Die auffallende Zunahme von Unternehmenszusammenschlüssen, erhöhende Wettbewerbsintensität, steigende Globalisierung der Kapitalmärkte und schnelle technologische Entwicklungen haben einerseits im Rahmen der Rechnungslegung zu bedeutenden Veränderungen geführt. Dementsprechend werden auf den internationalen Kapitalmärkten, entweder die International Accounting/Financial Reporting Standards (IAS/IFRS) oder die US – amerikanische Rechnungslegung (US – GAAP) als Rechnungslegungsstandards verlangt.
Die steigende Tendenz von (multinationalen) Unternehmen zu einer Bilanzierung gemäß internationaler Regeln (IAS/IFRS oder US – GAAP); anstatt lokaler/nationaler Rechnungslegungssysteme; wird mit besserer internationaler Vergleichbarkeit der Abschlüsse, transparenter Berichterstattung, Befriedigung der Informationsbedürfnisse von internationalen Aktionären sowie Erzeilung neuer potenzieller Investoren begründet.
Andererseits rücken oben erwähnte markante Veränderungen im Unternehmensfeld, immaterielle Vermögenswerte beim Aufbau von Wettbewerbsvorteilen immer stärker im Vordergrund.1
Die wichtigsten Produktionsfaktoren entwickelter Märkten sind heutzutage unsichtbar, weil physische und monetäre Vermögenswerte nur einen geringen Bestandteil des Unternehmenswertes erklären können. Vielmehr liefern immaterielle Vermögenswerte – z.B. Patente, Lizenzen, Marken, Konzessionen, Computersoftware, Kundenbeziehungen, Urheberrechte, Mitarbeiterqualifikationen, Strategie- und Prozessqualität usw. – einen schnell wachsenden Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der betreffenden Unternehmen. Zwar sind die Informationen über immaterielle Vermögenswerte in Jahresabschlüssen lediglich unzureichend vorhanden aber werden zurzeit massiv in diese Werte investiert.2
So ist beispielsweise in den letzten vier Jahrzehnten, ein deutlicher Anstieg der Investitionen in immaterielles Vermögen, insbesondere in Forschung und Entwicklung (F&E) und Marken beobachtbar. Nach einer Studie über amerikanische Unternehmen, sind die Investitionen in F&E als Anteil am Bruttosozialprodukt seit 1950’er Jahren mehr als verdoppelt, wohingegen sich die Investitionen in physische und monetäre Vermögenswerte als Anteil am Bruttosozialprodukt kaum verändert haben.3 Gemäß einer anderen Untersuchung von „Business Week“, betragen die Summe der Werte der Top – 100 Marken, mehr als 1.000 Milliarden US – Dollar. Lediglich die Werte dieser berühmten Marken erreichen nahezu 10% ihrer Bilanzsummen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Themenabgrenzung
- 2. INTERNATIONALE RECHNUNGSLEGUNG
- 2.1 Entwicklung und Aufbau internationaler Rechnungslegung
- 2.1.1 Entwicklung und Aufbau von IAS/IFRS
- 2.1.2 Entwicklung und Aufbau von US – GAAP
- 2.2 Wertkategorien internationaler Rechnungslegung
- 2.2.1 Vermögenswert (Vermögensgegenstand) (asset)
- 2.2.2 Beizulegender Zeitwert (fair value)
- 2.2.3 Marktwert (market value)
- 2.2.4 Erzielbarer Betrag (recoverable amount)
- 2.2.4.1 Nutzungswert (value in use) (present value of future cash flows)
- 2.2.4.2 Nettoveräußerungswert (fair value less costs to sell)
- 3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (INTANGIBLE ASSETS)
- 3.1 Bilanzansatz und Bewertung immaterieller Vermögenswerten nach IAS/IFRS
- 3.1.1 Bilanzansatz immaterieller Vermögenswerten nach IAS/IFRS
- 3.1.1.1 Bilanzansatz immaterieller Vermögenswerten nach IAS 38
- 3.1.1.2 Bilanzansatz immaterieller Vermögenswerten nach IFRS 3
- 3.1.2 Bewertung immaterieller Vermögenswerte nach IAS/IFRS
- 3.1.2.1 Zugangsbewertung immaterieller Vermögenswerten nach IAS/IFRS
- 3.1.2.2 Folgebewertung immaterieller Vermögenswerten nach IAS/IFRS
