„At its very core, Mexican populism addressed to the needs of the people, mainly the poorest classes. Populist policies made the masses winners in the political game, rather than loosers…Mexican populism also contained nationalism and corporatism. The former meant promoting economic development using mainly Mexican capital. The latter entailed efforts by the government to build up labor, farmer middle-class and even business-associations and to integrate them into the state itself…”. Auf diese Weise charakterisierte Jorge Basurto, ein Kenner der politischen Landschaft Mexikos, verschiedene politische Regime in der Geschichte seines Landes. Mit seinen Worten nimmt er zumindest keine negative Einschätzung von Populismus vor. Gleichzeitig werden viele der wichtigen Themenbereiche in kompakter Form angedeutet. Einzelne Elemente dieses mexikanischen Populismus sollen Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sein. Zur besseren Eingrenzung soll ihr Fokus auf der Präsidentschaft Lazaro Cárdenas’ (1934-40) liegen. Der Mann wird von Basurto als Mexikos meist gefeierter und als führender Populist des Landes bezeichnet. Doch was ist überhaupt Populismus? Darunter stellt sich jeder etwas anderes vor. Um sich dem mexikanischen Populismus von Cárdenas nähern zu können, müssen Analyseinstrumente entwickelt werden. Sie sollen auf den Einzelfall angewendet werden und zu genaueren Aussagen hinführen. Weiß man mehr über diese als „besonders populistisch“ charakterisierte Zeit, sind möglicherweise Rückschlüsse auf ein Gesamtkonzept möglich. Für den theoretischen Rahmen lehnt sich die Arbeit an Nohlens Lexikonartikel sowie dem Eintrag „Populism“ in der International Encyclopedia of the Social and Behavioral Sciences an. Als Literaturgrundlage für Mexiko dient vor allem das monumentale Werk der beiden Colliers über den lateinamerikanischen Populismus. Die Ergänzungen leisten zahlreiche Zeitschriftenaufsätze oder Beiträge zu Sammelbänden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung und Konzeptualisierung
- Einleitung
- Populismus - Ein umstrittenes Konzept
- Operationalisierung
- Mexiko unter Lazaro Cárdenas
- Der politische Stil
- Mobilisierung und Bewegung
- Die Bauern
- Die Arbeiterschaft
- Die Koalition
- Die Strategie der Machterhaltung und -konsolidierung
- Institutionalisierung der Koalition
- Politik mit sozialistischer Färbung
- Agrarreform als Prestigesache
- Cárdenas' Gegner
- Fazit und zurück zum Konzept
- Zusammenfassung
- Mexikanischer Populismus als Subtyp?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Präsidentschaft Lazaro Cárdenas (1934-1940) in Mexiko und analysiert, ob sie als typischer Fall von Populismus betrachtet werden kann. Sie setzt sich zum Ziel, die politische Praxis Cárdenas' anhand von theoretischen Konzepten des Populismus zu analysieren und zu bewerten.
- Der politische Stil Cárdenas' und seine Strategie der Mobilisierung und Konsolidierung der Macht
- Die Rolle von Bauern, Arbeitern und anderen gesellschaftlichen Gruppen in der Cárdenas-Ära
- Die Bedeutung der Agrarreform und die Herausforderungen, denen Cárdenas gegenüberstand
- Die Einordnung des mexikanischen Populismus in das allgemeine Konzept des Populismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung und Konzeptualisierung
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz des Begriffs "Populismus" für die Analyse der mexikanischen Politikgeschichte heraus. Anschließend wird der Begriff "Populismus" anhand verschiedener Definitionen aus der Fachliteratur kritisch beleuchtet und seine Mehrdeutigkeit aufgezeigt.
Mexiko unter Lazaro Cárdenas
Dieses Kapitel widmet sich der Analyse der Präsidentschaft Lazaro Cárdenas. Es werden verschiedene Aspekte seiner Politik beleuchtet, wie z.B. sein politischer Stil, seine Strategie der Mobilisierung und Konsolidierung der Macht, die Rolle verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und die Umsetzung der Agrarreform. Darüber hinaus werden die wichtigsten Herausforderungen Cárdenas' während seiner Amtszeit dargestellt.
Schlüsselwörter
Populismus, Mexiko, Lazaro Cárdenas, Agrarreform, Mobilisierung, politische Strategie, politische Kultur, gesellschaftliche Gruppen, Machtkonsolidierung, politische Eliten, lateinamerikanischer Populismus, Geschichte
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- Stefan Röttele (Author), 2006, Mexiko unter Lazaro Cárdenas (1934-40) - Ein typischer Fall von Populismus?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61250