, dass die USA über etliche Jahre mehr Erfahrung in der GBE verfügt als Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Aufgabenstellung und Zielsetzung
- Die Berichterstattung zur Kinder- und Jugendgesundheit: Ursprünge, Relevanz und Stand
- Hintergründe und Rahmenbedingungen zu „America's Children“
- Charakteristiken des Berichts
- Die Präventionspolitik der USA und Brennpunkte der gesundheitlichen Lage
- Das US-statistische System
- Die Organisation des Berichts „America's Children“
- Struktur und Darstellung
- Methodenspezifische Aspekte
- Indikatoren: Begriff und Qualitätskriterien
- Die Population des Berichts nach den Merkmalen Alter und Rasse/ethnische Gruppe
- Die Datenquellen des Berichts
- Wie gut geht es den Kindern in den USA?
- „Charakteristik der Bevölkerung und der Familien“: Bedeutung der Lebenszusammenhänge für die Gesundheit
- Beschreibung der gesundheitlichen Lage und Trends anhand 6 ausgewählter Indikatoren
- Zugang zur Gesundheitsversorgung
- Epidemiologische Daten zur Säuglingssterblichkeit
- Die verhaltensbedingten Risikofaktoren: Übergewicht, Rauchen und Kriminalität
- Bildung und Wohlbefinden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den US-Bundesbericht „America's Children: Key National Indicators of Well-Being 2003" im Kontext der Gesundheitsberichterstattung und beleuchtet die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen in den USA. Der Bericht stellt eine wichtige Quelle für Daten und Erkenntnisse über das Wohlbefinden von Kindern dar und dient als Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen.
- Entwicklung und Relevanz von Indikatoren in der Gesundheitsberichterstattung
- Präventionspolitik und aktuelle Herausforderungen in der Kinder- und Jugendgesundheit in den USA
- Analyse der gesundheitlichen Lage von Kindern in den USA anhand ausgewählter Indikatoren
- Bedeutung von Lebenszusammenhängen und sozioökonomischen Faktoren für das Wohlbefinden von Kindern
- Vergleichende Betrachtung der gesundheitlichen Situation von Kindern in den USA und Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Kinder- und Jugendgesundheit und beleuchtet die Relevanz von Indikatoren für die Gesundheitsberichterstattung. Anschließend wird der US-Bundesbericht „America's Children“ vorgestellt, wobei die Struktur, die Methodik und die Datenquellen des Berichts analysiert werden. Es folgt eine Beschreibung der gesundheitlichen Situation von Kindern in den USA anhand von sechs ausgewählten Indikatoren. Die Arbeit befasst sich mit den Themen Zugang zur Gesundheitsversorgung, Säuglingssterblichkeit, Übergewicht, Rauchen, Kriminalität und Bildung.
Schlüsselwörter
Kinder- und Jugendgesundheit, Gesundheitsberichterstattung, Indikatoren, Präventionspolitik, USA, „America's Children“, Säuglingssterblichkeit, Übergewicht, Rauchen, Kriminalität, Bildung, Lebenszusammenhänge, sozioökonomische Faktoren.
- Citar trabajo
- M.Sc. Rena Truschinski (Autor), 2006, America's Children: Key National Indicators of Well-Being 2003: Der US-Interagency-Bericht zur Kinder- und Jugendgesundheit im Diskurs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61018