- 3.1.3 Anhangangaben immaterieller Vermögenswerten nach IAS/IFRS
- 3.2 Bilanzansatz und Bewertung immaterieller Vermögenswerten nach US - GAAP
- 3.2.1 Bilanzansatz immaterieller Vermögenswerte nach US - GAAP
- 3.2.1.1 Bilanzansatz immaterieller Vermögenswerten nach SFAS 142
- 3.2.1.2 Bilanzansatz immaterieller Vermögenswerten nach SFAS 141
- 3.2.2 Bewertung immaterieller Vermögenswerte nach US – GAAP
- 3.2.2.1 Zugangsbewertung immaterieller Vermögenswerten nach US – GAAP
- 3.2.2.2 Folgebewertung immaterieller Vermögenswerten nach US – GAAP
- 3.2.3 Anhangangaben immaterieller Vermögenswerte nach US – GAAP
- 3.3 Unterschiede zwischen IAS/IFRS und US – GAAP
- 4. GOODWILL (GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT)
- 4.1 Goodwill - Bilanzierung nach IAS/IFRS
- 4.1.1 Ermittlung und erstmalige Bilanzierung des Goodwills im Erwerbszeitpunkt
- 4.1.2 Bewertung des Goodwills und immaterieller Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer in den Folgeperioden
- 4.1.2.1 Werthaltigkeitstest (impairment test) und Wertminderung (impairment)
- 4.1.2.2 Wertaufholung (reversal of an impairment loss)
- 4.1.3 Anhangangaben von Goodwill und immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer nach IFRS 3 und IAS 36
- 4.2 Goodwill - Bilanzierung nach US - GAAP
- 4.2.1 Ermittlung und erstmalige Bilanzierung des Goodwills im Erwerbszeitpunkt
- 4.2.2 Bewertung des Goodwills und immaterieller Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer in den Folgeperioden gemäß Wertminderungsansatz (impairment only approach) nach SFAS 142
- 4.2.3 Anhangangaben von Goodwill und immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer nach SFAS 141 und SFAS 142
- 4.3 Unterschiede zwischen IAS/IFRS und US - GAAP
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den Bilanzansatz und die Bewertung immaterieller Vermögenswerte und Goodwill nach IAS/IFRS und US-GAAP. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Rechnungslegungsstandards aufzuzeigen und ein umfassendes Verständnis der jeweiligen Regelungen zu vermitteln.
- Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte nach IAS/IFRS
- Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte nach US-GAAP
- Bewertung von Goodwill nach IAS/IFRS
- Bewertung von Goodwill nach US-GAAP
- Vergleich der Standards IAS/IFRS und US-GAAP
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Masterarbeit ein, beschreibt die Problemstellung, formuliert die Zielsetzung und grenzt den Themenbereich ab. Es legt den Fokus auf die Unterschiede im Umgang mit immateriellen Vermögenswerten und Goodwill zwischen IAS/IFRS und US-GAAP und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Internationale Rechnungslegung: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung und den Aufbau der internationalen Rechnungslegung nach IAS/IFRS und US-GAAP. Es beschreibt die verschiedenen Wertkategorien, wie den beizulegenden Zeitwert, den Marktwert und den erzielbaren Betrag, und deren Bedeutung für die Bewertung immaterieller Vermögenswerte und Goodwill. Der Abschnitt veranschaulicht die grundlegenden Unterschiede in der Terminologie und den Bewertungsmethoden beider Standards.
3. Immaterielle Vermögenswerte (Intangible Assets): Dieses zentrale Kapitel behandelt ausführlich den Bilanzansatz und die Bewertung immaterieller Vermögenswerte nach IAS/IFRS und US-GAAP. Es analysiert die jeweiligen Standards (IAS 38, IFRS 3, SFAS 141, SFAS 142), untersucht die Kriterien für den Bilanzansatz, die Methoden der Erst- und Folgebewertung und die notwendigen Anhangangaben. Der Vergleich der beiden Standards verdeutlicht die unterschiedlichen Ansätze in der Behandlung von Entwicklungskosten und der Abschreibung.
4. Goodwill (Geschäfts- oder Firmenwert): Dieses Kapitel widmet sich der Bilanzierung und Bewertung von Goodwill nach IAS/IFRS und US-GAAP. Es analysiert die Ermittlung des Goodwills im Erwerbszeitpunkt, die Folgebewertung mittels Werthaltigkeitstests (impairment tests) und die notwendigen Anhangangaben. Die Unterschiede zwischen den Standards hinsichtlich des Wertminderungsansatzes und der Wertaufholung werden detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Immaterielle Vermögenswerte, Goodwill, IAS/IFRS, US-GAAP, Bilanzansatz, Bewertung, Wertminderung, Werthaltigkeitstest, Rechnungslegung, Entwicklungskosten, Folgebewertung, Anhangangaben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Bilanzansatz und Bewertung immaterieller Vermögenswerte und Goodwill nach IAS/IFRS und US-GAAP
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Bilanzansatz und die Bewertung immaterieller Vermögenswerte und Goodwill nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS und den US-amerikanischen Standards US-GAAP. Sie beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Standards und vermittelt ein umfassendes Verständnis der jeweiligen Regelungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte nach IAS/IFRS und US-GAAP, die Bewertung von Goodwill nach beiden Standards, sowie einen detaillierten Vergleich der Standards IAS/IFRS und US-GAAP. Sie umfasst die Analyse relevanter Standards wie IAS 38, IFRS 3, SFAS 141 und SFAS 142.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Themenabgrenzung), Internationale Rechnungslegung (Entwicklung, Wertkategorien), Immaterielle Vermögenswerte (Bilanzansatz, Bewertung nach IAS/IFRS und US-GAAP, Unterschiede), und Goodwill (Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS und US-GAAP, Unterschiede). Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung.
Welche Wertkategorien werden betrachtet?
Die Arbeit behandelt verschiedene Wertkategorien der internationalen Rechnungslegung, darunter der beizulegende Zeitwert (fair value), der Marktwert (market value) und der erzielbare Betrag (recoverable amount), inklusive Nutzungswert (value in use) und Nettoveräußerungswert (fair value less costs to sell).
Welche Standards werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die Standards IAS 38, IFRS 3, SFAS 141 und SFAS 142 bezüglich des Bilanzansatzes und der Bewertung immaterieller Vermögenswerte und Goodwill.
Welche Aspekte des Goodwills werden untersucht?
Die Untersuchung des Goodwills umfasst dessen Ermittlung und erstmalige Bilanzierung im Erwerbszeitpunkt, die Folgebewertung mittels Werthaltigkeitstests (impairment tests), die Wertaufholung (reversal of an impairment loss) und die notwendigen Anhangangaben nach beiden Standards.
Welche Unterschiede zwischen IAS/IFRS und US-GAAP werden hervorgehoben?
Die Arbeit hebt die Unterschiede in der Terminologie, den Bewertungsmethoden, dem Umgang mit Entwicklungskosten, dem Wertminderungsansatz und der Wertaufholung zwischen IAS/IFRS und US-GAAP hervor.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Immaterielle Vermögenswerte, Goodwill, IAS/IFRS, US-GAAP, Bilanzansatz, Bewertung, Wertminderung, Werthaltigkeitstest, Rechnungslegung, Entwicklungskosten, Folgebewertung, Anhangangaben.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Bilanzierung und Bewertung immaterieller Vermögenswerte und Goodwill nach IAS/IFRS und US-GAAP aufzuzeigen und ein umfassendes Verständnis der jeweiligen Regelungen zu vermitteln.
- Citar trabajo
- Diplom Kaufmann Murat Yolsal (Autor), Dr. rer. pol. Handan Sümer Gögüs (Autor), 2006, Bilanzansatz und Bewertung immaterieller Vermögenswerte des Anlagevermögens und Goodwill nach IAS/IFRS und US-GAAP, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61298